Wenn einer eine Reise tut, dann kann er bekanntlich was erzählen.Wenn er auswandert, noch viel mehr ...

Wie ist das eigentlich - auszuwandern? Eltern, Kinder und Freunde zurückzulassen? Essen asiatische Glühwürmchen Bananen? Wie schmuggelt man einen Hund in ein moslemisches Land? Was passiert, wenn eine Deutsche in Südostasien einen Weihnachtsbaum kaufen will? Kann man Nudelsuppe mit Stäbchen essen? Warum tritt ein deutscher Bundeskanzler bei seinem Staatsempfang in Kuala Lumpur in ein asiatisches Fettnäpfchen? Und warum isst Wolfgang Clement in Malaysia Nüsse vom Boden?

Autor: Katharina Bachman Verlag: Shaker Media GmbH Erschienen: April 2009 ISBN: 978-3-86858-182-9 Seitenzahl: 202 Seiten

Stil und Sprache
Die Autorin erzählt locker und humorvoll von ihren Erfahrungen beim Auswandern. Auf leichte Art plaudert sie über ihr neues Leben in Malaysia, berichtet von den unumgänglichen Fettnäpfchen, in die Europäer treten können, und schildert in kurzweiligen Kapiteln amüsante, spannende, alltägliche Begebenheiten. Sie schreibt frei von der Leber weg, gleitet dadurch aber auch manchmal zu salopp ab und bleibt an diesen Stellen sehr flüchtig in den Themen. Durch gelungenen Umgang mit Worten zaubert sie sofort die passende Atmosphäre herbei, packt den Leser und lässt ihn nicht mehr los. Dabei nutzt sie auch viele Wortspiele (man sieht es bereits im Titel "Von Fernweh und Wehen in der Ferne"), wobei ich den Eindruck hatte, dass weniger oft mehr gewesen wäre.
Ein weiteres markantes Merkmal ihres Schreibstils ist das Setzen von einzelnen Wörtern und ganzen Sätzen ins Kursive. Bei fremdsprachigen Begriffen üblich - aber es sind auch zum Teil Worte kursiv gestellt, die vermutlich betont werden sollen. Die Sätze in Kursiv, die die Gedanken der Autorin zu Äußerungen und Taten der Asiaten darstellen, sind an vielen Stellen witzig zu lesen, an anderen einfach zu viel des Guten. Hier gilt es wie bei den Wortspielen: weniger wäre mehr gewesen - manchmal ist Schweigen Gold und Schreiben nur Silber.

Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Nach einem Vorwort der Lektorin und einer kurzen Einleitung durch die Autorin beginnt das Buch gleich mit den Vorbereitungen für den Umzug von Deutschland nach Malaysia. Der Leser wird sofort gepackt und in das unvermeidliche Umzugschaos geworfen. Es bleibt von Beginn bis zum Ende spannend, man liest neugierig über die Einreise des Hundes, den Bezug der neuen Wohnung, das Kennenlernen der Stadt bis hin zu Ausflügen in den Dschungel. Das Buch endet wieder mit einem Umzug, dieses Mal zieht die Autorin mit ihrem Mann und drei Katzen nach Dubai. Und da hört auch das Buch auf ... beim Auspacken der Kartons. Die Autorin lässt den Einblick in den gerade geöffneten Karton offen, sie verweist auf den zweiten Teil. Gelungener Cliffhanger, finde ich.

Jeder, der dieses Buch liest, wird auf lockere Art einige Besonderheiten der Asiaten kennenlernen, schmunzelnd wird man die Autorin bei ihren Erlebnissen begleiten, wird von außergewöhnlichen Begegnungen und spannenden Ausflügen erfahren und nicht eher zu lesen aufhören, bis man das letzte Kapitel verschlungen hat. Es ist eine informative Lektüre für Menschen, die sich für fremde Kulturen interessieren, die gerne Reiseberichte und von einem Leben im Ausland lesen.

Aufmachung des Buches
Es ist ein broschiertes, großformatiges Taschenbuch. Das Cover zeigt eine Zeichnung einer Frau, die auf Koffern hockt, neben ihr ein kleiner Hund. Es macht durchaus neugierig, ebenso wie der Text auf der Rückseite. Leider gibt es kein einziges Foto im Buch, die hätte ich mir sehr gewünscht.

Fazit
Ein Buch, das man weiterempfehlen kann. Ich freue mich auf die Fortsetzung, die bereits nach dem letzten Kapitel angekündigt wurde. Natürlich werde ich sie lesen müssen, um zu erfahren, was die Autorin in Dubai erlebt (Nix wie weg ... von Kamelen und anderen Irrläufern).

Hinweise
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