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Ein geheimnisvoller Hilferuf lockt Tarean zu den Ruinen der Burg At Arthanoc, wo er einst den Hexenmeister Calvas besiegte. Dort stößt er auf einen eingekerkerten Kristalldrachen. Um ihn zu befreien, muss Tarean das magische Siegel finden, mit dessen Hilfe der Herr der Tiefe und sein Diener Calvas die Kristalldrachen einst aus der Welt verbannten. Tarean begibt sich mit seinen Gefährten auf eine gefahrvolle Reise in die fernen Dunkelreiche...

Ein Junge stellt sich den Mächten des Bösen – der zweite Roman der großen Fantasy-Saga um Tarean

 

 

Autor: Bernd Perplies
Verlag: Egmont LYX
Erschienen: April 2009
ISBN: 978-3-802-58184-7
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mit dem Tod des Hexers Calvas ist Tareans Abenteuer längst nicht zu Ende. Sechs Monde hat er bei den Taijirin verbracht, bis sich sein Weg in Form einer Vision – eines Hilferufs – vor ihm auftut. Dieser Ruf zieht eine Rückkehr nach At Arthanoc nach sich, wo er nicht nur auf einen der verschwunden geglaubten Kristalldrachen trifft, sondern feststellen muss, dass Calvas‘ Geist leider noch sein Unwesen treibt und sich nun des Körpers von Raisil, einer Taijirin, bemächtigt hat. Zudem erfährt Tarean von der Drachin Kesrondaia, dass Calvas selbst nicht das größte Übel ist, sondern ein Handlanger seines eigenen Herrn und Meisters. Nun gilt es, die Kristalldrachen aus den Fängen des Herrn der Tiefe zu befreien und somit auch Kesrondaias Leben zu retten …


Stil und Sprache
Eine Zusammenfassung der vorangegangene Ereignisse sucht man vergebens, doch selbst wenn das Lesen des ersten Buches schon ein Weilchen zurück liegt, fällt es überaus leicht, in die Geschichte einzutauchen. Geschickt werden Rückblenden in den Text eingeflochten und rufen dem Leser so wichtige Details ins Gedächtnis zurück, ohne die Handlung übermäßig zu unterbrechen. Überhaupt verzichtet Bernd Perplies darauf, den Leser mit Nichtigkeiten zu langweilen und überspringt somit durchaus auch kürzere Zeitspannen, in denen nichts Wesentliches passiert. Dies kommt dem hohen Erzähltempo und dem Spannungsaufbau auf jeden Fall zu Gute.

Das Geschehen wird in der dritten Person wiedergegeben und der Leser begleitet hauptsächlich Tarean und – seltener – Auril durch die Geschichte. Die Gedanken der Figur, aus deren Sicht das Geschehen wiedergegeben wird, kann der Leser wunderbar verfolgen und so ihre Gefühle und Beweggründe durchweg nachvollziehen. Der Autor schafft es auf diese Weise, den Leser für seine Figuren zu gewinnen und eine unglaubliche Nähe zu der Geschichte aufzubauen.

Perplies Schreibstil ist malerisch. Mit wohlgesetzten Worten und Stimmungsbildern schafft er einen atmosphärischen Text, lässt die Geschichte wie einen Film vor dem inneren Auge des Lesers ablaufen. Er versteht es aber auch, Tempo in die Geschichte zu bringen und so den Spannungsbogen zu straffen. Als beispielsweise Bromm und Auril vor einigen Dutzend Nondurier flüchten, ist der Erzählstil dermaßen flott, dass man als Leser das Gefühl hat, mit den beiden davonzurennen.
Der Spanungsbogen wird darüber hinaus die ganze Geschichte über äußerst straff gehalten. So muss der Leser nicht bis zum Höhepunkt warten, bis Tarean auf den Hexenmeister Calvas trifft und gegen diesen kämpft. Vielmehr begegnen sich Prota- und Antagonist die ganze Geschichte über immer wieder und fechten ihre Kämpfe aus. So ist Calvas nicht einfach eine dunkle Bedrohung im Hintergrund, sondern ein präsenter und greifbarer Gegner.
Verschnaufpausen gönnt Perplies seinen Figuren - und somit dem Leser - nur selten. Absolut gelungen!


Figuren
Gleich vorweg: Alle Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und haben in dieser Geschichte ihre Berechtigung. Keine kommt blass oder unglaubwürdig daher, vielmehr hat man das Gefühl, dass es all die liebenswerten, aber auch die unsympathischen Charaktere genau so geben muss. Das gilt sowohl für die Haupt-, als auch für die Nebenfiguren.
Wenn man in diese Geschichte eintaucht, ist es, als würde man nach langer Zeit alten Bekannten begegnen und fühlt sich in ihrer Gegenwart sogleich wohl. Ob es nun der Protagonist, Tarean, ist, der neugierige und abenteuerlustige Taijirinprinz Iegie oder das freche – und umso liebenswertere – Irrlicht Moosbeere. Aber auch neue Wesen trifft man in diesem Roman an: Die Steinfaxe, die als „Lästige kleine Mistkerle“ beschrieben werden (S. 104) – eine überaus zutreffende Wortwahl – und überwiegend aus Stein bestehen. Die Kristalldrachen werden auch gebührend dargestellt und man darf gespannt auf den dritten Teil sein, in dem diese sicherlich noch eine tragende Rolle spielen werden.


Aufmachung des Buches
Optisch an den vorangegangen Band angelehnt, hält man auch mit „Tarean – Erbe des Kristalldrachen“ ein kleines Schmuckstück in den Händen. Die Covergestaltung empfinde ich als absolut gelungen, ebenso wie die beiden Karten, die sich jeweils auf den Innenseiten der Klappbroschur befinden und dem Leser die Möglichkeit geben, den Weg der Gefährten auch zu visualisieren.

Das Schriftbild empfand ich schon als rech klein, obwohl es dennoch gut lesbar ist.


Fazit
Ein mit wunderbaren Worten geschriebener, spannender und temporeicher High-Fantasy-Roman. Wer den ersten Band bereits kennt, wird um dieses Buch eh nicht herumkommen. Allen anderen rate ich dazu, diese Trilogie zur Hand zu nehmen – es lohnt sich!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Sohn des Fluchbringers

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