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Der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher entdeckt zufällig bei einem Pfandleiher einen Abschlussring der Militärakademie West Point. Warum trennt sich jemand von einer so hart errungenen Trophäe? Einem Impuls folgend beschließt er, die ursprüngliche Besitzerin aufzuspüren und ihr diese Auszeichnung zurückzubringen. Doch der Ring ging bereits durch viele Hände, und plötzlich befindet sich Reacher im Netz einer kriminellen Organisation mit Verbindungen in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Ein Preis wird auf seinen Kopf ausgesetzt, Killer heften sich an seine Fersen. Es gibt eben Leute, mit denen man sich nicht anlegen sollte – zum Beispiel mit Jack Reacher!

 

Der Bluthund 

Originaltitel: The Midnight Line
Autor: Lee Child
Übersetzer: Wulf Bergner
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Dezember 2021
ISBN: 978-3-7341-1077-1
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Bei einem Bushalt in einem kleinen Kaff sieht Reacher zufällig einen Ring der Militärakademie West Point im Schaufenster eines Pfandleihers und seine Neugier ist geweckt. Die örtliche Rockergang verweist ihn an den Besitzer eines Waschsalons in Rapid City. Arthur Scorpio gibt widerwillig einen Tipp weiter zurück in der Lieferkette und schickt gleich darauf einen Mordauftrag hinterher an seine Leute vor Ort. Doch Reacher bekommt für einmal Unterstützung: Hinweise einer Polizistin von Rapid City und einen ehemaliger FBI-Agenten, der als Privatdetektiv eine vermisste Frau sucht. Sie alle verfolgen schlussendlich die gleichen Spuren. Zusammen kommen sie einem mächtigen Syndikat auf die Spur, das vor nichts zurückschreckt …

Ein subtiler Thriller, der vorallem auf der Neugier von Reacher zur Eigentümerin des Ringes fußt und so eine akribische Ermittlung mit vielen interessanten Wendungen entsteht. Die Umsetzung hat mir ausgezeichnet gefallen.


Stil und Sprache
Die Ereignisse schließen nahtlos an die Handlung des vorletzten Bandes Keine Kompromisse an und Reacher hat sich gedanklich davon noch nicht ganz gelöst. Die Neugier ist schnell geweckt, wem und vor allem wieso wurde der Ring verkauft/gestohlen? Welches menschliche Schicksal verbirgt sich dahinter? Wie gewohnt wird die Handlung von einer übergeordneten Erzählperspektive präsentiert, zeigt abwechslungsweise Szenen der verschiedenen Figuren, sodass der Leser einen größeren Überblick als Reacher hat.

Ermittelt Reacher zuerst aus reiner Neugier alleine, werden immer mehr Personen involviert, ziehen mit oder unterstützen ihn aus der Ferne. Interessant ist dieses Mal, dass ein General, eine Polizistin und ein ehemaliger FBI-Agent aktiv über die verschiedenen Hintergrundmöglichkeiten diskutieren und gemeinsam das weitere Vorgehen besprechen. Gerade diese Szenen wecken die eigene Fantasie und haben mir ausgezeichnet gefallen. Für einmal ist der Schreibstil zwar flüssig, aber das Tempo eher gemächlich, doch niemals langweilig. Dafür gibt es viele Einzelheiten, Spekulationen und Gedankengänge.

Spannung ist ebenfalls vorhanden, wenn auch nicht im Übermaß, so reicht es trotzdem zu diversen Spitzen. Unkooperative kleinere und größere Ganoven müssen befragt werden, Mordaufträge sind erteilt und einen unerwarteten Hinterhalt mit tödlichen Folgen gilt es zu überstehen.

Einzig der Schluss nach dem finalen Showdown war für meinen Geschmack etwas zu kurz. Gerne hätte ich aus reiner Neugier noch weitere Einzelheiten gelesen. Aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau.


Figuren
Reacher ist für einmal nur kurz alleine unterwegs und kreuzt wie zufällig diverse Male die Wege anderer Parteien, bis sie bemerken, dass ihre Fälle zusammenhängen. So werden Reachers Gedankengänge leicht verständlich präsentiert und immer mehr Personen beteiligen sich daran. Reacher macht sich ausgezeichnet im Team, spielt sich weder auf noch steckt er absichtlich zurück. In gefährlichen Szenen ist er natürlich an erster Stelle, denn ein ehemaliger FBI-Agent mit der Lizenz als Privatdetektiv und eine Polizistin sind an Vorgaben gebunden, die Reacher geflissentlich ignorieren kann.

Die Besitzerin des Ringes wird schließlich gefunden und ihr Schicksal offenbart. Doch einige Geheimnisse bleiben länger bestehen und mit dem Auffinden ihrer Person wird die Gefahr zu ihr und ihren Begleitern gebracht. Ihre Figur hat mir ausgezeichnet gefallen. Wie Reacher hat sie die Ausbildung in West Point abgeschlossen und bekleidete den Rang eines Majors.

Diverse kleinere und größere Gauner kreuzen mit Reacher und den anderen die Klingen. Sie alle haben ihrer Rolle entsprechend Ecken und Kanten, sodass sie als eigenständige Personen wahrgenommen werden.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt Jack Reacher mitten auf der Straße einer einsamen Kleinstadt, wie es sie überall in Amerika gibt. Der Autorenname und der Buchtitel sind wie immer mit Spotlack versehen. Auf dem fast identischen Bild auf der Rückseite fehlt die Person. Dafür ist im Bereich des hellen Himmels die Inhaltsangabe abgedruckt.


Fazit
Für einmal ist Reacher nicht alleine auf weiter Flur, sondern immer mehr Leute schließen sich zu einer Zweckgemeinschaft zusammen, tauschen sich aus und beißen sich fest. Entstanden ist ein äußerst interessanter Thriller, der nicht nur auf Spannung fußt, sondern vor allem auch die Neugier von der ersten bis zur letzten Seite weckt.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 17: Der Anhalter
Band 18: Die Gejagten
Band 19: Im Visier
Band 20: Keine Kompromisse
Band 21: Der Ermittler

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