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Ostfriesland 1401: Durch unzählige Beutezüge auf Nord- und Ostsee haben sich Klaus Störtebecker und Gödecke Michels einen Namen als Rebellen und Revoluzzer gemacht. Doch dann wird Störtebecker im Kampf schwer verletzt und die Piraten schmählich geschlagen. Ihre Kogge ist futsch und Störtebecker zieht es zur schönen Bille an Land, während Michels ständig bei der sexy Friesen-Prinzessin Okka abblitzt. Aber dann entdecken die Piraten an Bord ihrer maroden Schaluppe eine Wunderwaffe...

Wanja Mues als Erzähler entführt die Hörer in ein etwas anderes Piratenabenteuer und gibt der Legende um Klaus Störtebecker und Gödecke Michels eine ganz neue Note.

 

  Autor: Unbekannt
Sprecher: Ronald Zehrfeld;Matthias Schweighöfer; Detlev Buck u.v.a.
Verlag: Goya Libre
Erschienen: 11/2009
ISBN: 978-3-8337-2584-5
Spieldauer: 100 Minuten, 1 CD; Hörspielbearbeitung


Die Grundidee der Handlung
Die Geschichte beginngt mit dem Beinahe-Tod von Klaus Störtebecker. Die Piraten, die sich um ihn scharen, beginnen zu murren. Es läuft einfach nicht mehr so richtig und ihre Kogge haben sie auch noch verloren. Doch dann entdecken sich auf ihrer neuen Schaluppe, ein ziemlich alter Kahn, eine Leiche, die ein seltsames Ding bewacht. Dieses Ding entpuppt sich als mächtige Wunderwaffe. Glorreiche Zeiten brechen für die Mannen um Störtebecker und Michels an.

Die Geschichte besitzt leider praktisch keinen Tiefgang. Die Hörspielproduktion versucht diese Schwächen mit viel fetziger Musik zu kaschieren. Doch darunter leidet der Erzählfluss massiv, sodass auch die Spannung völlig auf der Strecke bleibt.


Darstellung des Hörspiels

Wanja Mues als Erzähler ist der einzige der Sprecher, der stets gut zu verstehen ist. Die Dialoge sind oft so schnell gesprochen, dass es einem schwerfällt, dem Gesprochenen zu folgen. Auch die Abmischung ist nicht immer gelungen. Dialoge werden von Musik überlagert, so dass der Hörer sehr konzentriert lauschen muss, um alles mitzubekommen. Trotzdem wirken die Sprecher zumindest glaubhaft. Das Vokabular der Piraten ist derb und auch die Aussprache ist recht gelungen. Emotionen kommen gut rüber, es wird fleißig geflucht und gebrüllt, ganz so wie man sich das auf einem Schiff vorstellt.

Musik gibt es in dieser Produktion reichlich. Zuviel, trifft es noch eher. Ständig wird die Handlung mit Musikeinspielungen unterbrochen. Hier wurde so ziemlich die gesamte Filmmusik verwurschtelt. Als da wären: I fought the Law von The Clash; Got Ya von Jupiter Crash; The Sea von Don´t You Want Me und viele mehr. Diese Songs passen leider recht wenig zu dem Szenario und wirken ziemlich aufgesetzt. Es wirkt eben alles andere als authentisch, wenn eine durch und durch deutsche Geschichte von komplett englischsprachiger Musik begleitet wird.
Durch die viele Musik wirkt die Produktion ziemlich überfrachtet, der Erzählfluss wird häufig unterbrochen. Vor allem zu Beginn kommt die Erzählung kaum in Fahrt, erst ab der Hälfte etwa beginnt man sich langsam in den Plot hineinzufinden. Man wollte offensichtlich ein Hörspiel mit viel Tempo produzieren, das durch viel launige Musik einen lockeren, schwungvollen Touch bekommen sollte. Dies ist auch gelungen, aber auf Kosten von Dramaturgie und Inhalt und auch die Spannung bleibt auf der Strecke. Dass es sich beim gleichnamigen Kinofilm um eine Komödie handelt, kommt im Hörspiel ebenfalls überhaupt nicht rüber. Ich hatte jedenfalls nichts zu lachen.


Aufmachung des Hörspiels
Das Hörspiel kommt in einer gängigen Kunststoffhülle. Die Gestaltung des Covers übernimmt das Motiv des gleichnamigen Kinofilms, der in wenigen Tagen ins Kino kommt. Das Booklet zeigt einige Bilder aus dem Film, geizt ansonsten aber etwas mit Informationen. So sucht man vergeblich nach der Spielzeit der CD, auch eine Altersempfehlung ist nicht zu finden. Der Film ist übrigens frei ab 12 Jahren.


Fazit
Eine launige Produktion ohne brauchbaren Plot. Wer einfach nur spaßig unterhalten werden möchte, ist hier richtig. Wer etwas höhere Ansprüche hat, sollte lieber die Finger davon lassen. Zum Hören während des Autofahrens eher nicht geeignet, da es eher schwer fällt, dem etwas hektischen Geschehen zu folgen.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Goya Libre-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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