Meguru hat ein Händchen für alles, was kawaii ist! Wenn der Influencer mit dem farbenfrohen Genderless Style Make-up- oder Modetipps postet, kann er sich vor Likes kaum retten.
Doch obwohl er sein halbes Leben mit seinen Followern teilt, wissen sie nichts von seiner großen Liebe, der hart arbeitenden Mangaredakteurin Wako. Wird es seinem Image schaden, wenn seine Fans erfahren, dass ihr Idol schon vergeben ist?
Ein typischer Feelgood-Manga, der sich über alle Geschlechterklischees hinwegsetzt!
Originaltitel: Genderless danshi ni aisareteimasu. volume 1 |
Grundidee der Handlung
Meguru Soma ist ein Perfektionist, der sich feminin kleidet und so lebensfroh und farbig styled, dass die Grenze der Geschlechter verschwimmt. Im Social Media ist er ein Idol, unzählige Follower verfolgen jeden seiner Schritte. Umso mehr Wert legt er auf die Beziehung mit seiner Freundin Wako, die bisher aus der Öffentlichkeit herausgehalten wird. Doch wird dies dauerhaft funktionieren? Und wie werden seine Fans reagieren?
Hayabusa ist ein neues Verlagslable im Hause Carlsen und wird sich unter anderem auf Mangas der Genres Boys Love und Liebesgeschichten konzentrieren. „My genderless boyfriend“ ist eine der ersten Veröffentlichungen dieses Lables und eine einfühlsame, geschlechterübergreifende Story rund um die Liebe eines ungleich wirkenden Paares, aber auch über den Einfluss von Social Media eines erfolgreichen Influencers.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Stil von Tamekou hat mich in diesem schwarzweiß gezeichneten Manga sehr angesprochen: präzise und genau, aber auch ausnehmend einfühlsam erwachen die Figuren zum Leben. Große Augen und leuchtende Pupillen drücken viele positive Gefühle aus, während Takemou in Szenen von Überraschung, Überrumpelung oder anderen Emotionen mit humorvoll-übertriebenen „Verzeichnungen“ – sogenannten super deformed Bildern – arbeitet. Doch auch Gesichter im Ganzen, sowie Proportionen der Figuren sind fein gezeichnet. Passend zum Thema des Mangas werden dabei auch Mode, Fingernägel, Make-Up und andere Elemente entsprechend betont.
Neben Meguru sticht Kira stark heraus, nicht nur durch den unaufmerksamen und sehr eigenwilligen Charakter, auch der hochgewachsene, feingliedrige Modelkörper macht ihn zum Hingucker. Damit ist er fast ebenso genderless wie Meguru und in seinem Erscheinen zart und feminin. Wako Machida hingegen ist eine attraktive, aber auch sehr bodenständige und pragmatische Frau, die sich nur bedingt um ihr Aussehen sorgt. Macht sie sich aber für besondere Anlässe fertig oder wird gar von Meguru herausgeputzt, strahlt sie wie ein ungeschliffener Diamant.
Explizite Szenen finden sich in „My genderless boyfriend“ nur in einem kurz dargestellten Manga in diesem Manga von einem Zeichner der Redaktion, für die Wako arbeitet, ansonsten wird auf erotische Einlagen gänzlich verzichtet.
Räumlichkeiten und Hintergründe sind stets ihrem Bedarf entsprechend, meistens jedoch sehr detailliert zu Papier gebracht. Ähnlich schaut es mit Gebrauchsgegenständen aus, Tamekou hat einen klaren und genauen Stil, um die Szenen auszustatten und zu beleben. Humorvoll und sehr gelungen ist die japanische Interpretation einer nicht ganz unbekannten, schwedischen Möbelhauskette. Ist der Hintergrund für die Szene nicht relevant, arbeitet Tamekou mit Rasterfolie.
Stille Gedanken oder angedeutete Handlungen fügen sich als kleine Texte unaufdringlich in die Panels ein, während prägnantere Geräusche als größere Worte – überwiegend in lateinischer, seltener in japanischer Schrift – Ausdruck finden. Die Sprechblasen sind gut in den Bildern integriert, ohne zu stören, und jederzeit eindeutig zuzuordnen.
Aufmachung des Manga
Mangatypisch wird das Taschenbuch im japanischen Stil von hinten nach vorne gelesen. Der Außenumschlag ist dem Romance-Genre entsprechend farbenfroh dargestellt, richtet sich an eine vorrangig weibliche Leserschaft und zeigt auf dem Cover Meguru. Die ersten Seiten sind farbig gestaltet, bevor zum schwarzweißen Druck übergeleitet wird. Auf den letzten Seiten stellt der Verlag noch andere Publikationen vor.
Als besondere Aufmerksamkeit für die erste Auflage hat Hayabusa zwei edel wirkende Postkarten und eine SNS-Card beigelegt.
Fazit
In „My genderless boyfriend“ trifft Social Media Influencing auf tiefe Gefühle, Erfolge und Unsicherheiten zwischen den Charaktern – ein Mix, der Tamekou sehr gut gelungen ist. Schöne Zeichnungen und eine empathisch-gefühlvolle Story bilden den Auftakt zu dieser Reihe.
Hinweise
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