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Eine Mädchenleiche auf Rügen, eine alte Serie von Morden - und eine Schuld, die beglichen werden muss.

In einer Kinderheimruine auf Rügen wird eine grausam zugerichtete Leiche mit einer schwarzen Rose gefunden. Es ist die sechzehnjährige Isa. Ex-Kommissar Henry Zornik ist alarmiert. Vor fünf Jahren versetzte eine Serie von Morden an jungen Touristinnen die Insel in Angst. Die Tat heute trägt dieselbe blutige Handschrift des «Rosenmörders» von damals. Zornik selbst hat ihn überführt. Ist der Mörder von Isa ein Nachahmer? Oder tötet der wahre Rosenmörder erneut? Es beginnt ein verzweifeltes Wettrennen gegen die Zeit, denn der Täter hat sein nächstes Opfer schon gewählt.

«Denkt wie ein Mörder. Aber werdet nicht zu seinem Opfer»: In der Akademie des Verbrechens auf Rügen bildet der unkonventionelle Kriminologe Zornik Studierende aus. Indem er mit ihnen in lebensgefährlichen Fällen ermittelt.

 

 Todesklinge

Autorin: Cathrin Moeller
Verlag: rowohlt
Erschienen: 05/2023
ISBN: 978-3499010088
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Henry Zornik sucht einen neuen alten Fall für seine Schüler, als auf Rügen ein junges Mädchen tot aufgefunden wird. Zornik fühlt sich sofort an den Rosenmörder erinnert, doch der wurde damals gefasst und verurteilt. Oder hat er vor fünf Jahren doch den Falschen verhaftet? Tom von Bredow hat nie gestanden und ist mittlerweile tot. Widerstrebend ermittelt Zornik gemeinsam mit seinen Studenten in dem neuen – und damit auch alten – Fall.

Cathrin Moeller hat Henry Zornik einen sehr komplexen Fall zu lösen gegeben und ihm gleichzeitig diverse private Baustellen aufgegeben, was in der Kombination alles andere als einfach zu lösen ist. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen, zumal es noch eine etwas merkwürdige Nebenhandlung rund um Zorniks Studentin Sofie gibt.


Stil und Sprache
Wie schon erwähnt muss Henry Zornik nicht nur einen seiner alten Fälle wieder aufrollen, sondern gleichzeitig auch seine Studenten im Zaum halten und seinen neunjährigen Demnächst-Adoptivsohn betreuen. Das alles ist schon recht kompliziert und so braucht es die ein oder andere Erklärung für diejenigen, die Band eins nicht gelesen haben.

Was die Spannung angeht, so gibt es immer wieder kleine Cliffhanger, wenn sich die Erzählperspektive weg von Henry Zornik bewegt und zum Beispiel Sofie das Wort übernimmt. Einige wenige Male kommt auch der Täter zu Wort, der auch den Auftakt im ersten Kapitel macht. Gerade zum Ende hin wird es noch einmal richtig spannend, das Finale hat es absolut in sich!

Etwas ärgerlich ist nur, dass das Lektorat offenbar nicht alle Schwächen des Manuskripts ausbügeln konnte. So fällt mehrmals auf, dass ein Satzbau nicht ganz passt oder ein spontaner Wechsel der Zeit passiert. Kleinigkeiten zwar nur, die ich aber aus anderen Büchern in der Häufigkeit nicht kenne.


Figuren
Henry Zornik ist ein Getriebener. Getrieben von dem Drang, vor allem seinen alten Fall endlich aufzuklären. Diesem Ziel ordnet er alles unter, vor allem auch seinen Wunsch, Matti zu adoptieren. Immer wieder agiert er so egoistisch und verantwortungslos ihm gegenüber, dass ich ihn beim Lesen am liebsten geschüttelt hätte. Einen derart gestrickten (Ex)Polizisten habe ich in keinem Krimi oder Thriller je erlebt. Was kein Kompliment ist. Sorry, aber Zorniks Aktionen sind nicht nur verantwortungslos, sondern auch dumm und in vielen Fällen absolut unrealistisch.

Auch hat die Autorin offenbar nur halbherzig recherchiert, denn im echten Leben sind einige der geschilderten Situationen absolut undenkbar. Da kann eine vollkommen Unbekannte den kleinen Matti aus dem Heim abholen, nur weil sie behauptet, Zorniks Verlobte zu sein und die Heimleiterin persönlich macht das auch noch anstandslos mit. Im Gefängnis geht es zu wie in einem amerikanischen Gangsterfilm und einfach viel zu viele Figuren wirken wie aus Klischees zusammengebaut, dass es nur so kracht. Zorniks Studenten haben außerdem nach dem ersten Drittel des Buches nur noch Nebenrollen und bleiben durchweg blass. Das geht besser!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover wie schon beim ersten Teil eine Ansicht der berühmten Kreidefelsen von Rügen, dieses Mal ist alles in einem blutigen Rot eingefärbt. Innen gibt es 80 nummerierte Kapitel, die teilweise noch mit einem Datum überschrieben sind und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Der zweite Fall für Henry Zornik kommt sehr actionreich daher – leider auch in vielen Teilen sehr unrealistisch und damit ärgerlich. Leider nicht vollkommen überzeugend.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Todesglut

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