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Samsarische Musik verwandelt in schockierende Bilder und nervenzerfetzende Dialoge – alles in Käfer.Color! Zeitlose Horror-Storys, zu Papier gebracht von den krankesten Köpfen im Business! Jeder Band mit einem Vorwort von Alexander W. Kaschte!

In dieser Ausgabe: Werbung für Produkte, die niemand braucht, bekloppte Leserbriefe an die Pussy of Death, eine abartige Kurzgeschichte und Comicadaptionen von „In der Kirche des Todestrips“, „Ein Name im Kristall“, „Scherenschnitt“, „Dafür sind Helden da“ und „Kugel im Gesicht“.

 

Traumatales VIII 

Herausgeber: Alexander W. Kaschte
Illustrationen: Julia Zhuravleva
Verlag: Käfer Comics - Insektenhaus-Verlag Marburg
Erschienen: 9. 10. 2020
ISBN: 978-3-948800-02-4
Seitenzahl: 72 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre


Die Grundidee der Handlung
Wie gewohnt sind die Songs der Band „Samsas Traum“ auch in Band VIII der „Trauma Tales“– Reihe wieder sowohl Vorlage als auch Inspiration für die Geschichten im Buch. In der Geschichte „In der Kirche des Todestrips“ zeigt sich wieder einmal in sehr deutlichen Bildern, warum man auch als Erwachsene nicht zu Fremden ins Auto steigen soll. Denn es könnte jedem passieren.

Wer kennt sie nicht diese „selbsterfüllende Prophezeiungen“. Warum auch gestandene, kalt-logisch denkende Männer nach dem Besuch einer Wahrsagerin ein sehr böses Erwachen haben können, erfährt man in der Story „Ein Name im Kristall“. Träume sind Schäume, sagt man, was aber, wenn nicht? Was wenn die Träume etwas bedeuten, dich rufen, dich warnen? Sei vorbereitet, denn in „Scherenschnitt“ entscheidet der Glauben von Lucille an ihre Träume über Leben und Tod.

Der Tod, der Sensenmann, der Gleichmacher, der, dem man nicht entkommen kann. Er geleitet jeden Menschen ins Jenseits, ob Mann, Frau oder Kind, gesund oder krank, gut oder böse. Man kann versuchen zu jammern, zu betteln oder verhandeln, aber über eine Sache sollte sich jeder im Klaren sein: Alles hat seinen Preis, wie auch die Geschichte „Dafür sind Helden da“ zeigt. Vermutlich hat jeder von uns schon einmal das Gefühl gehabt, sich plötzlich in einer total seltsamen oder irrationalen Lage zu befinden. Eine der wohl schrägsten Situationen finden wir in der Story „Kugel im Gesicht“. Und die Reaktion der Figuren ist so typisch, dass es fast schon weh tut.

Wie auch schon in allen anderen Bänden findet man auf YouTube zu jeder Comicgeschichte den titelgleichen Song in voller Länge dazu. Wer das Comic liest und zum Vergleich die Lieder anhört, darf sich auf jeden Fall auf ein interessantes AHA-Erlebnis freuen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das Inhaltsverzeichnis und das Impressum wurden in viele in Schwarzweiß gehaltene Illustrationsschnipsel aus den Geschichten des Buches eingebettet und nehmen eine Doppelseite in Anspruch. Es folgt eine weitere Doppelseite mit dem Coverbild auf der linken Seite und rechts einem Vorwort, in dem der Herausgeber Alexander E. Kaschte unter anderem kurz auf die nachfolgenden Geschichten eingeht. Natürlich darf die Seite mit dem großen Brustbild der „Pussy of Death“ nicht fehlen. Die folgenden fünf, farbig gezeichnete Bildergeschichten ziehen den Leser wie gewohnt schnell in ihren Bann.

Jede Geschichte orientiert sich an einem Songtitel der Band „Samsas Traum“ und ist auch gleich betitelt. Wie schon bei den vorherigen Bänden der Trauma Tales Reihe interpretieren die Texte im Buch die Liedertexte der Gruppe „Samsas Traum“ und werden in Form von kurzen Geschichten in Wort und Bild wiedergegeben.

Alle Zeichnungen wurden wieder von derselben Illustratorin der Vorgängerbände gestaltet. Der Zeichenstil ist schon aus den vorherigen Bänden bekannt und nie ganz gleich, sondern die Illustratorin verändert ihre Zeichnungen je nach den Geschichten. Das Zusammenspiel zwischen Text und Zeichenstil ist immer wieder ganz spannend zu beobachten, oft wirken die Illustrationen dadurch mal etwas weicher oder schärfer bzw. härter.

