Smaller Default Larger

Nach einem Schicksalsschlag braucht Jane dringend einen Neuanfang. Daher überlegt sie nicht lange, als sie die Möglichkeit bekommt, in ein hochmodernes Haus in einem schicken Londoner Viertel einzuziehen. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie dann auch noch den charismatischen Besitzer und Architekten des Hauses kennenlernt. Er scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Doch bald erfährt Jane, dass ihre Vormieterin im Haus verstarb – und ihr erschreckend ähnlich sah. Als sie versucht, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, erlebt sie unwissentlich das Gleiche wie die Frau vor ihr: Sie lebt und liebt wie sie. Sie vertraut den gleichen Menschen. Und sie nähert sich der gleichen Gefahr.

 

 The Girl before

Originaltitel: The Girl Before
Autor: JP Delaney
Übersetzerin: Karin Dufner
Verlag: Penguin
Erschienen: 09/2018
ISBN: 978-3328103271
Seitenzahl: 416 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Jane möchte sich nach dem Verlust ihres Babys räumlich verändern und sucht eine neue Wohnung. Als sie die Möglichkeit bekommt, sich für ein hochmodernes Haus zur Miete zu bewerben, ist sie zwar anfangs misstrauisch, aber freut sich dennoch, als sie einziehen darf. Allerdings sind nicht nur die Regeln seltsam, an die sie sich halten muss, auch der Eigentümer und Architekt ist ein bisschen mehr als exzentrisch. Und als Jane erfährt, dass nicht nur dessen Frau und Kind durch einen Unfall ums Leben gekommen sind, sondern dass auch ihre Vormieterin gestorben ist, wird ihr doch ein bisschen mulmig. Wird sich die Vergangenheit wiederholen?

JP Delaney hat sich ein ziemlich krasses Szenario für diesen Thriller überlegt, nämlich ein smartes Haus, das die bevorzugte Duschtemperatur seiner Bewohner ebenso speichert wie deren Vorlieben bei der Beleuchtung. Allein daraus ergeben sich zahlreiche spannende Szenen und man kann das Buch irgendwann kaum mehr zur Seite legen.


Stil und Sprache
Sowohl Jane in der Gegenwart als auch Emma in der Vergangenheit erzählen in der Ich-Form, so dass man zu beiden recht schnell eine Beziehung aufbauen kann. Bei beiden beginnt alles mit einer Reihe von Wohnungsbesichtigungen und dann mit dem Angebot für das Haus in der Folgate Street 1, der einzige Unterschied ist, dass Emma mit ihrem Lebensgefährten Simon in das Haus einzieht und Jane allein ist. Die Geschichten der zwei Frauen werden absolut parallel erzählt, so dass sogar einige Szenen doppelt vorkommen. Ein interessanter Trick, der für zusätzliche Spannung sorgt.

Eine Sache stört mich jedoch an Delaneys Schreibstil: Wörtliche Rede ist nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet, sondern hebt sich überhaupt nicht vom restlichen Text ab. Hier muss man schon ziemlich aufpassen, um den Faden nicht zu verlieren. Auch wenn man sich nach einiger Zeit daran gewöhnt, gibt es doch ab und zu Irritationen und zumindest ich konnte mich nicht gänzlich davon lösen. Aber wenn es gelingt, das auszublenden, ist der Rest der Story gut und flüssig zu lesen. Spannend ist sie ohnehin, das muss man nicht extra erwähnen.


Figuren
Über Jane erfährt man als Leser nur das Nötigste und sie ist auch nicht übermäßig sympathisch – und doch möchte man unbedingt wissen, wie es ihr ergeht in ihrem neuen Haus und den damit verbundenen Besonderheiten. Fast interessanter ist da Emmas Geschichte, denn sie ist deutlich vielschichtiger, als es zunächst den Anschein hat. Was für eine Persönlichkeit sie wirklich ist, das erfährt man erst nach und nach, sozusagen schichtweise werden ihre Facetten enthüllt.

Das ist richtig gut gemacht und entschädigt ein Stück weit dafür, dass die wenigen weiteren Beteiligten ziemlich blass bleiben. Außer Emmas Lebensgefährten Simon und dem Vermieter der beiden Frauen sind da nur noch ein paar Polizisten, so dass man zumindest Simon mit ein paar mehr Details hätte ausstatten können – obwohl, dann wären eventuell einige Szenen so nicht möglich gewesen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover die Silhouette einer Frau, die in einem kubisch aufgebauten Raum mit großen Glasfronten steht. Sehr passend zur Geschichte. Innen sind die kurzen Kapitel nicht nummeriert, aber jeweils mit „Damals: Emma“ oder „Heute: Jane“ überschrieben, so dass man immer weiß, wo man sich gerade befindet.


Fazit
Ein sehr gekonntes Verwirrspiel mit einem technisch hochgerüsteten Haus im Mittelpunkt – spannend und zeitweise wirklich gruselig. Sehr lesenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei:amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo