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Zaza ist zornig. Und wenn Zaza so richtig zornig ist, dann qualmt ihr der Hintern. Dabei soll sie sich eigentlich nur bei ihrer Schwester entschuldigen, finden Papa und Mama, sonst dürfe sie nicht mit auf die Kirmes. Zaza jedoch hält gar nichts von dieser Idee. Viel lieber würde sie ihrer Familie ...

Ja, und dann stößt sie im schummrigen Schuppen hinter dem Haus auf einen Zirbelzottel, der geheimnisvolle Kräfte hat. Und damit beginnt das große Schlamassel und alles kommt ganz anders als gedacht ... 

Zazas quirliges Abenteuer mit dem Zirbelzottel sprüht vor Sprachwitz und fantastischen Einfällen - ein Lesevergnügen für die ganze Familie!

 

  Autor: Simak Büchel
Verlag: Geest-Verlag
Erschienen: 22.10.2009
ISBN: 978-3-86685-214-3
Seitenzahl: 60 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Zaza ist ein sehr wütendes Mädchen, das alles und jeden blöd findet. Als sie sich weigert, sich bei ihrer kleinen Schwester zu entschuldigen, verbieten ihr die Eltern, am nächsten Tag mit auf die Kirmes zu kommen. Dennoch mag Zaza nicht über ihren Schatten springen und verkrümelt sich lieber in den Schuppen. Dort trifft sie auf einen Zirbelzottel, dessen drei reife Zotteln für drei Wünsche stehen …

Die Idee an sich ist nicht schlecht, wenn auch nicht gerade überzeugend. Die Umsetzung jedoch lässt stark zu wünschen übrig. Auch stört es, dass man im Hintergrund, zwischen den Zeilen, immer wieder den erhobenen Zeigefinger spürt – das hat in einem Kinderbuch nichts zu suchen.


Stil und Sprache
Die Geschichte wird aus der Sicht eines allwissenden Erzählers wiedergegeben, der je nach Bedarf aus der Perspektive dieser oder jener Figur erzählt. Er weiß – und somit auch der Leser – mehr als die einzelnen Figuren. Doch durch die gewählte Perspektive fällt es schwer, sich auf eine Figur einzulassen, da man zwar von jeder ein wenig, aber von keiner genug erfährt.

Die Sprache ist sehr einfach und wirkt so, als hätte der Autor versucht, seinem Erzähler eine kindliche Stimme, einen kindlichen Sprachschatz zu verleihen. So mag sich ein Erwachsener vorstellen, dass Kinder sprechen, doch es ist nicht überzeugend oder authentisch. Auch fehlt der Sprache, bis auf wenige Ausnahmen, das Bildhafte, dass es dem Leser ermöglicht, das Geschriebene vor sich zu sehen. Auch Kindern kann man eine schöne, ja sogar poetische Sprache zumuten!

Gerade Logikfehler werden Kindern auffallen und hier passiert dem Autor einer (vielleicht auch aufgrund einer unglücklichen Formulierung): Erst wird erzählt, wie die Mutter mit dem Auto nach Hause kommt und mit ihren Hörnern im Autodach steckt, sodass der Vater ihr helfen muss, überhaupt aus dem Auto heraus zu kommen. Am nächsten morgen fährt sie jedoch wieder mit dem Auto zur Arbeit, ohne dass auf die „Hörner-Problematik“ deutlich eingegangen wird. Es wird zwar erwähnt, dass sie den Kopf mit den Hörnern aus dem Fenster streckt, doch aus dem Zusammenhang heraus wirkt es so, als täte sie dies, um die Butterbrotdose entgegen zu nehmen. Hier hätte der Autor mit ein, zwei Sätzen die Situation deutlicher machen können. 

Das Ende des Buches ist an sich ganz schön ausgedacht, doch meiner Meinung nach auch zu offensichtlich.


Figuren
Die Figuren bleiben durchweg blass, man erfährt nur über Zaza etwas mehr, doch da sie dem Leser unsympathisch ist, kann man sich nicht in sie hineinversetzen, ganz zu schweigen davon, dass man sich mit ihr identifizieren könnte. Ihr Handeln ist nicht nachvollziehbar, ebenso wenig wie ihre scheinbar grundlose, aber abgrundtiefe Wut gegen alles und jeden. Sie findet alles blöd und betont dies so oft, dass es schon nervt.
Auch der Zirbelzottel wird nur kurz vorgestellt, dabei möchte man doch gerade über ihn mehr erfahren, als nur, dass er gerne Zwiebeln ißt und seine reifen Zotteln, die für Wünsche stehen, nach alten Socken riechen und ihm ausfallen, wenn sich jemand etwas gewünscht hat. Der Zirbelzottel bleibt so einfach zu ungreifbar, zu abstrakt.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Buches hat mich nicht angesprochen und ich denke, dass es auch nicht unbedingt die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich zieht. Zu schlicht, zu nichtssagend kommt das Buch rüber. Schade!
Die Papierqualität hingegen weiß zu überzeugen; sehr dick und stabil.

Die schwarz-weißen Zeichnungen im Buch sind ganz knuffig und die kleinen Leser bzw. Zuhörer können sich so ein Bild von dem Geschehen machen.


Fazit
Aus der Geschichte hätte man was machen können, wenn der Autor dem Ganzen mehr Raum gelassen hätte, um sich zu entfalten. So wirkt es oberflächlich und wenig interessant.


1 5 Sterne


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