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«Denkt wie die Mörder!» Das predigt der eigenwillige Kriminologe und Ex-Kommissar Zornik an der «Akademie des Verbrechens», die in einem Gutshaus auf Rügen untergebracht ist. In seinem Kurs lernen die Studierenden an echten, ungelösten Fällen. Dieses Semester: eine grausig verbrannte Leiche in der Stadtbibliothek von Bergen. Der Wettkampf beginnt: Wer ermittelt besser, Zornik oder die Neulinge? Doch aus dem Lehrplan wird gefährlicher Ernst. Als ihm ein brutaler Straftäter von früher das Messer an die Kehle setzt, weiß er: Sie kommen dem Täter oder der Täterin nah – zu nah. Nun muss er alles tun, sein Leben und das der Studierenden zu retten. Denn das grausame Spiel auf Leben und Tod hat gerade erst begonnen.

 

Todesglut 

Autor: Cathrin Moeller
Verlag: rowohlt
Erschienen: 05/2022
ISBN: 978-3499008047
Seitenzahl: 528 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Henry Zornik war einige Jahre nicht in Deutschland, kehrt dann aber nach Rügen zurück, um sich um den verwaisten Sohn einer ehemaligen Kollegin zu kümmern. In Rügens Hauptort Bergen unterrichtet er an einer Privatakademie junge Polizeianwärter und ruft unter ihnen einen Wettbewerb aus: Sie sollen die Ermittlungen eines ungelösten Falls wieder aufnehmen und die Identität des damaligen Opfers klären. Zornik ermittelt außerdem selbst in dem alten Fall und merkt schnell, dass er offenbar jemandem zu nahe kommt. Jemandem, der immer noch äußerst gefährlich ist und vor nichts zurückschreckt. Henry Zornik und seine Studenten geraten mitten hinein in etwas, das sie nicht kontrollieren können …

Cathrin Moeller kennt man vielleicht als Autorin von Krimikomödien, „Todesglut“ hingegen ist ihr erster „ernsthafter“ Krimi. Der Wechsel des Genres gelingt ihr dabei problemlos, auch wenn sie an einigen Stellen doch etwas sehr grausam und brutal wird.


Stil und Sprache
Cathrin Moeller verfügt über einen eingängigen Schreibstil, der einen sofort in die Handlung hineinzieht. Der Großteil der Handlung wird von Henry Zornik selbst erzählt, allerdings kommt mit Charlotte auch eine seiner Studentinnen zu Wort sowie der lange namenlose Killer. Auffällig ist allerdings, dass die Autorin manche Ausdrücke schon recht inflationär benutzt. Henry Zornik „stürmt“ regelmäßig irgendwo hinein oder hinaus und benutzt als Kraftausdruck regelmäßig das Wort „Verfluchte“, das ich in keinem Wörterbuch als solchen finden kann. Aber das sind Kleinigkeiten, insgesamt lässt sich die Geschichte flüssig lesen.

Alles beginnt mit einem Mord, der einige Tage vor der eigentlichen Handlung stattfindet. Dann wechselt der Plot zu Charlotte und ihren Mitstudenten, die eine Lehrexkursion in Bergen durchführen. Das ist schon alles recht spannend geschildert, so dass man als Leser sofort wissen möchte, worauf insbesondere die Exkursion hinauslaufen wird. Und schon ist man mittendrin und findet sich auf Deutschlands größter Insel Rügen wieder. Cathrin Moeller kennt die Insel offenbar gut und nutzt viele mehr oder weniger bekannte Schauplätze für ihren Plot. Wenn man schon einmal dort gewesen ist, erkennt man mühelos das ein oder andere wieder, so etwas gefällt mir immer besonders gut.

Spannend ist das Ganze natürlich auch, es beginnt zwar mit den eher theoretischen Ermittlungen zu Beginn, die Spannung steigert sich aber von Seite zu Seite bis hin zu einem atemlosen Finale, in dem noch einmal alles auf den Kopf gestellt wird, was man vorher über den Täter zu wissen glaubte. Ja, auch hier wird ab und zu ein bisschen übertrieben, aber wenn man das ausblendet, ist die Geschichte einfach super spannend zu lesen.


Figuren
Henry Zornik hat vor Jahren einen geliebten Menschen an einen Killer verloren und ist deswegen aus dem Polizeidienst ausgeschieden. Nach Jahren in Südamerika muss er sich erst einmal wieder einfügen ins Inselleben auf Rügen. Neben seinen vielfältigen privaten Problemen muss er allerdings auch viele schnelle Entscheidungen treffen, um den Killer zu fassen. Das gelingt ihm meistens recht gut, er macht aber natürlich auch Fehler. So wirkt er weder übermenschlich noch zu gut vorbereitet auf das, was ihm hier widerfährt. Im Gegenteil ist er sehr sympathisch und seine Figur trägt sicher auch weitere Fälle für die Akademie des Verbrechens.

Henrys Studenten werden – bis auf Charlotte – nicht sehr detailliert gezeichnet, sie bleiben bis zum großen Finale eher Randfiguren. Das ist schade, denn sie scheinen auch interessante Persönlichkeiten zu sein, aber vielleicht liest man dazu ja in den folgenden Bänden der Reihe mehr. Es gibt außerdem noch eine ganze Reihe Nebenfiguren, dazu zählt neben Zorniks Kollegen auch der etwas geheimnisvolle Murat, Zorniks ehemaliger Arbeitgeber beim Schlüsseldienst. Murat hat so einige Fähigkeiten, die man nicht bei ihm vermutet…insgesamt ein spannendes Ensemble, das zum Weiterlesen einlädt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover die Kreidefelsen von Rügen im blauen Abendlicht. Innen gibt es 76 nummerierte Kapitel, die teilweise mit dem jeweiligen Tagesdatum überschrieben sind und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Ein spannender Auftakt einer interessanten Reihe, das Setting ist mal etwas anderes. Wenn man nicht allzu zartbesaitet ist, die perfekte Urlaubslektüre (auf Rügen)!


4 Sterne


Hinweise
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