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Ein Mord - 12 Verdächtige - 24 Stunden Dunkelheit

Als sie das Angebot erhält, auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis einzuspringen, zögert Notärztin Kate North nicht lange: Ihr Leben liegt in Scherben und sie sehnt sich nach einem Neuanfang. Auf der Station soll sie den Arzt Jean-Luc ersetzen, der bei einem tragischen Unfall im Eis ums Leben gekommen ist. Doch als der Winter die dreizehnköpfige Crew einschließt und die monatelange Dunkelheit nach und nach alle an ihre Grenzen bringt, beginnt Kate zu ahnen, dass Jean-Lucs Tod gar kein Unfall war. Und je mehr Fragen sie stellt, desto mehr wächst die Gefahr…

 

 The Dark

Originaltitel: The Dark
Autor: Emma Haughton
Übersetzer: Cornelia Röser
Verlag: Knaur
Erschienen: 11/2022
ISBN: 978-3426227930
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Kate North ist die neue Ärztin der UN-Forschungsstation in der Antarktis und schon am Tag ihrer Ankunft hat sie erste Zweifel, ob ihre Bewerbung dorthin die richtige Entscheidung war. Irgendwas stimmt nicht in der kleinen Gruppe der Winterbesatzung im ewigen Eis, das spürt sie sofort. Doch auf ihre Fragen erhält sie keine Antworten und so richtet sie sich auf lange Monate in Dunkelheit und Kälte ein. Als zunächst wichtige Dokumente verschwinden und sich dann weitere beängstigende Geschehnisse häufen, sucht sie nach Verbündeten, weiß aber nicht, wem sie vertrauen kann. Dann gibt es einen weiteren Todesfall…

Emma Haughton hat sich für ihr Debüt im Thrillerbereich einen absolut einzigartigen Schauplatz ausgesucht: Die Antarktis im Winter, wenn 24 Stunden Dunkelheit herrschen und die Kälte im wahrsten Sinne des Wortes mörderisch ist. Dieser Schauplatz sorgt für eine durchgehende unterschwellige Spannung, da immer wieder klar wird, wie lebensfeindlich die Umgebung der Forschungsstation ist und wie leicht es zur Katastrophe kommen kann.


Stil und Sprache
Bevor es richtig losgeht, erfährt der Leser zunächst, wer genau sich in der Forschungsstation aufhält, als Kate North dort ankommt: Zumindest ein paar kurze Fakten (Name, Alter, Funktion) gibt es zu den Beteiligten, so dass man auch im Laufe der Handlung noch einmal nachschlagen kann, wenn es zu unübersichtlich wird. Gerade zu Beginn muss man sich genau wie Kate erst einmal in dieser kalten Welt zurechtfinden, aber auch das ist schon ausgesprochen spannend zu lesen. Diese Spannung baut sich langsam und unterschwellig auf, denn Kate glaubt zunächst, sie irrt sich, als seltsame Dinge passieren, Sachen verschwinden und ähnliche Vorkommnisse. Durch die Ich-Perspektive, in der Kate erzählt, ist man von Anfang an sehr nah bei ihr.

Eine große Rolle spielt tatsächlich die absolut tödliche Umgebung der Forschungsstation. Allein durch die immer wiederkehrenden Andeutungen, was im antarktischen Winter alles passieren kann, dass man im Fall des Falles innerhalb weniger Minuten tot sein kann, wird die Spannung weiter geschürt und steigert sich bis zum Schluss ins nahezu unermessliche. Dass man an der ein oder anderen Stelle doch kleinere logische Schwächen entdeckt (eine Arztpraxis in der Antarktis hat kein Ultraschallgerät?), kann das Leseerlebnis nicht wirklich trüben.Ganz großes Kino!


Figuren
Kate North ist zwar die Protagonistin dieses Thrillers, aber auch sie trägt – wie etliche andere Charaktere – einige Geheimnisse mit sich herum. Diese bleiben auch dem Leser zumindest teilweise bis zum Schluss verborgen, was natürlich das Interesse an Kate wach hält. Durch ihre Schwächen wirkt sie sehr authentisch und ist trotz ihrer Probleme von Anfang an sympathisch – ganz im Gegensatz zu einigen anderen Bewohnern der Forschungsstation. Hier hat sich Emma Haughton ein wirklich buntes Ensemble ausgedacht, das bis zum Schluss undurchschaubar und variabel bleibt. So ist praktisch nichts vorhersehbar und so bleibt man wirklich bis zum Schluss gerne dran an der Geschichte, zumal der „Bösewicht“ wirklich erst zum Ende hin geoutet wird.


Aufmachung des Buches
Das Cover des in Klappbroschur aufgemachten Taschenbuchs ist komplett dunkel, wie es auch im antarktischen Winter ist. Lediglich eine Taschenlampe beleuchtet den Titelschriftzug, rundherum sind außerdem ein paar Eiskristalle erhaben geprägt – eine tolle Gestaltung, die die Atmosphäre dieses Thrillers perfekt widerspiegelt! Innen gibt es 48 nummerierte Kapitel, die außerdem mit dem jeweiligen Tagesdatum überschrieben sind.


Fazit
Ein ausgesprochen atmosphärischer Thriller in einer faszinierenden Umgebung, der einen von Beginn an packt und bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. Nur wegen einiger kleinerer logischer Schwächen keine Höchstwertung von mir.


4 5 Sterne


Hinweise
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