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Eines frühen Morgens, um drei Uhr wird Captain Cathcart tot aufgefunden. Für den begeisterten Amateurdetektiv Lord Peter Wimsey ist dieser Mord eine besonders heikle Angelegenheit: Nicht nur hätte Cathcart sein zukünftiger Schwager sein sollen, auch steht obendrein noch der Herzog von Denver unter Verdacht, die Tat begangen zu haben – Wimseys eigener Bruder, der zu den Vorwürfen allerdings beharrlich schweigt. Indes behauptet Wimseys Schwester, sie habe ihren Verlobten eigenhändig umgebracht. Und als wäre diese ganze merkwürdige Affäre nicht bereits nebulös genug, tragen die überaus diskreten Zeugen eher zu einer weiteren Verschleierung als zur Aufklärung des Falles bei.

 

Diskrete Zeugen 

Originaltitel: Clouds of Witness
Autor: Dorothy L. Sayers
Übersetzer: Otto Bayer
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 11/2020
ISBN: 978-3805200639
Seitenzahl: 368 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der Klappentext erläutert schon sehr gut, womit Lord Peter Wimsey es in seinem zweiten Fall zu tun bekommt – Mord in der eigenen Familie, ein ganz heikles Thema, vor allem, wenn alle Beteiligten so furchtbar diskret sind…

Schwierig in diesem Fall ist es für Lord Peter außerdem, dass er außerhalb seines persönlichen Umfelds ermitteln muss, denn die Tat hat sich auf einem angemieteten Landsitz zugetragen, also weit weg von London und seinen vielen Bekannten und Kontakten. Aber das heißt nicht, dass er nicht erfolgreich wäre, auch wenn die Ermittlungsarbeit ihn und seinen treuen Butler Bunter oft an ihre Grenzen bringt. Wieder ein wunderbarer Klassiker der Krimiliteratur!


Stil und Sprache
Dorothy L. Sayers hat einen unverwechselbaren Schreibstil, einerseits nüchtern und klar, andererseits mit einem Spritzer Ironie, den sie vor allem ihrem Protagonisten Lord Peter mitgegeben hat. Das macht ihre Geschichten zu einem echten Lesevergnügen, kann man sich doch zum einen an einer komplizierten Krimigeschichte erfreuen und zum anderen in geschliffener Sprache und wunderbaren Formulierungen schwelgen.

Leider hat „Diskrete Zeugen“ doch ein paar Längen und ist insgesamt nicht gerade mit viel Dramatik und Action ausgestattet. Nur zum Ende hin wird es doch noch einmal richtig spannend, als sich Lord Peter und sein Butler tatsächlich in Lebensgefahr begeben müssen, um den Fall zu lösen.


Figuren
Lord Peter Wimsey ist immer noch der absolut korrekte, höfliche und stets auf gutes Benehmen achtende Adelige, der ohne seinen Butler kaum zurechtkommt und in diesem Fall ihm sogar sein Leben verdankt. Er hat jegliches Verständnis für die Befindlichkeiten seines jeweiligen Gegenübers und nur sehr selten platzt ihm der Kragen.

Lord Peters Ermittlerfreund Parker bekommt in diesem Fall leider nur recht wenig zu tun, dafür mischt Bunter noch mehr mit als im ersten Band und auch Lord Peters Familie lernt man etwas besser kennen. Allerdings sind die Darstellungen der weiteren Figuren recht knapp ausgefallen, aber das gehört wohl zum Stil dieser Zeit dazu.


Aufmachung des Buches
Das fest gebundene Buch zeigt auf dem vorwiegend blauen Cover eine stilisierte Pistole, die von einigen rankenden Rosen umgeben ist. Innen gibt es hübsch aufgemachte, jeweils mit einer Überschrift und einem Literaturzitat versehene Kapitel. Ein Lesebändchen vervollständigt die hochwertige Ausstattung dieser Neuauflage des Klassikers von 1926.


Fazit
Ein unterhaltsamer Krimi aus einer anderen Zeit, aus heutiger Sicht auch besonders der historischen Bezüge wegen interessant zu lesen.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Ein Toter zu wenig

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