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Eine Familie auf der Todesliste der Mafia

Ein liebevoller Ehemann, zwei wohlgeratene Kinder, ein guter Job als Image-Beraterin des Bürgermeisters: Eva Bellheim führt ein sorgloses Leben in einem unaufgeregten Duisburger Vorort. Bis ihr Mann Daniel spurlos verschwindet. Die Polizei vermutet eine Geliebte, doch Eva zweifelt an dieser Erklärung. Auf der Suche nach Antworten findet sie heraus, dass Daniel ein gefährliches Doppelleben führt und in die Machenschaften eines russischen Mafiaclans verstrickt ist. Schon bald bekommt Eva zu spüren, dass in einer Welt, in der Gewalt, Betrug, Korruption und Verrat an der Tagesordnung sind, ein Menschenleben nichts wert ist – weder ihr eigenes noch das ihrer Kinder…

 

Perfect World 

Autor: Joner Storesang
Verlag: grafit
Erschienen: 04/2022
ISBN: 978-3894257910
Seitenzahl: 304 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Eva Bellheim lebt ein ganz normales Leben mitten im Ruhrgebiet: Sie hat einen guten Job, einen erfolgreichen Mann und zwei Kinder. Als eines Tages die Polizei vor der Tür steht, ihr Mann spurlos verschwunden ist und ihr Sohn um ein Haar entführt und verschleppt wird, findet sie sich von einer Minute auf die andere in einer vollkommen anderen Welt wieder – auf der Flucht vor der russischen Mafia und gleichzeitig auf der Suche nach ihrem Mann – wenn der nicht womöglich längst tot ist.

Joner Storesang hat hier quasi das Buch zum Hörspiel geschrieben, was sicher eher ungewöhnlich ist, denn normalerweise ist es höchstens umgekehrt. Leider merkt man der Story das teilweise an, ab und an wünscht man sich Geräusche zum Text hinzu, um ein Gesamtbild einer Szene zu bekommen.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einer Art Tonbandaufnahme, aus der zwar eine Notsituation erkennbar ist, aber kaum Details, die genaueres preisgeben. So weiß man nicht wirklich, wer der Urheber ist, vor allem, weil diese Einschübe mit Tonaufnahmen immer mal wieder vorkommen.

Die eigentliche Geschichte beginnt ebenfalls ohne große Erklärungen und man wird – wie in einem Hörspiel oder auch Film – mitten hineingeworfen in die Geschichte von Eva Bellheim. Es bleibt keine Zeit, sich irgendwie hineinzufühlen in die Welt der Familie, stattdessen flieht man mit Eva durch die Stadt und ist durch die Erzählweise in Ich-Form immer dicht am Geschehen. Und das hat es durchaus in sich, es geht richtig zur Sache und eine gefährliche Situation folgt auf die andere. Das ist schon sehr spannend, es fehlt mir aber so manches Mal etwas die „Orientierung“, weil zum Beispiel Orte nur grob beschrieben werden und sich die Handlung sehr auf Dialoge und sonstige Interaktionen konzentriert. Das macht es nicht ganz leicht, den Überblick zu behalten, vor allem weil der Autor lange damit hinterm Berg hält, wer genau nun wirklich die Bösen sind.


Figuren
Eva Bellheim ist es gewohnt, immer die Kontrolle zu behalten, in ihrem Job als Image-Beraterin ist das essentiell. Als sie nun in eine Situation gerät, die sie weder kontrollieren noch überhaupt verstehen kann, ist sie zunächst fast handlungsunfähig. Aber sie fängt sich schnell und entdeckt Fähigkeiten an sich, die sie selbst nicht kannte. Das ist alles auch glaubwürdig bis zu einem gewissen Punkt, irgendwann jedoch nimmt man Eva jedoch nicht mehr ab, dass sie noch in irgendeiner Weise etwas ausrichten kann, nachdem sie fast zwei Tage ohne Schlaf auskommen musste und zudem schwer gefoltert wurde.

Über die weiteren Beteiligten erfährt man nur wenig, schließlich kennt man nur Evas Perspektive und sieht nur das, was sie auch sieht. Soweit man sie einschätzen kann, sind sie aber glaubwürdig dargestellt und haben natürlich alle etwas zu verbergen. Hier spielt der Autor sehr geschickt mit den Eindrücken, die Eva hat und den wenigen Tatsachen, die es gibt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover die Silhouette einer Frau, vermutlich Eva. Der Titel steht teilweise auf dem Kopf, eine sehr passende Darstellung. Innen gibt es insgesamt zehn große Kapitel, die lediglich durch Sternchen noch einmal in kleinere Abschnitte unterteilt sind.


Fazit
Eine spannende Story, bei der man nicht immer klar einschätzen kann, wie nah an der Realität das Erzählte ist, mit leichten Schwächen in der Umsetzung und einem etwas unbefriedigenden Ende.


3 5 Sterne


Hinweise
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