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Vor Jahren ist Mackenzies jüngste Tochter verschwunden. Ihre letzten Spuren hat man in einer Schutzhütte im Wald gefunden - nicht weit vom Camping-Ort der Familie. Vier Jahre später, mitten in seiner tiefsten Trauer, erhält Mack eine rätselhafte Einladung in diese Hütte. Ihr Absender ist Gott. Trotz seiner Zweifel lässt Mack sich darauf ein - eine Reise beginnt, die Macks Welt und Leben für immer verändert.

 

  Autor: William Paul Young
Sprecher: Johannes Steck
Verlag: Hörbuch Hamburg
Erschienen: Juni 2009
ISBN: 978-3-89903-523-0
Spieldauer: 458 Minuten, 6 CDs; gekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
Mack erzählt hier seine ganz persönliche Geschichte. Bitte nicht vergessen: Alles ist frei erfunden. Diesen Hinweis gibt es im Buch leider nicht. Dieses beschäftigt sich über weite Teile damit, Gott als guten Kumpel darzustellen. Dabei bleibt es reichlich niveaulos. So mancher Science-Fiction-Roman besitzt weit mehr philosophischen Tiefgang als dieses Buch.

Zwischendurch wendet sich Young dann dem zentralen Thema zu: "Warum lässt Gott Leid und Schmerz zu?", er kann allerdings nichts Neues zu diesem Thema beitragen und geht schnell dazu über wieder sinnlos zu fabulieren. So wird die Handlung über weite Teile damit aufgelockert, wie Mack zusammen mit Jesus über einen See läuft, oder wie Gott diverse kulinarischen Genüsse für Mack kocht. Sicher kann man auch hier eine bildhafte Aussage hineininterpretieren, aber ein Gott, der sich ausgiebig damit beschäftigt, Scones für Mack zu backen, ist in meinen Augen nicht sonderlich glaubhaft. Es driftet eher ins Lächerliche, Banale ab, was dann mehr der Kategorie Gotteslästerung zuzuordnen ist.


Darstellung des Hörbuches
Die Stimme von Johannes Steck war eine gute Wahl für diesen Text. Seine Stimme hat eine warme, angenehme Tonlage, die sehr gut geeignet ist, um von Liebe und Zuneigung zu sprechen. Für jeden Charakter hat er eine eigene Tonlage und ein eigenes Sprechtempo. So spricht Gott beispielsweise sehr impulsiv. Die ganze Darstellung von "Gott" - auch die inhaltliche - erinnert ein wenig an das Orakel im Film "Matrix", was ich reichliche grotesk finde. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass die Inspiration von Young auch tatsächlich von hier stammt.

Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es einige Akkorde auf einer Steel Guitar, was dann auch die einzige Musik im ganzen Hörbuch ist. Das Ganze stört nicht, da es sehr kurz ist, und sorgt für die klare Unterteilung der Kapitel.

Spannung kommt in diesem Hörbuch nicht auf, aber zu diesem Zweck wurde die Geschichte auch nicht geschrieben. Das Ganze hätte allerdings ruhig ein wenig kürzer sein dürfen, denn die Seiten sind über große Etappen mit reichlich sinnlosem Inhalt gefüllt. Endlose Gespräche, die nicht auf den Punkt kommen und eigentlich überhaupt nichts aussagen. 


Aufmachung des Hörbuches
Die 6 Audio-CDs stecken in einer schlabberigen Papphülle, die leider bei vielen Verlagen zum Standard geworden ist. Zum Glück gibt es noch Verlage, die bei der Verpackung bessere Arbeit abliefern. Die hier gebotene Lösung gehört wohl zu der billigsten und qualtativ minderwertigsten, die es für Hörbücher gibt. Wäre der verwendete Karton ein wenig dicker, würde es schon ganz anders aussehen, aber leider ist es immer das gleiche sehr empfindliche Material.

Das Cover entspricht dem der Printausgabe und zeigt die namengebende Hütte. Ein Booklet gibt es nicht, die Innenseiten werden von diversen Pressezitaten sowie einer Kurzvita des Autors und des Sprechers bedeckt.


Fazit

Die christliche Szene wird dieses Buch in den siebten Himmel loben, oder es als Blasphemie verdammen. Gott wird sehr lebendig und greifbar dargestellt, nicht so unnahbar fern wie man es gewohnt ist. Sich ein Bild von Gott zu machen verstößt allerdings gegen Gottes 10 Gebote (siehe 2 Buch Mose 20,4 Du sollst dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist). Ich frage mich, wie etwas die Menschen mit Gott versöhnen soll, was ihn gleichzeitig verhöhnt? Ein Mix aus blasphemischem New Age und religiösen Wertvorstellungen, irgendwie passt dies alles nicht zusammen. 

Die Argumentationen, mit denen Young argumentiert, sind nichts Neues, hier wird nichts geboten, was langjährige Christen nicht schon mindestens drei- oder viermal gehört hätten, auch wenn es hier ganz und gar verändert verpackt ist.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Hörbuch Hamburg-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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