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"Ein Roman voll von den Rhythmen, Gerüchen und Farben Afrikas...
Malla Nunn ist eine wunderbare Erzählerin, perfekt beschreibt sie eine Ära des Landes. Ihre Geschichte ist so spannend wie faszinierend. Ein großartiges Buch." (Deon Meyer)

Südafrika in den fünfziger Jahren, als Männer wie der junge Nelson Mandela verfolgt wurden. Ein englischer Ermittler sucht allein den Mörder eines Buren - und gerät tief in die Geheimnisse des Dorfes, in dem die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß ganz anders verlaufen als vermutet.

 

  Autor: Malla Nunn
Verlag: Rütten & Loening
Erschienen: 2009
ISBN: 978-3-352007712
Seitenzahl: 407 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Jacob's Rest 1952. In dem kleinen südafrikanischen Ort an der Grenze zu Mosambik wird Captain Pretorius, ein weißer Polizist, ermordet aufgefunden. Detective Emmanuel Cooper, ein englischer Ermittler aus Johannisburg, soll den Fall aufklären - ganz alleine. Der Tote scheint ein gewissenhafter Bürger mit weißer Weste gewesen zu sein. Doch schon bald findet Cooper heraus, dass der Schein trügt. Als auch noch der Geheimdienst auftaucht und dem Mord einem Kommunisten unterschieben will, gerät Cooper in Bedrängnis. Er verfolgt Spuren, die ihn auch selbst in Lebensgefahr bringen...

Der Leser erfährt eine Menge über die schreckliche Zeit der Apartheid in Südafrika, die per Gesetz die "Rassentrennung" durchsetzte. Malla Nunn, die in Swasiland geboren wurde und viele Jahre in Südafrika gelebt hat, verarbeitet hier ihre eigene Familiengeschichte. Das Buch ist ungeheuer atmosphärisch und wirkt durch und durch authentisch.


Stil und Sprache
"Ein schöner Ort zu sterben" ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Nunn entwickelt ein engmaschiges Netz, das bis zum Schluss immer neue Informationen ans Licht bringt. So gewinnt der Leser einen beeindruckenden Einblick in die (Un)tiefen Südafrikas in den fünfziger Jahren. Nunn schreibt klar und authentisch. Die Dialoge entwickeln einen enormen Drive und sind trotzdem tiefsinnig. Die hass- und angstvergiftete Atmosphäre kommt absolut überzeugend rüber. Vor allem die letzten 100 Seiten sind so spannend, dass man atemlos die Seiten verschlingt. Ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen.
Besonders hervorzuheben ist Nunns Talent Dinge und Orte zu beschreiben.


Figuren
Die Autorin schafft es, die Figuren authentisch und vielgestaltig zu zeichnen. Alle Personen haben einen eigenen Charakter, der in der Beschreibung und im Dialog lebendig wird.

Detective Cooper ist kein einfacher Mensch. Schnell wird klar, dass er die Schatten der Vergangenheit nicht hinter sich lassen konnte und als Kriegsveteran noch immer unter alten Verletzungen (körperlicher und seelischer Natur) leidet. Bis zum Schluss trägt er mehr als nur ein Geheimnis mit sich herum, das ihm das Leben (fast) zur Hölle macht.

Shabalala ist Polizist in Jacob's Rest. Er ist Zulu und war der beste Freund des Opfers - trotz seiner Hautfarbe. Wie die meisten anderen Einwohner der Kleinstadt schweigt er lange über die Umstände, die hinter dem Mord gesteckt haben könnten.

Dr. Zweigmann ist ein deutscher Arzt jüdischen Glaubens. Er besitzt einen Krämerladen und ringt ebenfalls mit den Schatten der Vergangenheit.

Die fünf Söhne des Ermordeten sind sehr unterschiedlich. Louis, der jüngste der fünf, wirkt zart und zerbrechlich. Er ist das "Muttersöhnchen". Henrick, Erich, Paul und Johannes sind eher grob und tun sich als "Gesetzgeber" von Jacob's Rest hervor. Sie machen Cooper - genau wie die Geheimdienstleute - das Leben schwer.

Auch die Nebenfiguren, die Frauen, die in Zweigmanns Laden arbeiten, die Bewohner von Jacob's Rest, die Bewohner der Farm (King) und alle anderen wirken absolut überzeugend und authentisch.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und mit einem Schutzumschlag versehen, der überwiegend dunkelblau ist. Im unteren Teil sieht man eine alte s-w-Aufnahme, die einen afrikanischen Ort (in den fünfziger Jahren?) zeigt. Die Atmosphäre wird schon ganz gut etabliert. Das Cover finde ich interessant und gelungen. Es ist weder langweilig noch zu aufdringlich.


Fazit
"Ein schöner Ort zu sterben" ist ein brillanter Krimi, der sowohl tiefgründig als auch unterhaltsam ist. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen und konnte es kaum zur Seite legen. Sowohl inhaltlich als auch sprachlich hervorragend. Ich bin begeistert und würde mir weitere Bücher von der Autorin wünschen!



Hinweise
Rezension von Sigrid Grün


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