Obwohl die Storys oft auf den ersten Blick teils blutig, oder manchmal auch etwas ekelhaft wirken, zerren sie doch die dunkelsten Seiten der Menschen ans Tageslicht und sind auf den zweiten Blick oft tiefgründiger als erwartet. Wieder wurde tief in der Gefühlswelt der Menschen herumgewühlt und Wünsche, Vorstellungen und Obsessionen vorgeführt. Wie schon bei den vorherigen Bänden richtet sich das Comicbuch definitiv an ein nahezu erwachsenes Publikum, das auch so manchen etwas makaberen, doch trotzdem oft so treffenden Interpretationen in Wort und Bild nicht abgeneigt ist.

Die Lieder der Gruppe „Samsas Traum“, in Verbindung mit den dazu interpretierten Bildergeschichten, ermöglichen den Lesern ein ganz spezielles Hör-, Seh- und Leseerlebnis. Wobei natürlich der persönliche Geschmack hier die Hauptrolle spielt und die Leser möglicherweise nicht von allen Songs bzw. Storys gleich gut finden.


Aufmachung des Comics
Der Comic ist Fadengebunden und mit einem Hardcovereinband versehen. Das Cover zeigt ein Boot auf dem Wasser unter Wolken in Form von Totenschädeln, in dem der Tod mit Sense und einem kleinen Jungen zu sehen ist. Auf der linken unteren Seite ist – wie auch beim Vorgängerband – eine kleines rundes Bild der „Pussy of Death“ zu sehen. Die Innenseite des Buchdeckels und das Vorsatzblatt vorne und hinten sind schwarz. Die Doppelseite, auf der das Impressum und das Inhaltsverzeichnis zu sehen sind, ist mit vielen schwarzweißen Bilderausschnitten aus den Geschichten im Buch unterlegt.

Das Coverbild wird neben dem Vorwort des Herausgebers noch einmal gezeigt, dem folgt auf der nächsten Seite das Brustbild der „Pussy Of Death“ und die Vorstellung des Sammelbandes 1, der die ersten drei Trauma Tales-Bände umfasst. Zwischen den Geschichten „In der Kirche des Todestrips“ und „Ein Name im Kristall“ finden sich 6 Leserbriefe an „The Pussy of Death“, die sie auch gleich brav beantwortet. Auch in diesem Band findet man die bilderlose Story „Die Katze hat mich dazu gezwungen“ diesmal Teil 5. Die Bildergeschichten „Scherenschnitt“ und „Dafür sind Helden da“ trennt eine Werbeseite mit „Rome“, „Ostara“ und „Awen“ sowie auf der anderen Seite „Der Junge lebt im Brunnen“. Nach der letzten Story „Kugel im Gesicht“ zeigt „Weissblech Comics“ die beiden Veröffentlichungen „Horrorschocker #57“ und „Zombiemann #4“, bevor ein kurzer Vers inklusive eines farbigen Portraits das Buch abschließt.

Die Geschichten selbst sind wie gewohnt durchgehend farbig bebildert, nur die erste Doppelseite mit dem Inhaltsverzeichnis ist in SchwarzWeiß gehalten. Wie schon in den vorigen Bänden folgen auch diesmal zwei Bildergeschichten dem Vorwort des Autors, ehe die „Pussy of Death“ die Leserbriefe beantwortet. Abermals folgen zwei Comicgeschichten, bevor es mit der unbebilderten Story „Die Katze hat mich dazu gezwungen – Teil 5“ weitergeht und mit der letzten Bildergeschichte das Buch abgeschlossen wird.


Fazit
„Den Tod überlisten? Dafür sind Helden da!“ – Der VIII. Band der Trauma Tales-Reihe taucht wieder einmal tief in die dunkelsten Gefühle, Wünsche und Gedanken der Menschen ein und kreiert eine recht böse und blutige Variation davon. Jeder, der einige der dunkleren Seite der Menschen kennenlernen möchte, ist hier genau richtig. Und alle Trauma Tales Fans sollte das Comicbuch ohnehin keinesfalls verpassen.


4 5 Sterne


Hinweise
Diesen Comic kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 4: Trauma Tales - Ich bringe dir das Feuer, den sonnenhellen Edelstein!
Band 5: Trauma Tales - Nichts schmeckt süsser als deine Lippen
Band 6: Trauma Tales - Endstation Eden, dein Zug, er endet hier!
Band 7: Trauma Tales - Doch es kommt alles noch viel schlimmer

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