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Geheime Gärten, spritziger Cidre und besonders heimtückische Morde

Während auch noch im Oktober die Sonne vom Himmel strahlt und die Nächte lau sind, ereilt Inspektor Kadegs Familie ein schwerer Schicksalsschlag. Kadegs Lieblingstante stirbt. Doch damit nicht genug. Der Inspektor wird auf ihrem Anwesen lebensgefährlich angegriffen. Dupin und sein Team sind bis ins Mark erschüttert und suchen nach möglichen Gründen für die Tat. Schon bald häufen sich die Merkwürdigkeiten. Was hat es mit den sensationellen Vogelsichtungen an der Côte des Légendes auf sich, die Kadegs Tante kurz vor ihrem Tod notierte? Und welche Geheimnisse verbergen die anderen Familienmitglieder? Im wilden bretonischen Norden, zwischen rauem Atlantik und betörenden Apfelwiesen, entwickelt sich ein vertrackter und höchst persönlicher Fall.

 

Bretonische Naechte 

Autor: Jean-Luc Bannalec
Verlag: KiWi
Erschienen: 06/2022
ISBN: 978-3462054033
Seitenzahl: 336 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Kadegs neunundachtzigjährige Tante auf ihrem Anwesen im Norden der Bretagne stirbt, ist eigentlich niemand überrascht, denn sie hatte schon lange zuvor „die Zeichen des Todes“ erkannt: Eine Elster, die ums Haus flog und ähnliche Dinge. Doch was wie ein friedlicher Tod aussieht, ruft offenbar jemanden auf den Plan, der etwas zu verbergen hat: Kadeg wird brutal niedergeschlagen und muss ins Krankenhaus, ein Mord passiert und plötzlich muss Kommissar Dupin davon ausgehen, dass nicht alles so einfach ist, wie es scheint.

Jean-Luc Bannalec hat sich wieder einmal einen wunderschönen Ort für seinen neuen Fall ausgesucht – die wilde Küste ganz im Norden. Wie immer spielt die Umgebung eine große Rolle und so gerät der Fall selbst fast ein wenig in den Hintergrund, das macht aber überhaupt nichts, denn zumindest ich lese auch gern von Dupins Beobachtungen der Landschaft und der Orte, in denen er ermittelt.


Stil und Sprache
Wie immer erzählt Georges Dupin allein aus seiner Sicht die ganze Geschichte, so weiß man als Leser auch immer genau das, was Dupin weiß. Man geht mit ihm auf Streifzüge durch die Umgebung, genießt die örtlichen Spezialitäten, denn es gibt immer ein phantastisches Restaurant vor Ort, in dem sich das Ermittlerteam stärken kann. So entdeckt man nicht nur nach und nach den eigentlichen Fall, den Dupin lösen muss, sondern erfährt auch viel über die schönen und weniger schönen Ecken der Bretagne – obwohl, im Grunde geht es nur um schöne Ecken.

Auch wenn, wie so oft in dieser Reihe, die Spannung sich nur langsam aufbaut, so wird es dennoch nicht langweilig, eben weil es so viel anderes zu entdecken gibt. Im letzten Drittel allerdings geht es dann richtig zur Sache, auch wenn mir persönlich das Motiv des Täters ein wenig weit hergeholt erscheint (und auch nur zum Teil logisch und plausibel daherkommt). Einen versöhnlichen Abschluss für Dupin gibt es auch noch, aber das muss man wirklich selbst lesen.


Figuren
Georges Dupin ist mittlerweile schon lange Jahre in der Bretagne, trotzdem gibt es immer noch Dinge, die er nicht so bedingungslos annimmt, wie es die echten Bretonen ganz selbstverständlich tun. Er bleibt kritisch und sucht nach den Erklärungen hinter den „Zeichen“ und damit gelingen ihm immer wieder spektakuläre Falllösungen, denn er lässt nicht locker und hört auf sein Bauchgefühl. Gleichzeitig ist er für seine Umgebung damit oft einen Schritt zu weit voraus, nur wenige seiner Kollegen können ihm gedanklich folgen. In diesem Band ist es Riwal, der ohne seinen Kollegen Kadeg mit Dupin klarkommen muss. Er tut das mit stoischer Ruhe und beinahe beängstigender Voraussicht dessen, was Dupin von ihm erwartet.

Auch die übrigen Figuren gefallen mir wie immer sehr gut, einzig Dupins Vorgesetzter und die Telefonduelle, die die beiden miteinander ausfechten, stören nach all den Jahren doch ein bisschen. Hier wäre es durchaus vorstellbar, dass Dupin ihm gegenüber etwas an Selbstvertrauen gewinnt…

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, tatsächlich gefällt mir die Figurenzeichnung dieser Reihe ausgesprochen gut.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und wie immer überwiegend in Blau gehalten. Das Cover zeigt die Bucht, an der die Geschichte spielt, im Abendrot. Innen gibt es keine festen Kapitel, die Handlung ist lediglich nach Tagen eingeteilt. In den Innenklappen des Buchs ergänzen mehrere Karten der Gegend die Handlung.


Fazit
Mal wieder ein Volltreffer – mitten ins Herz aller Krimiliebhaber mit Fernweh!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 6: Bretonisches Leuchten 
Band 7: Bretonische Geheimnisse
Band 8: Bretonisches Vermächtnis
Band 9: Bretonische Spezialitäten
Band 10: Bretonische Idylle

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