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Ein feuchtes Grab im schottischen Moor. Eine Serienmörderin hinter Gittern. Perfides Spiel oder Copycat-Killer?

Vor zwölf Jahren fasste DI Monica Kennedy die Serienkillerin Pauline Tosh. Seitdem sitzt die Mörderin hinter Gittern. Die Taten hat sie nie gestanden. Als DI Kennedy eine Nachricht erhält, dass Tosh um ein Treffen bittet, ist die Kommissarin überrascht und stattet der Inhaftierten einen Besuch ab. Diese übergibt der Polizistin eine handgezeichnete Karte von einem abgelegenem Moorgebiet mit einem Kreuz darauf. Gibt es etwa noch mehr Opfer? DI Kennedy geht dem neuen Hinweis nach und findet tatsächlich eine Leiche. Doch schnell stellt sich heraus, dass Tosh zum Todeszeitpunkt des Opfers bereits inhaftiert war. Gibt es einen Nachahmungstäter, oder sitzt Pauline Tosh unschuldig im Gefängnis?

 

 Die Graeber von Inverness

Originaltitel: Under The Marsh
Autor: G.R. Halliday
Übersetzerin: Bettina Spangler
Verlag: blanvalet
Erschienen: 05/2023
ISBN: 978-3734112461
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
DI Monica Kennedy hat schon einiges mitgemacht in ihrer Karriere, aber dann überrascht es sie doch, dass die verurteilte Serienmörderin Pauline Tosh sie um ein Gespräch bittet. Dass es Tosh nicht darum geht, ihren eigenen Fall wieder aufzurollen, wird Monica schnell klar, aber was will sie dann?

G.R. Halliday legt mit „Die Gräber von Inverness“ nun schon den dritten Band um DI Kennedy vor, was mir vor dem Lesen nicht so bewusst war. Leider ist die Handlung ziemlich wirr konstruiert und wer die vorherigen Fälle nicht kennt, steht etwas ratlos vor den zahlreichen Andeutungen rund um Monica und ihre Tochter Lucy, die leider an keiner Stelle wirklich erklärt werden. Das ist ebenso schade wie der Rückentext des Buches, der zumindest an einer Stelle einfach falsch ist und außerdem den Kern der Handlung etwas verfälscht darstellt.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einer Rückblende ins Jahr 1994, als Freya Sutherland mit 19 Jahren von zu Hause fortgehen will. Dann springt die Handlung weit vor ins Jahr 2018 und man begleitet Monica Kennedy ins Gefängnis zu ihrem Besuch bei Pauline Tosh. Von da an erzählt Monica den größten Teil der Handlung, nur gelegentlich gibt es weitere Rückblenden, die nach und nach die Geschichte von Freya Sutherland aufrollen. Das erzeugt zwar eine gewisse Spannung, aber leider gestalten sich die Ermittlungen derart mühsam, dass sich die 480 Seiten des Buches ziemlich in die Länge ziehen.

Erst sehr spät passiert wirklich etwas, aber einige Seitenstränge der Handlung wirken schon sehr bemüht und sollen offenbar auf recht plumpe Weise dafür sorgen, den Leser auf falsche Fährten zu führen. Einige Anleihen bei „Das Schweigen der Lämmer“ hat der Autor offenbar auch getätigt, leider wirken diese Szenen absolut unrealistisch und machen den Eindruck, dass hier künstlich blutrünstige Action erzeugt werden soll. Stattdessen wirkt die Szenerie diese Krimis insgesamt hauptsächlich düster und deprimierend.


Figuren
Monica Kennedy ist alleinerziehend und hat offenbar zusammen mit ihrer Tochter Lucy ein schweres Trauma erlitten. Was das genau ist, werde ich wohl nie erfahren, aber das macht auch nichts, denn es gibt noch genügend andere Probleme, die in diesem Fall zutage treten. Erst landet Monica um ein Haar mit ihrem Kollegen Crawford im Bett, dann taucht genau dieser Kollege plötzlich ab, meldet sich krank und hat nicht einmal den Mut, seine Chefin ins Vertrauen zu ziehen. Naja.

Es gibt noch weitere Ermittlungsbeamte in diesem Fall, die mir allerdings doch ziemlich klischeehaft vorkommen. Die undurchsichtige DC Maria Khan, der Monica (warum genau?) nicht über den Weg traut und DC Ben Fisher, der Mann für Recherchen aller Art. Letzterer wird auch genau auf diese Recherchen reduziert und von Monica teilweise sogar etwas mit Nichtachtung behandelt, während sie Maria Khan nur als „Notnagel“ mitnimmt, wenn ihr Lieblingskollege Crawford nicht zur Verfügung steht. Das macht sie nicht besonders sympathisch, was für eine Serienprotagonistin nicht unbedingt von Vorteil ist. Insgesamt leider nur Durchschnitt und für mich der Grund, die beiden Vorgängerbände nicht nachlesen zu wollen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover eine hügelige Landschaft in den Highlands, am Ufer eines kleinen Baches ist ein Kreuz aufgestellt. Durchaus stimmungsvoll, wenn auch nicht ganz zur Handlung passend. Innen gibt es 78 nummerierte Kapitel und sonst keine Besonderheiten.


Fazit
Leider nicht so spannend wie erhofft und mit einigen ärgerlichen, weil überflüssigen Nebenhandlungen. Das geht besser!


2 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Toten von Inverness
Band 2: Die dunklen Wasser von Inverness

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