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Manchmal verändert ein einziger Moment dein ganzes Leben. In Renas Fall: die Sekunde, in der das Motorrad gegen den Baum krachte. Koma, Schmerzen, Gedächtnislücken. Doch Rena ist hart im Nehmen, war sie schon immer! Mit allem wird sie fertig, nur nicht damit, dass ihr die Liebe vor die Füße fällt – buchstäblich, vom Balkon der Wohnung über ihr. Denn dieser Junge, der ein grün gesprenkeltes und ein hellblaues Auge hat, stellt alles in Frage.

 

Immer ist ein verdammt 

Autor: Sabine Schoder
Verlag: Sauerländer
Erschienen: September 2020
ISBN: 978-3737357432
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Einen ersten Eindruck der Handlung von „Immer ist ein verdammt langes Wort“ zu geben, ohne zu viel vorwegzunehmen, ist wirklich schwierig. Deswegen schließe ich mich der obenstehenden Verlagszusammenfassung an, auch wenn diese den Fokus meiner Meinung nach ein bisschen zu sehr auf die Liebesgeschichte legt. Diese ist zwar ein wichtiges Element des neuesten Romans von Sabine Schoder, aber die Aufarbeitung des Motorradunfalls steht tatsächlich stärker im Zentrum der Handlung, als man es nach der obigen Beschreibung vermuten würde. Die Balance zwischen den beiden Themen ist der Autorin dabei hervorragend gelungen.


Stil und Sprache
Sabine Schoder lässt ihre Protagonistin Rena die Handlung weitestgehend selbst erzählen. Das hilft enorm dabei, schnell eine Bindung zu ihr aufzubauen und macht ihre Sorgen von Beginn an greifbar. Der angenehme Schreibstil, der genau im richtigen Maß detailreich ist, tut sein Übriges.

Die Handlung setzt kurz vor Renas Entlassung aus dem Krankenhaus ein. Nach mehreren Monaten im Koma und einer schwierigen Zeit danach ist sie froh, endlich ein wenig Freiheit zurückzugewinnen. Sie muss sich in einer neuen Umgebung und mit ihren Verletzungen zwar erst zurechtfinden, ist aber fest entschlossen, ihr Leben in den Griff zu kriegen. Gleichzeitig arbeitet sie nach und nach den Unfall auf, denn die Erinnerungen kehren nur stückchenweise zurück. Dies ist ein nicht unerheblicher Spannungsfaktor des Buches, denn man merkt schnell, dass mehr dahintersteckt.

Auch die Liebesgeschichte konnte mich weitestgehend überzeugen. Zwar ging die Annäherung für meinen Geschmack ein wenig schnell, aber die Gefühle kamen rüber und man fiebert mit den beiden mit.

Die Handlung ist über beide Hauptthemen hinweg durchgängig interessant, besonders zum Schluss hin wurde es dann wirklich spannend. Die meisterhaft von Beginn an eingestreuten Puzzleteile passen plötzlich zusammen und geben der Handlung eine unerwartete, aber sehr gut vorbereitete Wendung. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen und hebt den Roman deutlich von anderen Büchern ab. Lediglich mit dem letzten Kapitel und Renas Entscheidung dort bin ich nicht so ganz zufrieden, aber das ist nur ein kleiner Dämpfer bei einem ansonsten sehr beeindruckenden Buch und sicher auch Geschmackssache.


Figuren
Bedingt durch Renas Schicksal hat man zu Beginn des Buches direkt Mitleid mit ihr und entwickelt auch schnell Respekt. Trotz ihrer schweren Verletzungen und der Probleme, die diese ihr immer noch machen, versucht sie stark zu sein und ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen. Den Kontrast zwischen dem, was man über ihr bisheriges Leben erfährt, und ihrem jetzigen hat Sabine Schoder sehr gut ausgearbeitet. Auch der Heilungsprozess und die Wandlung, die Rena im Laufe des Buches durchmacht, wurden glaubwürdig beschrieben.

Wie schon beim Inhalt ist es auch bei den Nebenfiguren recht schwierig etwas zu erzählen ohne zu viel zu sagen. Ich belasse es an dieser Stelle deswegen einfach bei dem Hinweis, dass die Nebenfiguren ihren Rollen entsprechend gut ausgearbeitet wurden. Insbesondere Renas Mutter und Kick – der Junge, der Rena vom Balkon der Wohnung über ihr vor die Füße fällt – haben mir ausgezeichnet gefallen. Aber auch ein Lehrer von Rena übernimmt eine sehr überzeugende Nebenrolle.


Aufmachung des Buches
Der Sauerländer Verlag hat „Immer ist ein verdammt langes Wort“ als Klappbroschur herausgebracht. Die Gestaltung im Buchinneren ist schlicht, das Cover hingegen mit der Farbexplosion auffällig bunt. Diese Covergestaltung passt zum derzeitigen Stil des Genres. Allerdings finde ich es – im Gegensatz zum hervorragend gewählten Titel – recht nichtssagend.


Fazit
Nach meinen Leseerfahrungen mit den bisherigen Jugendbüchern von Sabine Schoder hatte ich ein gutes Jugendbuch erwartet – diese Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern durch den Twist zum Ende des Buches sogar noch übertroffen. Sehr gut!


4 5 Sterne


Hinweise
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