Als die Bewohner einer kleinen Siedlung in den Bergen Kaliforniens spurlos verschwinden, überlässt das FBI die Ermittlungen dem Eigentümer, auf dessen Land die Siedlung liegt – einer Firma namens Aspen Creek Inc. Dahinter verbirgt sich niemand Geringerer als der Marrok selbst. Der mächtigste Werwolf der Welt schickt kurzerhand seinen Sohn Charles und dessen Gefährtin Anna nach Kalifornien, damit sie herausfinden, was es mit dem mysteriösen Fall auf sich hat. Doch das Wesen, das in der Wildnis Kaliforniens auf das mutige Werwolfpaar wartet, übertrifft ihre schlimmsten Befürchtungen …
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Originaltitel: Wild Sign |
Die Grundidee der Handlung
Auf dem Land der Gefährtin des Marroks, wo sie sich einst zum ersten Mal begegnet sind, hatte sich vor einigen Jahren eine kleine Gemeinschaft niedergelassen, die spurlos verschwunden ist. Daher schickt der Marrok Charles, seine Gefährtin Anna und den Werwolf Tag als Verstärkung nach Kalifornien, um die Sache aufzuklären und die unbekannte Bedrohung dort auszuschalten. Doch einfach wird die Sache nicht, denn niemand weiss, wie mächtig die Kreatur ist, die wiederauferstanden ist, woher sie kommt und wie man sie besiegen kann …
Eine spannende Handlung, die den Leser sofort in seinen Bann zieht und erst am Ende wieder ausspuckt.
Stil und Sprache
Leider dauert es mir immer viel zu lange, bis der begehrte nächste Band der Serie herausgebracht und übersetzt wird, sodass es sich jedes Mal wie ein Neueinstieg anfühlt. Auch die Erinnerungsfetzen vergangener Ereignisse sind eher spärlich gesät. Trotzdem wird man schnell in die Handlung gesogen und beginnt die Neugier sofort zu steigen.
Meistens führen Anna und Charles in der dritten Person durch die Handlung. Im Fokus steht oftmals Anna und gefühlt hat sie über die gesamte Handlung den Lead. Der Schreibstil ist mal flüssig, mal eher zäh, aber immer wie in einem Sog der Ereignisse. Die Schauplätze werden mal eher dezent, ein anderes Mal mit der Urgewalt der Natur präsentiert.
Die Spannung lässt nicht lange auf sich warten. Allerdings ist sie zuerst nur subtil wahrzunehmen, lässt aber einige Figuren tief in die Abgründe ihrer Vergangenheit fallen. Auch längst vergangene Geheimnisse um die Gefährtin des Alphas werden dabei aufgedeckt. Spannungsspitzen gibt es vorerst nur kleine. Gegen Ende nimmt die Handlung jedoch richtig Fahrt auf. Es kommt zu einem Feuerwerk an überraschenden Wendungen, Kampf und Dramatik. Danach werden offenen Enden zu einem ausgezeichneten Schluss gebracht.
Eine kurze Szene ganz am Schluss entpuppt sich als großer Cliffhanger. Sie ist der Aufmacher für den nächsten Band und ich bin wie immer überaus gespannt, wie es in der Welt von Patricia Briggs Wölfen weitergeht.
Figuren
Charles, Anna und der gefürchtete Tag – einer der speziellen Werwölfe des Marroks – nehmen die Herausforderung in den Bergen von Kalifornien an. Bei ihren Recherchen begegnen ihnen altbekannte Hexenfeinde und ein uralter Kult, der so gefährlich ist, dass sich alle Übernatürlichen im weiten Umfeld davon fernhalten. Die Vergangenheit des Marroks und vor allem seiner Gefährtin kommt ans Licht, sodass man ihr Verhältnis zueinander und zum Rudel endlich besser verstehen kann. Gerade dieser Part hat mir sehr gefallen. Auch Tag ist eine interessante Figur, obwohl man seine Gefährlichkeit und sein unstetes Wesen durch die Omega-Fähigkeiten von Anna nur andeutungsweise zu Gesicht bekommt.
Ein bekannter Hexenclan und andere Übernatürliche, die bisher nicht alle bekannt waren, spinnen ein trügerisches Netz, um die Zukunft an sich zu reißen. Sie überzeugen entweder im bekannten Rahmen oder mit bisher unbekannten Fähigkeiten. Gefährlich oder tödlich sind sie alle.
Aufmachung des Buches
Die Farben des Einbandes sind viel düsterer gestaltet als das Verlagsbild, was schade ist. So können die Einzelheiten erst im zweiten Blick wahrgenommen werden und vor allem der Wolf kommt kaum zur Geltung. Wie immer ist der Buchtitel mit einer dezenten Lackschicht versehen. Die Rückseite zeigt auf schwarzem Hintergrund in roter und weißer Schrift die Angaben zum Inhalt. Innen gibt es ein „Vorspiel“ aus verschiedenen Zeitepochen, 14 lange Kapitel und den Epilog mit dem Cliffhanger.
Fazit
Der Band lässt mich mit etwas gespaltenen Gefühlen zurück. Der große Abstand, in dem die Bände herausgebracht werden, erschweren den Einstieg und der Cliffhänger am Ende lässt mich gespannt auf die nächsten Abenteuer von Charles und Anna warten. Dazwischen gibt es eine ausgezeichnete, mysteriöse Handlung, die fesselt, spannend und wendungsreich ist.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Schatten des Wolfes
Band 2: Spiel der Wölfe
Band 3: Fluch des Wolfes
Band 4: Im Bann der Wölfe
Band 5: Die Stunde der Wölfe