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Die letzte Schlacht gegen den Dunklen König steht bevor. Wandernde Gaukler berichten unterdessen von der Wilden Jagd nach dem Horn von Valere, dessen Klang die toten Helden ins Leben zurückruft. Als das Horn gestohlen wird, muss Rand al’Thor einmal mehr seine magischen Kräfte einsetzen, gegen die er sich so heftig zur Wehr setzt. Denn nur mittels des magischen Instruments können die düsteren Mächte zurückgeschlagen werden …

 

Die Jagd beginnt 

Originaltitel: The Great Hunt
Autor: Robert Jordan
Übersetzer: Uwe Luserke 
Verlag: Piper
Erschienen: November 2020
ISBN: 978-3-492-70712-1
Seitenzahl: 784 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Handlung setzt zeitnah nach den Geschehnissen des ersten Bandes ein und folgt den bekannten Figuren. Diese gehen nun teilweise getrennte Wege und haben ihre eigenen Herausforderungen zu bewältigen. Bei fast 800 Seiten kann die obenstehende Inhaltszusammenfassung des Verlags natürlich nur einen kleinen Einblick in die Handlung bieten - in diesem Fall sogar nur in einen von mehreren Handlungssträngen. Mehr möchte ich jedoch an der Stelle auch nicht ergänzen, denn die vielschichte Handlung kurz und ohne zu viel vorweg zu nehmen zusammenzufassen - zumal ohne größere Spoiler auf den ersten Band - ist kaum möglich.

Bei einer komplexen Fantasy-Reihe versteht es sich eigentlich von selbst, aber zur Sicherheit erwähne ich es nochmal: Man sollte selbstverständlich die Bände der Reihe nach lesen - lediglich das Prequel "Der Ruf des Frühlings" kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden, greift aber einigen Überraschungen des ersten Bands vorweg.


Stil und Sprache
Wie oben bereits erwähnt, setzt die Handlung knapp nach "Die Suche nach dem Auge der Welt" ein und führt die Charaktere schnell auf neue, voneinander getrennte Wege. Vorher gibt der Autor dem Leser noch eine recht ruhige Phase, sodass man sich erstmal zurecht finden kann, sollte der vorangegangene Band schon eine Weile zurück liegen. So ganz einfach ist der Einstieg bei all den Namen und Sonderbegriffen trotzdem nicht. Sobald man sich aber einmal wieder "eingelebt" hat, wird "Die Jagd beginnt" sehr schnell spannend und ausgesprochen unterhaltsam. Die Handlung wird in der dritten Person erzählt und wechselt in der Perspektive zwischen verschiedenen Charakteren - vorranig den Protagonisten. Die Perspektivwechsel nutzt Robert Jordan geschickt zur Unterstützung des Spannungsaufbaus. Trotz der Anzahl der Seiten konnte ich das Buch deswegen kaum aus der Hand legen und brauchte nach dem wendungsreichen Finale auch direkt den nächsten Band. Es finden sich hier bereits viele Anspielungen auf kommende Entwicklungen, die ausgesprochen neugierig machen.

Neben den spannenden Kampfszenen, gibt es natürlich auch ruhigere Phasen und - wie in dem Genre geradezu üblich - die eine oder andere recht detailreiche Beschreibung. In Gänze hat mir der Schreibstil aber gut gefallen und die Details dienen fast immer dem Fortlauf der Handlung und machen die Welt lebendig. Weniger überzeugend sind die Emotionen an der einen oder anderen Stelle. Insbesondere rund um die Liebesgeschichten gelingt es dem Autor leider so gar nicht, diese stimmig aufzubauen. Meistens bekommt man von der Anbahnung gar nichts mit und plötzlich ist es unsterbliche, schicksalsgegebene Liebe. Schade, aber als einzige wirkliche Schwachstelle ist das durchaus zu verschmerzen.


Figuren
Da man die meisten wichtigen Charaktere bereits aus dem ersten Band kennt, kann der Autor an die bereits vorhandenen Charakterzeichnungen anknüpfen und seine Charaktere weiterentwickeln. Dies gelingt ihm auch hervorragend - mit der oben bereits beschriebenen Ausnahme der Liebesgeschichten. Insbesondere Perrin und Rand werden aus meiner Sicht sehr gut weiter ausgearbeitet und reagieren ausgesprochen authentisch und interessant auf die Herausforderungen und Veränderungen.

Bei der Vielzahl an Nebencharakteren ist es sehr beeindruckend, dass es Robert Jordan so gut gelingt, die einzelnen Figuren unterscheidbar und individuell zu gestalten. Besonders beeindruckt hat mich dabei die Darstellung der unterschiedlichen Kulturen. Je weiter die Protagonisten reisen, desto deutlicher werden die Unterschiede, die vom Autor über Gepflogenheiten, Kleidung, Sprachgewohnheiten und noch vieles mehr eingeflochten werden. Großartig!


Aufmachung des Buches
Wie schon "Die Suche nach dem Auge der Welt" wurde auch "Die Jagd beginnt" vom Piper Verlag neu aufgelegt und umfasst nun den kompletten zweiten Band der englischen Originalausgabe. Die hochwertige Verarbeitung setzt sich ebenso fort - auch nach dem Lesen der fast 800 Seiten ist die Bindung intakt und das Buch macht sich mit dem über mehrere Bände sich fortsetzenden Motiv auf dem Buchrücken hervorragend im heimischen Buchregal. Auch die Covergestaltung mit Spotlack-Veredelung und Hervorhebungen gefällt mir sehr gut.

In den Innenklappen des Klappbroschurs ist erneut die farbige Karte der Rad der Zeit-Welt abgebildet und ein Bild der ersten sechs Bände. Nach dem Romantext findet man ein ausführliches Glossar, welches einige der bedeutsamen Begriffe und Figuren enthält.


Fazit
Nach dem sehr starken Auftaktband gelingt es Robert Jordan mit "Die Jagd beginnt" seine Reihe ebenso spannend und überzeugend fortzusetzen. Für Fantasy-Fans weiterhin eine absolute Empfehlung!


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Suche nach dem Auge der Welt

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