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Die Bibliothek von Alexandria ist nicht untergegangen, sie verwahrt im Verborgenen seit Tausenden von Jahren die dunkelsten Geheimnisse. Alle zehn Jahre bekommen die talentiertesten Magier*innen ihrer Generation die Möglichkeit, das uralte Wissen zu studieren: Jene, die die Initiation überstehen, erwartet ungeheurer Reichtum, Macht und Weisheit. Doch von den sechs Auserwählten werden nur fünf überleben.

Dieses Mal sind mit dabei: Libby Rhodes und Nico de Varona, zwei begnadete Magier von der New York School of Magic, die sich gegenseitig nicht ausstehen können. Die Telepathin Parisa Kamali und der Empath Callum Nova, beide Meister der Manipulation. Tristan Caine, der zynische Sohn eines Londoner Gangsters, der jede Illusion durchschauen kann und Reina Mori, eine mysteriöse Elementarmagierin aus Japan.

Zwischen den mächtigen Adepten beginnt ein Spiel auf Leben und Tod.

 

The Atlas Six 

Originaltitel: The Atlas Six
Autor: Olivie Blake
Übersetzer: Alexandra Jordan & Heide Franc
Verlag: Fischer Tor
Erschienen: September 2022
ISBN: 978-3-10-491610-1
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Verlagszusammenfassung bietet einen guten Einblick in den Ausgangspunkt der Handlung von "The Atlas Six". Das Buch wird dem Untergenre Dark Academia zugeordnet und spielt in unserer normalen Welt, die um magiebegabte Menschen, einige Geheimgesellschaften und diverse mystische Kreaturen ergänzt wurde. Es handelt sich allerdings nicht um eine Internatsgeschichte wie zum Beispiel "Crave" von Tracy Wolff, sondern um eine deutlich düstere Handlung mit sechs erwachsenen und auf verschiedene Arten vorbelasteten Charakteren. Neben den bereits oben angedeuteten Ränkespielen nimmt die magische Forschung mit ihren teilweise physikalischen, teilweise philosphischen Problemen einen großen Anteil an der Handlung ein. In Summe ergibt das eine verwobene, vielschichte Handlung, die dem Leser viel Aufmerksamkeit und auch ein wenig Durchhaltevermögen für die eher langatmigen Sequenzen am Anfang abverlangt.


Stil und Sprache
Da alle sechs oben erwähnten Kandidaten im Fokus der Handlung stehen, erhält auch jeder von ihnen eigene Kapitel aus ihrer oder seiner Perspektive, jeweils in der dritten Person geschrieben. Zwei ergänzende Perspektiven sind zu Beginn und Schluss des Buches eingefügt. Die Handlung setzt einige Stunden vor dem ersten Treffen der Protagonisten ein und schildert zuerst, wie und wo jeder der sechs angesprochen wurde. So erfährt man zuerst ein wenig über die Charaktere und dann erst die Hintergründe zur Alexandrinischen Gesellschaft. Da die Protagonisten danach erst in ihr neues Domizil einziehen und sich kennen lernen, dauert der Einstieg ein wenig. Zwar ist das nötig, um halbwegs den Überblick zu behalten, so wirklich spannend wird es jedoch erst mit der ersten Nacht im neuen Haus. Auch danach gibt es immer wieder längere Passagen, die Spannung vermissen lassen. Zwar bleibt der bedrohliche Grundton erhalten und es werden nach und nach weitere Geheimnisse enthüllt, aber dazwischen gibt es immer mal wieder längere Passagen zu magischen Gedankenexperimenten. Man versteht erst ganz zum Schluss, wofür diese nötig sind, und ist so zwischendurch versucht die eine oder andere Seite nur quer zu lesen.

Der Schreibstil von Olivie Blake macht es dem Leser da auch nicht wirklich leichter. An sich lässt er sich zwar gut lesen, aber die vielen Details und teilweise verschachtelten Sätze fordern doch einiges an Aufmerksamkeit. Für diese wird man schließlich mit einem spannenden und wendungsreichen Finale belohnt. Insbesondere die Enthüllung ganz zum Schluss macht ausgesprochen neugierig auf die Fortsetzung.


Figuren
Bei sechs Protagonisten war ich zuerst ein wenig skeptisch, wie gut es der Autorin gelingen würde, diese voneinander abzugrenzen und einzigartig zu gestalten. Diese Sorge war zum Glück völlig unbegründet. Olivie Blake gelingt es hervorragend, ihre Figuren authentisch zu zeichnen und von Beginn an neugierig auf ihre Hintergrundgeschichten zu machen. Alle sechs haben ihr Päckchen zu tragen und sind auf verschiedene Arten vorbelastet. So sind dann auch die Gründe, das Angebot der Alexandrinischen Gesellschaft anzunehmen ebenso wie die Herangehensweise an die gemeinsame Zeit sehr unterschiedlich. Grundsympathisch war mir tatsächlich keine der Figuren und einige sogar gänzlich unsympathisch. Das erschwert es zwar, eine Bindung zu ihnen aufzubauen, lässt sie aber gleichzeitig realistischer erscheinen. Eine deutliche Charakterentwicklung ist bei den wenigsten Figuren erkennbar, was aber durchaus passend ist, da weite Teile der Handlung wie die Vorbereitung für die kommende Entwicklung wirken. Für den Auftakt ist das ok und gibt dem Leser die Chance, die Charaktere kennenzulernen. Ich erhoffe mir für den zweiten Band aber mehr Entwicklung und Veränderung.


Aufmachung des Buches
"The Atlas Six" wurde vom Fischer Tor Verlag als Hardcover mit Schutzumschlag herausgebracht. Das Covermotiv wurde vom englischen Original übernommen und ist teilweise mit Spotlack veredelt. Auch im Buchinneren hat man erfreulicherweise die Original-Ausstattung übernommen. Diese beinhaltet neben dem Text selbst Illustrationen der wichtigsten Figuren. In Summe eine sehr schöne Aufmachung, die auch vom Design her gut zu Atmosphäre und Inhalt passt.


Fazit
Wer vielschichte Fantasy-Unterhaltung sucht, sollte "The Atlas Six" auf jeden Fall eine Chance geben. Ganz einfach macht es das Buch dem Leser nicht, aber für das Durchhalten wird man mit einem faszinierenden Magiesystem, spannenden Ränkespielen und einem fesselnden Finale belohnt.


3 5 Sterne


Hinweise
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