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Frost glitzert auf den Stängeln des Heidekrauts am Morsum-Kliff, als Grabungen ein grausames Geheimnis offenbaren. Unter der idyllischen Landschaft ruht seit 15 Jahren das kopflose Skelett eines jungen Mädchens. Besonders für Kommissarin Silja Blanck ist der Fund ein Schock: Könnte es eine Verbindung zu ihrer kleinen Schwester geben, die zur gleichen Zeit sterben musste und deren Mörder nie gefunden wurde? Oder jagt die Kommissarin einem Hirngespinst hinterher?

 

Einsames Grab 

Autor: Eva Ehley 
Verlag: Fischer
Erschienen: 24. März 2021
ISBN: 978-3-596-70019-6
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Fund eines Kinderskeletts, dessen Schädel zumindest nicht in unmittelbarer Nähe auszumachen ist, reißt alte wie neue Wunden auf. Vor allem Silja Blanck gerät in einen Strudel aus Hoffnung, Angst und Wut. Wird sie endlich herausfinden, was ihrer kleinen Schwester damals zugestoßen ist?

Diesmal geht es für die Kommissare um einen besonders grausamen Cold Case. Die Autorin kennt keine Gnade, weder mit den Protagonisten noch den Lesern.


Stil und Sprache
Trotz des recht frühen Funds startet das Geschehen zunächst gemächlich, wiegt den Leser womöglich sogar in trügerischer Sicherheit. Denn das Ausmaß dessen, was schlussendlich ans Tageslicht kommt, ist noch lange nicht zu erahnen. Wohldosiert und geschickt platziert, wird das Tempo regelmäßig angezogen und wieder gedrosselt. Der ein oder andere Hinweis allerdings ist dann doch so offensichtlich, dass er sich nicht ignorieren lässt und man sich durchaus die berechtigte Frage stellt, weshalb die Ermittler nicht darauf anspringen. Entsprechend nehmen erste Theorien Gestalt an, die innerhalb der Geschichte noch nicht zur Sprache kommen, unterschwellig dann aber doch gewissermaßen Thema sind. Überhaupt geschieht dieses Mal relativ viel in indirekter Form, durch atmosphärische Verstrickungen oder zaghafte Andeutungen, die erst im weiteren Verlauf ihre volle Kraft entwickeln.

Wie schon die Vorgänger wird auch der achte Fall aus der beobachtenden Perspektive erzählt, so dass es dem Leser möglich ist, unterschiedliche Situationen vollkommen unvoreingenommen zu bewerten. Sicherlich können sich dadurch auch fehlerhafte Rückschlüsse ergeben, viel wichtiger jedoch ist, dass die Spannung auf Grund der Orts- und Perspektivwechsel angekurbelt wird. Das unvorhersehbare Überraschungsmoment bleibt zwar aus, nichtsdestotrotz halten kleinere Wendemanöver die Handlung lebendig.


Figuren
Silja Blancks Empfindungen sowie ihre familiären Verstrickungen stehen diesmal primär im Vordergrund, auch wenn die Kommissarin immer wieder versucht, sich und ihre Gedankengänge abzuschotten. Erste Blicke hinter die sorgfältig errichtete Fassade zeigen interessante Facetten des bis dato recht undurchdringlichen Charakters.

Ihre beiden Kollegen wie auch weitere bereits bekannte sowie bisher unbekannte Figuren werden, zugeschnitten auf ihre jeweilige Rolle, beleuchtet. Ein bisschen zu extrem werden zeitweise private Fehden ausgefochten, wodurch zweifelsohne der Blick auf das eigentliche Geschehen getrübt wird.


Aufmachung des Buches
Dem Reihencharakter entsprechend zeigt auch dieses Taschenbuchcover die Silhouette Sylts, umgeben von einem kräftigen Lila. Der Blick wird freigegeben auf einen stürmischen Landschaftsausschnitt. Der Himmel hat sich zugezogen, die Wolken wirken bedrohlich. Da es auch inhaltlich schon lange unter der Oberfläche brodelt, könnte man hier eine symbolische Verbindung erkennen.


Fazit
Trotz minimaler Schwächen eine absolut packende Geschichte, die auch beim Leser zahlreiche Emotionen freisetzt.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 3: Männer schweigen
Band 4: Mörder weinen
Band 5: Mädchen töten
Band 6: Sünder büßen
Band 7: Falscher Glanz

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