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Er kennt keine Gnade. Er tötet grausam. Und er ist teuflisch intelligent.

Die Leiche einer wunderschönen Frau, bestialisch verstümmelt. Keinerlei Spuren. Bis auf ein in den Nacken geritztes Kreuz: das Zeichen eines vor Jahren hingerichteten Serienmörders. Detective und Profiler Robert Hunter wird schnell klar, dass der Kruzifix-Killer lebt. Er mordet auf spektakuläre Weise weiter. Und er ist Hunter immer einen Schritt voraus – denn er kennt ihn gut. Zu gut.

Sein ist die Rache.

 

  Autor: Chris Carter
Verlag: Ullstein
Erschienen: 06/2009
ISBN: 978-3548281094
Seitenzahl: 480 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Nachdem Detective Robert Hunter seinen Partner durch einen Unfall verloren hat, bekommt er mit Carlos Garcia, den er nur Grünschnabel nennt, einen jungen, unerfahrenen Kollegen zugeteilt. Gleich dessen erster Fall entpuppt sich als Auftakt einer grausigen Mordserie: eine junge Frau wurde bestialisch zu Tode gefoltert und verstümmelt. Noch während die beiden versuchen, die Identität der Toten zu ermitteln, kündigt der Kruzifix-Killer seinen nächsten Mord an. Dumm nur, dass genau dieser Kruzifix-Killer schon vor mehr als einem Jahr gefasst und hingerichtet wurde. Detective Hunter ahnt schnell, dass damals wohl der Falsche sterben musste und setzt alles daran, den wahren Killer zu fassen. Der ist ihm jedoch weit voraus und verhöhnt ihn noch durch grausame Spielchen und Wetten, mit denen Hunter vermeintlich das Leben der Opfer retten kann. Erst ganz zum Schluss findet Hunter den entscheidenden Hinweis, gerät aber selbst in höchste Gefahr.


Stil und Sprache

Die Geschichte beginnt direkt mit einem Knalleffekt: Robert Hunter wird vom Kruzifix-Killer per Handy in einen dunklen Kellerraum gerufen, wo er sich dann entscheiden muss, ob er seinem Partner Garcia das Leben rettet oder sich selbst. An der spannendsten Stelle bricht die Handlung dann ab und startet neu fünf Wochen zuvor. Mit diesem Kunstgriff schafft es Chris Carter, dem Leser direkt am Anfang den Puls hochzujagen und auch, so viel sei gesagt, bis zum Ende nicht mehr absacken zu lassen. Rasant geht es voran, nur unterbrochen von ein paar kleinen Bremsaktionen, die der Autor allerdings wohl nicht bewusst eingebaut hat.

„Der Kruzifix-Killer“ ist Chris Carters erster Roman und leider merkt man ihm das manchmal an. Etwas hölzern und wenig geschmeidig werden jeweils neue Personen eingeführt, das wirkt dann schon mal wie eine Karteikarte, die vorgelesen wird („Er war eins fünfundsiebzig groß, hatte dunkelbraune Augen und ebensolche Haare[…]"), auch bei Ortsbeschreibungen fehlt da etwas die Raffinesse, solche Dinge einfach mehr in die Handlung einzubauen oder auch ganz wegzulassen. Wen interessiert in einem Thriller schon wirklich, ob das Fenster des Einsatzbüros zur Ost- oder Westseite hinausgeht? Nein, da fehlt einfach etwas Übung, um den Erzählfluss nicht immer wieder zu unterbrechen.

Diese Schwächen können jedoch nicht verhindern, dass „Der Kruzifix-Killer“ ein wirklich spannendes Buch ist. Das Finale setzt übergangslos die Einstiegsszene fort und ist äußerst gelungen konzipiert. Die Mordmethoden des Killers stellt man sich besser nicht so genau vor und seine Enttarnung war zumindest für mich eine Überraschung.


Figuren

Auch bei den Figuren merkt man Chris Carter seine noch nicht vorhandene Erfahrung etwas an, er hat sich wirklich viel Mühe mit seinen Personen gegeben. Manchmal etwas zu viel, sind sie doch fast alle ein bisschen zu glatt, zu klischeehaft, mit zu wenigen Ecken und Kanten. So ist Robert Hunter (allein schon der Name: Hunter = Jäger) nicht nur Detective, sondern hat auch eine Profiler-Ausbildung, er hat sich Dinge angelesen, über die alle anderen nur staunen können und trotz jahrelanger Schlafstörungen ist er immer im entscheidenden Moment topfit und reaktionsschnell. Fehler hat er irgendwie keine und seine Vorliebe für Single Malt Whiskys zeugt nicht von einem Alkohol-Problem, sondern von gutem Geschmack. Da hätten ein paar Macken sicher nicht geschadet.

Aber es gibt auch Gutes zu berichten: Durch die jeweils recht ausführlichen Personenbeschreibungen inklusive Lebenslauf gewinnt man als Leser ein gutes Bild - auch der Nebenfiguren. Da sind dann einige von ihnen wirklich gelungen dargestellt, so etwa D-King, der örtliche Zuhälter, der trotz seiner Antagonistenrolle durchaus sympathische Züge aufweist und seine ganz eigenen Prinzipien hat. Hunters Kollege Carlos Garcia ist mir allerdings ein bisschen zu kurz gekommen, da wäre mehr drin gewesen, um ihm ein Gesicht zu geben.


Aufmachung des Buches
Das schwarze Taschenbuch zeigt auf dem Cover in rot das den Opfern eingeritzte Zeichen des Kruzifix-Killers, ein Kreuz mit zwei Querbalken. Der Titel ist in weiß und etwas erhaben dargestellt, das Kreuz wirkt wie wirklich eingeritzt. Diese Gestaltung entspricht gut dem Inhalt des Buches, sehr ansprechend!


Fazit

Für einen Erstlingsroman ein wirklich gut gemachter Thriller, spannend und manchmal ziemlich brutal, sicher nichts für zarte Gemüter, aber rasant und mit einer überraschenden Auflösung. Von diesem Autor wird man sicher noch hören!


4 Sterne


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