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Sich angstfreier bewegen – trotz Achtbeinern!

Angst vor Spinnen ist sehr weit verbreitet – eine der häufigsten Ängste überhaupt. Die meisten Menschen können damit gut leben, weil sie Spinnen ausweichen können oder meistens jemanden in der Nähe haben, der die ungeliebten Tiere im Falle eines Falles für sie entfernen kann. Wenn aber eine Angst zu einem starken Vermeidungsverhalten führt, zum Beispiel schon das Foto einer Spinne nicht mehr angeschaut werden kann, spricht man von einer Phobie. Phobien bleiben bestehen, solange man ihnen ausweicht, und sie verringern sich beziehungsweise verschwinden, sobald man sich damit gezielt auseinandersetzt.

Der Ratgeber wendet sich an Menschen, die unter ihrer Spinnenangst leiden und dadurch in ihrem Alltag sehr eingeschränkt sind. Er liefert Informationen zu Angst und Ekel, nimmt die Spinnen unter die Lupe, räumt mit geläufigen Mythen auf und bietet konkrete Strategien zur Selbsthilfe an. 

 

Keine Angst vor Spinnen 

Autoren: Ursula Galli, Gianandrea Pallich, Leandra Pörtner
Verlag: Hogrefe AG Verlag
Erschienen: 27.07.2020
ISBN: 978-3-456-86024-4
Seitenzahl: 112 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Sie sehen anders aus und bewegen sich vollkommen anders, sind von winzig klein bis zu erschreckend groß, haarig oder glatt. Wenn sie mit ihren acht dünnen oder stämmigen Beinen flott über Wände klettern, bescheren sie manchen Menschen mehr als nur ein mulmiges Gefühl. Was man dagegen tun kann, wenn sich der normale Respekt vor diesen Krabbeltieren im Zuge einer Phobie zu furchtbaren Angstgefühlen und Panikattacken ausweitet, erklären die Autoren in diesem Buch.

Wertschätzend und sachlich erklären sie die Begriffe „Angst“ und „Phobie“ und gehen auch kurz auf die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten und Therapieansätze ein. Gut erklärt und mühelos nachvollziehbar helfen die Übungen und Arbeitsblätter dabei, sich selbst für den Kampf gegen die eigenen Ängste zu rüsten. Aufmerksame Leser werden zwar feststellen, dass manche Begriffe in einem Satz doppelt vorkommen und auf Seite 100 bei den Arbeitsblättern Punkt 7 und 8 exakt gleich sind, doch diese kleinen Kritkpunkte schmälern den Nutzen des hilfreichen Ratgebers in keiner Weise. 

Wissen ist Macht - Und zu wissen, was es mit diesen Spinnen tatsächlich auf sich hat, ist mit ein Schlüssel, die Angst vor diesen Tieren zu überwinden. Dazu werden auch unterschiedliche Spinnenarten mit Beschreibungen und Bildern vorgestellt. Aber auch der Hintergrund der Spinnen und die unterschiedlichen gruseligen Gerüchte, die sich rund um diese Tiere ranken, werden sachlich beleuchtet und viele Mythen und falsche Aussagen mit tatsächlichen Fakten klargestellt.

Schon bald wird deutlich, dass man, um Phobien zu überwinden eine gute Portion Entschlossenheit und Mut aufbringen muss. Wundermittel gibt es keine und durch eine einzige Sitzung beim Psychotherapeuten kann das Problem mit höchster Wahrscheinlichkeit auch nicht gelöst werden.

Wie man die Sache selbst in die Hand nehmen kann, wenn man keine Hilfe eines Expertin in Anspruch nehmen möchte, und welche Methode der Selbstbehandlung Erfolg zeigen kann, wird in dem Ratgeber gut nachvollziehbar erklärt. Dazu bekommen die Leser auch hilfreiche Arbeitsblätter zur Hand, die sie nutzen können. Die vorgestellten Techniken können natürlich auch bei anderen Phobien sehr hilfreich sein, somit ist der Nutzen des Buches nicht ausschließlich auf Menschen mit einer Spinnenphobie begrenzt.

Alle Menschen, die mit überwältigenden Ängsten zu kämpfen haben, welche die Lebensqualität enorm einschränken, werden das Buch bestimmt interessant und nützlich finden. Es verlangt allerdings eine Mengen Entschlossenheit und den beharrlichen Mut, sich seiner Angst zu stellen und sie schließlich zu überwinden. Aber auch jene Personen, in deren Umfeld Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte an starken Phobien leiden, können durch die Lektüre des Buches ein besseres Verständnis für die Ängste ihrer Mitmenschen entwickeln.


Aufmachung des Buches
Das 112 Seiten starke Taschenbuch zeigt als Coverbild ein mit Wassertropfen behangenes Spinnennetz und passt – ebenso wie der aussagekräftige Rückseitentext - gut zum Buch. Dem gut gegliederten Inhaltsverzeichnis folgen eine Danksagung und eine Einleitung, bevor die Begriffe „Angst“ und “Phobie“ sowie ihre Entstehung und Hilfestellungen erklärt werden. Auch eine bebilderte Vorstellung unterschiedlicher Spinnenarten sowie sachliche Aufklärung zu den herumschwirrenden Mythen zum Verhalten von Spinnen und eine kurze Info für Angehörige fehlen nicht. Konkrete Strategien zur Selbsthilfe und Arbeitsblätter sowie einige Literaturempfehlungen runden das Buch gut ab. Den bebilderten Kurzvitas von Ursula Galli, Gianandrea Pallich und Leandra Pörtner folgen ein Abbildungs- und ein Sachwortverzeichnis.


Fazit
Unbedingt hineinblättern! Das Buch ist ideal für alle Menschen, die ihre Spinnenphobie überwinden und mutig selbst in den Griff bekommen möchten. Aber auch bei vielen anderen Phobien können die Erklärungen, Anweisungen und Arbeitsblätter im Buch sehr nützlich und hilfreich sein.


4 5 Sterne


Hinweise
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