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Eigentlich hat die "Schweinebande" dreimonatigen Hausarrest, weil sie Vlad und seine Freunde - kurz: "Die Wolf-Gäng" - mit einem üblen Streich in große Gefahr gebracht hatten. Doch wie es scheint, sind sie schon wieder auf freiem Fuß. Nun nehmen sie Rache an der Wolf-Gäng und hetzen ihnen den Bösewicht McGregor und den Geisterjäger Meister Urasawa auf die Fersen. Vlads Familie scheint in Crailsfelden nicht bei allen willkommen zu sein. Oder sind es nur die Machenschaften der Schweinebande, die mit einem gestohlenen Buch die Kobolde und Geister beschworen haben, die nun in Crailsfelden ihr Unwesen treiben?

 

  Autor: Wolfgang Hohlbein
Sprecher: Oliver Rohrbeck, David Nathan, Nico Sablick ...
Verlag: Lübbe Audio
Erschienen: November 2009
ISBN: 978-3-7857-3672-2
Spieldauer: 60 Minuten, 1 CD; Hörspielbearbeitung


Die Grundidee der Handlung
Der Zusammenfassung habe ich nichts hinzuzufügen. Sie beschreibt treffend die Handlung dieser zweiten Folge der Wolf-Gäng. Der Handlungsverlauf schließt nahtlos an den der ersten Folge an, die Wolf-Gäng erlebt ihr erstes gemeinsames Abenteuer. Im Gegensatz zum ersten Teil des Hörspiels gibt es diesmal also auch eine Handlung und eine gewisse Spannung baut sich im Verlauf der Geschichte auf. Doch so richtig in Fahrt kommt Hohlbein auch diesmal nicht. Der Plot will einen nicht so recht packen, die Charaktere bleiben weiterhin ein wenig blass. Die einzelnen Teile der Geschichte besitzen zu wenig Eigenständigkeit und bauen zu sehr aufeinander auf. So bleibt einem nur, die weiteren Teile anzuhören und zu hoffen, dass sie etwas mehr Farbe in die Angelegenheit bringen.

Die technische Umsetzung des Hörspiels ist auf dem gleichen Niveau wie der erste Teil, also im Großen und Ganzen sehr gelungen.


Darstellung des Hörbuches
Die Hörspiele um die Abenteuer der Wolf-Gäng werden von keinem geringeren als Oliver Rohrbeck produziert. Diesmal spricht er auch selbst eine Rolle und bereichert das ohnehin sehr gute Sprecherteam mit seiner eigenen Stimme. Obwohl in dieser Produktion so manche Prominenz vertreten ist, sticht doch keiner der sprechenden Künstler aus der Menge hervor. Allesamt verrichten sie ihre Arbeit sehr gut und tragen jeweils ihren Teil zum Erfolg bei. Der einzige Kritikpunkt bleibt, dass die Stimmen der Mitglieder der Schweinebande insgesamt etwas zu ähnlich klingen, aber das ist lediglich jammern auf hohem Niveau.

Die Vertonung mit Musik und Effekten bringt ebenfalls nichts Neues. Die Qualität ist gut, aber nicht perfekt. Dass hier mehr möglich ist zeigen aktuelle Produktionen anderer Künstler. Spannung wird hauptsächlich durch Effektgeräusche erzeugt; dies ist ja auch ein legitimes Stilmittel bei Hörspielen und sollte nicht zu kurz kommen. Auch sollte das fertige Hörspiel nicht mit Effekten überfrachtet wirken. "Die Wolf-Gäng" ist hier auf dem richtigen Weg, für meinen Geschmack dürfte es aber durchaus ein wenig mehr sein.

Der Titelsong der Band Eisblume, ist zwar eigens für dieses Hörspiel komponiert, er beginnt mich aber bereits zu nerven. Ich hoffe, er bleibt der Serie nicht über alle Teile erhalten. Die Band Eisblume erinnert mich sehr an Christina Stürmer und besitzt in meinen Augen zu wenig Eigenständigkeit. Der Titelsong wirkt auch ein wenig draufgezwängt, folgt doch direkt im Anschluss noch eine Titelmelodie. Es bleibt dem Hörer überlassen sich zu überlegen, was dieser doppelt gemoppelte Anfang soll. Auch am Ende ertönt erneut ... ja was wohl? Der Titelsong. Auf mich wirkt das sehr erzwungen, auch weil das ausgesprochen rockige Lied überhaupt nicht zum Rest passt. Lediglich die Lyriks des Liedes ergeben einen Sinn und passen inhaltlich. Ob das genug ist? Darüber sollte sich jeder sein eigenes Urteil bilden.


Aufmachung des Hörbuches
Die grafische Gestaltung des Covermotivs ist wiederrum absolut stimmig und rundum gelungen. Das Motiv ist jugendlich frech, hat eine Prise Grusel und besitzt eine gute Dynamik. Es weckt das Interesse und macht auf den Inhalt neugierig. Die CD selbst ziert das gleiche Motiv, nur das es dort Schwarz-Weiss gedruckt wurde.

Das Booklet ist genauso enttäuschend wie schon bei der ersten Folge. Eine ganzseitige Werbung für die ebenfalls vor kurzem erschienene CD der Band Eisblume, Werbung für die Wolf-Gäng-Bücher und um ein Mindestmaß an Informativem zu bieten, noch eine Besetzungsliste der einzelnen Sprecherrollen. Schade.


Fazit

Die Erlebnisse der Wolf-Gäng bieten ordentliche Unterhaltung. Der große Wurf sind sie leider nicht. Mal sehen, wie sich die Serie weiterentwickelt; derzeit ist es zwar recht amüsant anzuhören, einen richtig guten Plot gibt es aber nicht. Die zentrale Handlung ist daher wieder einmal etwas dünn, wenngleich auch wesentlich umfangreicher als im ersten Teil. Lediglich die witzigen Wortspielereien und amüsanten Begebenheiten, mit denen die Geschichte ordentlich gewürzt ist, verhindern eine Abwertung und halten den Hörer bei der Stange. Doch auf Dauer ist dies nicht genug.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Lübbe Audio-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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