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Kategorie: Krimis

Die junge Pharmazeutin Maja Ursinus weiß, dass es oft die harmlos aussehenden Pflanzen sind, die eine besonders tödliche Wirkung haben. Heil- und Giftpflanzen sind ihr Spezialgebiet. Dieses Wissen wird ihr jedoch zum Verhängnis, als ihr ehemaliger Liebhaber und eine streitsüchtige Nachbarin tot aufgefunden werden, ermordet mit dem Gift einer Pflanze namens „Schwarzer Nachtschatten“. Die Kripo verdächtigt Maja. Um ihre Unschuld zu beweisen, ermittelt sie auf eigene Faust, steckt bald mitten in einer Verschwörung – und gerät schließlich selbst ins Visier des unbekannten Giftmörders …

Schwarzer Nachtschatten 

Autor: Jürgen Seibold  
Verlag: Piper
Erschienen: 01. Oktober 2019
ISBN: 978-3-492-31378-0
Seitenzahl: 272 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Als innerhalb einer kurzen Zeitspanne gleich zwei Personen aus Majas näherem Umfeld – zu denen sie nicht das beste Verhältnis pflegte – einem unnatürlichen Tod zum Opfer fallen, gerät die junge Pharmazeutin schnell in den Fokus der Ermittler. Denn das Fatale an ungewöhnlichen Mordmethoden: Es gibt nur einen begrenzten Personenkreis, der das entsprechende Hintergrundwissen besitzt. Da Maja sich dessen sehr bewusst ist, sieht sie keine andere Möglichkeit, als die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen und den wahren Täter ausfindig zu machen.

Fundierte pharmazeutische Kenntnisse sind glücklicherweise nicht notwendig, um dem vorliegenden Krimi folgen zu können. Gelungen ist der Mix aus Spannungselementen sowie wissenswerten und notwendigen Fakten zu Heil- und Giftpflanzen.


Stil und Sprache
Kennt man bereits Werke des Autors, beispielsweise seine Krimireihe, die im Allgäu angesiedelt ist, so hat man womöglich eine bestimmte Vorstellung was Stil und Sprache angeht. Mit einer gewissen Neutralität an eine Lektüre zu gehen, ist allerdings nie verkehrt, um ein Werk unabhängig von bereits Bekanntem zu bewerten. Doch egal welcher Vorgehensweise man sich bedient, hier wird schnell deutlich, dass selbst der Versuch eines Vergleichs weder notwendig noch möglich ist. „Schwarzer Nachtschatten“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe rund um Pharmazeutin Maja Ursinus, und genau das strahlt der Inhalt aus.

Erzählt wird aus der beobachtenden Perspektive, um den Leser an möglichst vielen Schauplätzen einzubinden. Hat man zunächst absolut keine Ahnung, in welche Richtung das Geschehen sich entwickelt, so folgen nach und nach zahlreiche Hinweise. Diese gilt es zu selektieren, um keiner falschen Fährte – die durchaus zu legen versucht wird – zu folgen. Zuweilen stagniert die Geschichte ein wenig, im Großen und Ganzen aber ist der Spannungsaufbau recht ordentlich, kontinuierlich wird an die Neugierde des Lesers appelliert. Das Finale hätte eventuell ein wenig mehr Feuer vertragen, wirkt aber stimmig im Verhältnis zu dem durchweg leicht zurückhaltenden Tempo.


Figuren
Maja Ursinus wirkt von Beginn an sympathisch, man wird sogleich warm mit ihr, obwohl natürlich niemand wissen kann, ob sie tatsächlich unschuldig ist oder nur geschickt eine Fassade aufrecht erhält. Im Verlauf des Geschehens erhält man einige Informationen zu ihrem familiären Hintergrund, die ihren Charakter unterstreichen. Doch obwohl sie durchaus tief blicken lässt, ist der Leser sicher, dass es hier noch einiges zu entdecken gibt. Vielleicht in den kommenden Bänden?

Sämtliche Figuren sind gut herausgearbeitet, ohne dass langwierige Passagen generiert werden, aber auch ohne dass sich jemand in den Vordergrund drängt. Es scheint als läge der Fokus rein auf der Pharmazeutin, alle anderen befinden sich nahezu auf derselben Ebene darunter. Hier hätte man sich ein bisschen mehr Individualität gewünscht, das mag aber auch dem recht übersichtlichen Umfang des Buches geschuldet sein.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch aus dem Piper-Verlag besticht auf den ersten Blick mit seinem roten Buchschnitt, der selbstverständlich passend zum Cover gewählt wurde. Die Grundfarbe des Titelbildes ist schwarz. Die Zeichnung des Schwarzen Nachtschattens in weiß sowie der Buchtitel in blutrot verfehlen ihre Wirkung nicht, ziehen den Betrachter nahezu magisch an und machen neugierig auf mehr.


Fazit
Ein wahrlich gelungener Reihenauftakt, der dem Leser nicht nur spannende Lesestunden bereitet, sondern auch die pharmazeutischen Kenntnisse ein wenig aufstockt.


4 Sterne


Hinweise
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