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Trockenheit, Hitze und explosive Stimmung. Ein Kind wird entführt. Wie lange kann es ohne Wasser überleben?

Im idyllischen Nynäshamn ist die Stimmung angespannt. Seit Monaten herrscht Trockenheit, die Landwirte sorgen sich um ihre Ernten. Dann wird auch noch ein Haus bei einer Explosion zerstört, die Bewohner, ein Ehepaar und dessen sechsjährige Tochter Maja, sind unter den Trümmern vermutlich tot. Kommissarin Lilly Hed übernimmt den scheinbar unkomplizierten Fall, doch dann trifft eine Nachricht ein: Maja ist entführt worden und soll bald nichts mehr zu trinken bekommen. Lillys Ermittlung wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit – und gegen einen skrupellosen Täter, der immer einen Schritt voraus ist.

 

 In der Erde

Originaltitel: Törstdöden
Autorin: Pernilla Ericson
Übersetzerin: Friederike Buchinger
Verlag: Scherz
Erschienen: 08/2024
ISBN: 978-3651001312
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In Nynäshamn ist es trocken und heiß und Lilly Hed und ihre Kollegen haben alle Hände voll zu tun, protestierende Bauern zu bändigen und darauf zu achten, dass alle sich an die Regeln zum Wassersparen halten. Als eines Nachts ein Haus in die Luft fliegt, scheint es sich um einen tragischen Unfall zu handeln, der eine Familie das Leben gekostet hat. Doch dann taucht eine Nachricht auf, die auf eine Entführung der kleinen Maja hinweist. Ist sie noch am Leben? Lilly Hed beginnt zu ermitteln – und das, obwohl sie unter schlimmem Schwangerschaftserbrechen leidet. Zu allem kommt noch hinzu, dass der Prozess gegen ihren gewalttätigen Exfreund bald beginnen soll…

Pernilla Ericson stellt auch in ihrem dritten Fall für Lilly Hed den Klimawandel ins Zentrum des Geschehens. Aber auch Lillys Gewalterfahrung in ihrer früheren Beziehung ist immer wieder Thema, auch das ein gesellschaftliches Problem. Dennoch gelingt es der Autorin stets, nicht belehrend zu wirken und stattdessen einfach die Geschichte so zu erzählen, wie ihre Protagonistin sie erlebt.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit der Explosion im Haus der Familie Västlund und als Leser weiß man von Anfang an, dass es kein Unfall war und dass die kleine Tochter tatsächlich entführt wurde. Das fühlt sich erstmal nach einem Wissensvorsprung an, ist aber in Wahrheit keiner. Die folgenden Kapitel werden aus Sicht von Lilly Hed erzählt und sie hat auch über das ganze Buch hinweg den größten Erzählanteil. Einige andere Beteiligte kommen allerdings auch zu Wort, unter anderem die kleine Maja. Dadurch weiß man immer ein bisschen mehr als die Ermittler, wirklich groß ist der Vorsprung allerdings nicht, denn wer der Täter ist und was sein Motiv sein könnte, das bleibt lange im Dunkeln.

Gut gefällt mir vor allem, dass Lillys private Geschichte nicht ausgeklammert wird und man gut verfolgen kann, welche Sorgen und Probleme sie umtreiben. Ein kleiner Kritikpunkt ist nur der Teil mit dem Gerichtsverfahren gegen ihren Exfreund, dessen Reaktionen aus meiner Sicht schon sehr radikal sind und für mich persönlich etwas unglaubwürdig daher kommen. Aber alles in allem ist der Fall spannend und gut konstruiert, sehr gute Krimilektüre.


Figuren
Lilly Hed steht natürlich im Mittelpunkt der Reihe und auch in diesem Fall ist sie mittendrin, obwohl sie eigentlich krankgeschrieben ist. Das ist auch ein Punkt, der mir nicht so passend erscheint: Obwohl Lilly mit starken Schwangerschaftsbeschwerden zu Hause bleiben sollte, halten ihre Kollegen sie auf dem Laufenden und binden sie sogar in die Ermittlungen mit ein. Das passt für mich nicht ganz zusammen, zumal Lilly körperlich sehr eingeschränkt ist und sich quasi alle zehn Minuten übergeben muss.

Gut gefallen hat mir hingegen Maja, die trotz ihres jungen Alters pfiffig und mutig ist, als sie erst einmal erkannt hat, was passiert ist. Wie sie alles gibt, um ihren Entführer zu überlisten, das ist schon sehr beeindruckend. Auch die übrigen Beteiligten machen ihre Sache gut und wirken sehr authentisch und lebendig.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch in Klappbroschur zeigt auf dem Titel ein etwas marode wirkendes rotes Holzhaus an einem Fluss. Der Titel darüber ist in grünen Lettern gehalten und wirkt wie trockene, rissige Erde. Die Innenklappen zeigen ein kleines Vorwort der Autorin und die drei bisher erschienenen Bände der Reihe.


Fazit
Auch der dritte Fall für Lilly Hed ist spannend und klug konstruiert, nur ein paar kleine Schwächen verhindern eine Höchstwertung.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Im Feuer
Band 2: Im Sturm

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