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Die Graphic Novel GEARS OF WAR erzählt die brandneue Geschichte, die den Leser auf den Planeten Sera versetzt, wo die Menschen seit dem Tag der Ankunft gegen die mörderischen Horden der Locust kämpfen. Diese geheimnisvollen Wesen haben die Überlebenden auf das Jacinto-Plateau zurückgedrängt, und von dieser Festung aus unternehmen Soldaten – sogenannte Gears – Vorstöße ins feindliche Gebiet. Bei einer der Missionen kämpft der Frischling Jace Jayson Seite an Seite mit dem Veteranen Marcus Fenix, der als Anführer des Delta-Trupps zur Legende wurde. Gemeinsam mit Dominic „Dom“ Santiago und anderen Gears müssen sie um ihr Leben kämpfen. Und um das Überleben der menschlichen Rasse.

 

  Autor: Joshua Ortega
Illustration: Liam Sharp
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 08/2009
ISBN: 978-3-86607-863-5
Seitenzahl: 148 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Inhaltlich bleibt der Beschreibung auf der Buchrückseite nichts hinzuzufügen. Bei der Geschichte handelt es sich um eine Adaption zu Microsofts Computerspiel, das zum Welterfolg wurde. Erzählt wird aus Sicht von Jace Jayson, der als Gear gegen die feindliche Übermacht kämft.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Einführung in die Geschichte des Comic erfolgt durch ein als Text verfasstes Intro, dass die Situation der Menschen gut beschreibt. Diesem Prolog folgt eine mit monochromen, kräftig rot getönten und recht grob gezeichneten Vorgeschichte, die zum albtraumhaften Charakter passt. Tatsächlich handelt es sich um Erinnerungen von Jace an seine Kindheit, die dem Leser immer wieder an den entsprechenden Stellen begegnen: Erinnerungen an den Tag A, als die Locust die Menschen angriffen und Jaces Familie starb.

Der Comic ist regelmäßig mit einer astreinen grafischer Qualität gestaltet, die teils herausragenden zeichnerischen Fähigkeiten setzen stellenweise schon fast einen neuen Standard. So fallen die Darstellungen dank klarer Farben und sauberer Kontraste sehr plastisch aus. Zudem setzt der Illustrator gerne gut platzierte Schatten ein, welche die Plastizität einerseits noch unterstreichen, andererseits in den jeweiligen Szenen für Atmosphäre sorgen. Nicht immer herrschen die Farben vor, so wird in Montevado die Stimmung – der nächtlichen Tageszeit entsprechend – sehr düster und finster, im Effekt jedoch nicht übertrieben schattig dargestellt.

Kein Bild ist ohne die entsprechende Gestaltung des Hintergrundes ausgearbeitet, die Illustratoren haben hier sauber gearbeitet. Einzelne Portraits sind bestechend und sehr gut umgesetzt, so bringen sie Details, aber auch Emotionen passend rüber. Die Locust sind Monster erster Klasse, sowohl optisch als auch charakterlich: liedlose rote Augen, vernarbtes Gewebe, krallenbewährte Hände, schwer bewaffnet und stark gepanzert, attackieren sie Menschen gnadenlos und brutal. Die „Flugabwehr“ der Locust, die aus lebendigen Wesen bestehen und eine Art Granaten abfeuern, wecken tatsächlich Assoziationen an die Bugs aus der Verfilmung „Starship Troopers“ aus den 90er Jahren. Im Verlauf der Geschichte werden die Monster nach und nach – vermutlich analog zum PC-Spiel – immer größer und grauenvoller. Aber auch die Rüstung der Gears wirkt sehr martialisch, die Waffen funktionell, aber in ihrem Aussehen (das Gewehr Lancer wurde für den Nahkampf mit einer kettensägenähnlichen Funktion ausgestattet) schon fast exzentrisch. Die hochwertige grafische Qualität des Comics wird jedoch nicht bis zum Letzten durchgehalten, manche „Übersichtszeichnungen“, in denen die Figuren nur klein innerhalb einer Szene oder Landschaft wiedergegeben werden, fallen eher grob und so angedeutet aus, dass einzelne Charaktere nicht zu identifizieren sind. Diese zeichnerische „Vernachlässigung" stört an diesen Stellen jedoch nicht weiter.

Zentrales Thema des Buches ist der Krieg ums Überleben der Menschheit, die Kriegs- und Kampfhandlungen fallen entsprechend brutal und blutig aus, von Kugeln ausgeweidete Gegner werden mit offenem Gerippe dargestellt. Daher handelt es sich hier eindeutig um eine Lektüre für Erwachsene, die keine Eignung für Jugendliche unter 15 Jahren hat.

Beeindruckend fand ich, dass die Bilder selbst oft die passenden Geräusche zu erzeugen scheinen, so dass nur selten auf Schriftunterlegung zurückgegriffen werden musste, um einzelne Laute darzustellen.


Aufmachung des Comics
„GEARS OF WAR – Am Abgrund“ ist der erste Band dieser Serie und wurde vom Verlag mit einer hochwertig wirkenden Softcoverausgabe mit Klappbroschur aufgelegt. Insgesamt wurden in diesem Buch 6 Heftinhalte zusammengefasst. Das Coverbild entspricht der Gestaltung von Heft 5 und zeigt den Gear Marcus Fenix, wie er – mit seinem Lancer in der Hand – im Bild nicht sichtbare Verbündete in die Schlacht ruft. Ihm steht eine Armee der Locust gegenüber. Das Cover erinnerte mich einerseits an den bereits erwähnten Film „Starship Troopers“, andererseits hat es mich auch sofort angesprochen. Die Gestaltung der Buchfront fällt größtenteils seidenmatt aus, die Schriftzüge wurden mit Spotlack aufgewertet.
Die Rückseite zeigt eine der Gestaltungen, die bei Heft 6 verwendet wurden, zusammen mit dem Buchrückentext. Auf der Klappbroschur sind Informationen zum Autor und Grafiker, sowie Ankündigungen weiterer Panini-Bände, die den Comicumsetzungen von Videogames entsprechen, zu finden. Die Qualität des seidenmatten Papiers im Innern ist hochwertig.


Fazit
In diesem Comic findet der Leser ein Sci-Fi-Actionabenteuer, das inhaltlich fesselt und grafisch größtenteils einwandfrei umgesetzt wurde. Es macht einfach Spaß, die Gears in der Adaption zum entsprechenden Videospiel durch die fremdartige und gefährliche Welt von Sera zu begleiten. Allerdings ist der Comic nicht für Kinder geeignet, richtet er sich doch eindeutig an Erwachsene und reife Jugendliche.


5 Sterne


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