Nova ist in ihren Garten hoch oben in Turris zurückgekehrt. Und sie ist nicht mehr allein. An ihrer Seite ist nicht nur der junge Pilot Jett, sondern auch dessen Vater Harlin und die Rebellin Euly. Könnte es doch nur für immer so bleiben … Doch Nova weiß: Sie müssen zurück nach Solartopia und dessen Bewohner vor den Plänen des Gärtners warnen. Denn er ist nicht das gütige Oberhaupt, für den alle ihn halten, sondern er hat vor, sie alle zurückzulassen, wenn der giftige Nebel, der auch Novas Turm bedroht, näher kommt. Doch um die anderen zu überzeugen, brauchen sie Beweise. Eine gefährliche Mission beginnt, bei der Nova und ihre Freunde versuchen, das geheime Labor des Gärtners ausfindig zu machen. Und ihnen läuft die Zeit davon ...
Autor: Victoria Hume |
Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Verlagszusammenfassung gibt einen guten Einblick in die Handlung - da gibt es von meiner Seite inhaltlich nichts hinzuzufügen. "Bis zum Ende der Zeit" schließt die Solartopia Dilogie ab und man sollte die beiden Bücher unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen. Victoria Hume hat zwar einige Wiederholungen in die ersten Kapitel des Buches eingeflochten, aber die ersetzen das Lesen des ersten Bands keineswegs.
Auch in der Fortsetzung hat mir der grundsätzliche Welt-Entwurf von Solartopia gut gefallen und der Kontrast zwischen Novas Lebensweise und der Verschwendung in Solartopia wird ein weiteres Mal sehr überzeugend dargestellt. Victoria Hume hält unserem Lebenswandel ein weiteres Mal sehr kindgerecht den Spiegel vor und lehrt ohne belehrend zu wirken.
Stil und Sprache
Auch im zweiten Band erzählt Nova die Geschichte in der ersten Person selbst und baut so direkt eine neue Verbindung zu den Lesern auf. Sie wirkt noch immer sehr sympathisch und dank der Nähe zu ihr ist man emotional schnell in die Geschichte eingebunden. Insbesondere ihre Verbindung zu den Pflanzen kann die Autorin so großartig darstellen und die Interaktionen zwischen Nova und den Pflanzen gehören für mich zu den Highlights des Buches. Nichts vermittelt den nötigen Respekt vor der Natur so sehr, wie gewissermaßen direkt zu erleben, welche Folgen unbedachte Handlungen haben. Auch abseits dieser Szenen gelingt es Victoria Hume wieder sehr gut, wichtige Botschaften einfließen zu lassen, ohne zu belehrend zu werden.
So gut mir der Schreibstil und diese Pflanzen-Szenen auch gefallen haben, konnte mich die Geschichte selbst diesmal leider nicht ganz überzeugen. Dass Nova und ihre Verbündeten nach Solartopia zurück kehren müssen, ist stimmig, aber warum man sich dann ausgerechnet für dieses Vorgehen entscheidet, erschließt sich mir nicht. Ich konnte Nova ihre Rolle nicht abnehmen und insbesondere zum großen Finale geht einiges viel zu einfach. Selbst in einer sehr idealen Zukunft glaubt man einem Kind sicherlich nicht so einfach, wenn diese die Regierung anklagt. Der Zielgruppe des Buches mag das nicht so negativ auffallen, aber mich hat das unrealistische Finale sehr gestört. Auch der Ausblick, dass sich danach alles mehr oder weniger alleine fügt und ein bisschen Umdenken die Probleme löst, war für mich absolut nicht glaubwürdig. Ich wurde immer noch gut unterhalten und dank des angenehmen Schreibstils liest sich das Buch zügig weg, aber da hatte ich nach dem ersten Teil doch mehr erwartet und auch in einem Kinderbuch kann man das sehr viel realistischer gestalten.
Figuren
Nova ist an den Erlebnissen des ersten Bands gewachsen und es tut ihr merklich gut, nun nicht mehr alleine kämpfen zu müssen. Sie hat Mitstreiter und auch wenn sie viele Abenteuer im zweiten Teil wieder allein bestreiten muss, weiß sie doch, dass sie Freunde und Menschen hat, die sich um sie sorgen. Sowohl das Verantwortungsbewusstsein, das Nova gezeigt hat, als auch ihre Entschlossenheit den Menschen Solartopias zu helfen, haben mir sehr gut gefallen und sie wurden von der Autorin auch schlüssig eingebunden. Weniger überzeugend sind Novas plötzliche Fähigkeiten, zu lügen und die gesamte Akademie von Solartopia an der Nase herumzuführen. Das hätte vielleicht zu Jett mit seiner Vergangeheit gepasst, aber bei Nova wirkt es leider komplett unglaubwürdig.
Die Nebencharaktere bleiben auch diesmal wieder sehr im Hintergrund. Bei den neugewonnenen Freunden an der Akademie fand ich den Detailgrad durchaus passend und auch Jett ist wieder gut gelungen. Enttäuschend sind allerdings die Bösen und insbesondere der Gärtner. Es bleibt völlig unklar, welche Beweggründe er hat und warum er diese schrecklichen Taten begeht. Zumal diese wie sehr viel Aufwand erscheinen, wenn man bedenkt, dass er alles in der Stadt kontrolliert und das Ziel sicherlich auch einfacher hätte erreichen können.
Aufmachung des Buches
Passend zum ersten Band ist auch "Bis zum Ende der Zeit" als Hardcover ohne Schutzumschlag erschienen. Das Cover zeigt dabei wieder Nova umgeben von Pflanzen und vor der Silhouette von Solartopia. Durch die sehr rot-lastige Farbwahl und Novas Gesichtsausdruck wirkt das Cover bedrohlich, was durchaus zur Handlung passt. Insofern wieder gut gewählt und durch die Spotlack-Veredlungen zusätzlich schön anzusehen.
Fazit
Es war interessant zu lesen, wie Novas Reise weiter geht und auch mit dem zweiten Band der Dilogie bot Victoria Hume wieder einiges zum Nachdenken. Die eine oder andere Logiklücke sorgte dann aber doch dafür, dass das Buch mich nicht wirklich überzeugen konnte. Schade.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Am Anfang der Welt