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Nein wie peinlich! Eine Hyäne, die sich vor der Finsternis fürchtet?

Wie unpraktisch für ein Raubtier: Himili schämt sich schrecklich, doch kann er nichts dafür. Sobald es dunkel wird, macht er sich ins Fell und hört nicht mehr auf zu bibbern. Immer muss eine erwachsene Hyäne bei ihm bleiben. Doch bald haben seine Onkels die Schnauze voll und schmieden einen bösen Plan. Unter einem Vorwand locken sie Himili in die Savanne und laufen fort. Von da an muss Himili ein Abenteuer nach dem anderen bestehen, wobei ihm Glühkäfer, Flusspferde und Erdferkel zu wichtigen Freunden werden.

Himilis ebeso witzige wie spannende Geschichte handelt von Furcht, Mut und wahrer Freundschaft und entführt kleine wie große Leser in ein Afrika voller Rätsel und Wunder.

  

  Autor: Simak Büchel
Verlag: Geest-Verlag
Erschienen: 2007
ISBN: 978-3-86685-055-2
Seitenzahl: 236 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Himili ist eine junge Hyäne und hat ein, für eine Hyäne, sehr schwerwiegendes, Problem: Sie fürchtet sich vor der Dunkelheit und macht sich ins Fell, sobald die Sonne hinter dem Horizont versinkt. Lange Zeit wird sie von ihrem Clan durchgefüttert. Doch denen reicht es so langsam und sie fassen einen gemeinen Plan. Kurz: Himili wird ausgesetzt und muss sich fortan alleine durchschlagen. Schon bald schließt Himili absonderliche Freundschaften. Des Nachts begleiten ihn die Miali, leuchtende Käfer, das Licht der Savanne. Sie zeigen Himili viele Geheimnisse und lehren ihn was es bedeutet Freunde zu haben.

Ein wunderbares Buch über Freundschaft und die Furcht vor dem Dunkel. Gekonnt geschrieben und mit liebevollen Illustrationen ausgeschmückt.


Stil und Sprache

In wunderbar kindgerechter Sprache erzählt Simak Büchel die Geschichte von Himili, bzw. er erzählt von Dana, einer afrikanischen Großmutter, die die Geschichte um Himili erzählt. Die Sprache ist einfach und leicht zu erfassen. Die Handlung ist nicht allzu komplex, ohne dabei langweilig zu werden. Selbst als Erwachsener (ich bin 35) hat man seinen Spass beim Lesen / Vorlesen dieser Geschichte. Der Höhepunkt ist am Ende der Geschichte, als Himili über seine Angst hinaus wächst und großartige Taten vollbringt.

Kinder werden sich allerdings etwas schwer tun die moralische Aussage des Textes zu erfassen. Hier müssen die Eltern etwas nachhelfen und mit ihren Kindern auch über den Text reden. Die Arbeitsgemeinschaft für Jugendliteratur und Medien empfiehlt das Buch für ein Lesealter von 12 - 17 Jahren. Dies halte ich persönlich für sehr hoch angesetzt. Ein 16- oder 17-jähriger kann zwar die Moral der Geschicht erfassen, die Story selbst wird er aber reichlich langweilig finden. Ich würde die Erzählung durchaus schon einem 7-jährigen vorlesen, ein Alter, in dem Kinder die Welt noch mit großen Augen betrachten. Denn genau eine solche Geschichte ist Himili, eine von der großen Welt, die man mit noch größeren Augen betrachten sollte.


Figuren

Die Figuren sind sehr schön dargestellt, ohne den kindlichen Leser zu überfordern. Die Angst vor der Dunkelheit ist kindgerecht aufbereitet. Jugendliche fühlen sich hier wohl eher nicht angesprochen, denn in diesem Alter spricht man nicht von Angst. Entweder versucht man sie zu überspielen oder sie wird schlicht verdrängt. Stück für Stück kommen im Buch auch die Schwächen der vermeintlich starken und stolzen Tiere zu Tage, alle haben sie ihr kleines Geheimnis, das sie zu verbergen suchen und dessen sie sich schämen.

Die Zuhörer von Dana (der Erzählerin der Geschichte Himilis) bleiben ein wenig blass, aber von ihnen handelt die Geschichte schließlich auch nicht in erster Linie. Sie sind 'nur' Zuhörer - wie der Leser selbst. Die Aussage des Textes drängt sich niemals in den Vordergrund, sondern bleibt geschickt eingeflochtene Begleiterscheinung. Dies wurde wirklich gekonnt gelöst.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist bisher ausschließlich broschiert erschienen, das ist sehr schade, ist doch gerade bei Kindern und Jugendlichen der Umgang mit Büchern eher ruppiger Natur. Gebundene Bücher sind hier ganz klar die erste Wahl. Das Cover spricht meine 4-jährige Tochter durchaus noch an, auf einen 12-jährigen dürfte es aber reichlich wenig Kauf- und Lesemotivation ausüben. Hier sollte es doch ein etwas anderes, interessanteres Motiv sein und auch die farbliche Gestaltung sollte deutlich plakativer sein. Die Illustrationen sind recht gelungen und stammen vom Autor selbst.

Das Buch selbst ist ausgesprochen schnörkellos, beinahe ein wenig zu schlicht. Die Schrift ist ebenfalls das schlichteste was es gibt(vermutlich Arial), hier hätte es ruhig etwas schöneres oder vielleicht auch verspielteres sein dürfen. Schriftgröße und Zeilenabstand sind kindgerecht und sehr einfach zu lesen.


Fazit

Eine wunderschöne Geschichte mit rundum positivem Grundton. Ein klarer Kauftipp, allerdings als Kinderbuch und nicht als Jugendbuch. Der Preis ist für ein broschiertes Buch jedoch reichlich happig.


 


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Autor Simak Büchel für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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