Rand al'Thor, ein junger Bauernsohn, erfährt eines Tages von seiner verhängnisvollen Bestimmung. Er ist der legendäre Wiedergeborene Drache, der die Mächte des Lichts in die Letzte Schlacht gegen den Dunklen König führen wird. Doch die Bestimmung wiegt schwer. Inmitten des Grauens, das die dunklen Horden im Land verbreiten, muss er sich alten Feinden stellen und neue Verbündete hinzugewinnen. Und der Dunkle König wartet nur auf den richtigen Zeitpunkt, um zuzuschlagen.

Originaltitel: The Dragon Reborn Autor: Robert Jordan Übersetzer: Uwe Luserke  Verlag: Piper Erschienen: November 2020 ISBN: ‎ 978-3492707138 Seitenzahl: 768 Seiten Hier geht's zur Leseprobe

Die Grundidee der Handlung
Nachdem der Kampf zum Ende des letzten Bandes die Freunde aus Emondsfeld kurzzeitig wieder zueinander führte, trennen sich ihre Wege zu Beginn von "Die Rückkehr des Drachen" wieder, denn ihre Feinde sind noch lange nicht besiegt. Mat und die Mädchen gehen nach Tar Valon - er in der Hoffnung auf Heilung und sie, um ihre Ausbildung fortzusetzen. Währenddessen muss Rand entscheiden, welchen Weg er als nächstes einschlagen will. Nach seiner Offenbarung als Wiedergeborener Drache sind die Feinde ihm dicht auf den Fersen und auch seinen Verbündeten kann er nur bedingt vertrauen. Wer will ihm wirklich helfen und wer erhofft sich nur eine Marionette für seine eigenen Ziele? Schließlich setzt Rand seine Ziele selbst und macht sich alleine auf den Weg, eine weitere Prophezeiung zu erfüllen. Eine gefährliche Reise liegt vor ihm, auf der nicht nur die Verlorenen sein Handeln beeinflussen wollen sondern auch die ersten Berührungen des Dunklen Königs die Welt erschüttern...

Stil und Sprache
Die Handlung setzt einige Zeit nach dem Abschluss des vorangegangenen Bandes ein und die Wege der Freunde haben sich bereits wieder getrennt. Da die Geschichte ein weiteres Mal aus wechselnden Perspektiven jeweils in der dritten Person erzählt wird, kann der Leser alle Handlungsstränge gut verfolgen. Die Wechsel der Perspektiven nutzt Robert Jordan dabei wieder geschickt zum Spannungsaufbau. Auch das Wissen, was der Leser den Figuren teilweise durch andere Perspektiven voraus hat, wird gut genutzt, um die Spannung zu halten oder zu erhöhen. So werden die knapp 800 Seiten ein weiteres Mal nicht langweilig und trotz der einen oder anderen ausschweifenden Beschreibung weiß das Buch zu fesseln. Lediglich zu Beginn gibt es eine deutlich ruhigere Passage, die man als Leser gut nutzen kann, um wieder in die komplexe Welt mit ihren vielen Charakteren hinein zu finden.

Der Entwicklung und Selbstzweifel der Charaktere wird noch einmal ein größerer Raum gegeben, wobei erstaunlicherweise Perrin und Mat deutlich größere Anteile als Rand erhalten. Der nimmt diesmal fast schon eine Nebenrolle ein, ist aber gleichzeitig der Faden, der alle anderen Figuren unbewusst lenkt. Das wurde vom Autor sehr geschickt inszeniert und gipfelt schließlich in der Zusammenführung der Handlungsstränge im großen Finale. Dieses weckt das Interesse am Folgeband, zumal völlig unklar ist, wohin Rand sich als nächstes wendet.

Figuren
Von Band zu Band wird der Figuren-Cast komplexer und phasenweise fiel es mir wirklich schwer zu sagen, wer denn nun eigentlich die Protagonisten des Buches sind. Wie bereits erwähnt, nimmt Rand diesmal eine deutlich kleinere Rolle ein. Dafür bekommen Min und Elayne eigene Handlungsstränge und zumindest erstere reiht sich in die Protagonisten zeitweise mit ein. Weiterhin bleibt für mich eine der größten Erfolge des Autors, dass man bei all den Figuren nicht den Überblick verliert, die Motive verstehen kann und mit den meisten sogar emotional mitfühlt. Lediglich die Liebesgeschichten bleiben - wie schon in den vorangegangenen Bänden - eher unglaubwürdig. Da fand ich besonders Mins Gefühle für Rand völlig unglaubwürdig und wenig bis gar nicht vorbereitet. Schade, aber zum Glück nur ein kleiner Aspekt der ansonsten sehr gut ausgearbeiteten Geschichte.

Aufmachung des Buches
Beim mittlerweile dritten Band kann ich mich zur generellen Ausstattung der schönen Neuauflage von Piper nur wiederholen: Das Buch ist als sehr hochwertiges Klappbroschur mit veredeltem Cover und sich über die Buchrücken mehrerer Bände erstreckendem Bild erschienen. Im Buchinneren findet sich in der Innenklappe wie gewohnt die Karte und nach dem Text ein Glossar. Teilweise sind ergänzende kleinere Karten von den besuchten Städten im Text enthalten.

Einzig eine kleine Anmerkung zum Covermotiv möchte ich an dieser Stelle noch ergänzen. Da sich weite Teile der Handlung diesmal auf Callandor - ein magisches Schwert - beziehen, ist das Motiv an sich nicht völlig unpassend. Allerdings störe ich mich ziemlich an der Landschaft im Hintergrund. Diese passt überhaupt nicht zum tatsächlichen Aufbewahrungsort des Schwerts und erinnert mich eher an die König Arthur Sagen. Schade, aber nur ein kleiner Wermutstropfen in der ansonsten weiterhin sehr gelungenen Aufmachung.

Fazit
Der dritte Band - das dritte großartige Fantasy-Spektakel. Von Band zu Band wird die Welt von Rand und seinen Freunden größer und vielschichtiger. Ergänzt um die spannende Handlung und viele Wendungen ergibt sich so beste Fantasy-Unterhaltung, die ich weiterhin sehr empfehlen kann.

Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Suche nach dem Auge der Welt
Band 2: Die Jagd beginnt