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Das Buch zur Sendung. Seit über 10 Jahren geht Susanne Nett in der SWR-Sendung DIE REZEPTSUCHERIN auf die Suche nach alten, außergewöhnlichen, ja fast schon vergessenen Gerichten. Denn gutes Essen aus der Region und heimische Produkte haben die Winzerstochter mit dem Traktorführerschein bereits in jungen Jahren geprägt.
Dieses Buch vereint die besonderen Rezepte aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, die Susanne Nett für den SWR aufgespürt hat, mit ihren ganz persönlichen Eigenkreationen. Begleitet werden die Rezepte von kleinen Anekdoten aus dem Alltag einer Rezeptsucherin und von den genussvollen Fotografien des Food-Fotografen Oliver Götz.
Machen Sie mit bei der Rezeptsuche: Entdecken Sie traditionelle Gerichte neu und lernen Sie moderne Variationen der heimischen Küche kennen. Nicht nur sind die Rezepte leicht nachzukochen, sie enthalten auch alle eine Prise Heimatgefühl und einen Teelöffel Kindheitserinnerungen. 

 

Rezeptsucherin 

Autor: Susanne Nett, Oliver Götz
Verlag: Regionalia Verlag
Erschienen: 19. Juni 2020
ISBN: 978-3955407001
Seitenzahl: 176 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe

 


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe

Als "Rezeptsucherin" ist Susanne Nett für den SWR in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg auf der Suche nach traditionellen Gerichten und deren Rezepten. Das Suchen und Finden ist nicht immer ganz leicht, wie sie im Buch erzählt, macht aber den Reiz der Sendung aus. Oft haben die Gerichte ausgefallene regionale Namen wie z.B "Kuschel Gemusch" oder "Teerdich". Liest man dann das Rezept dazu, muss man öfter mal feststellen, dass das Gericht unter einem anderen Namen doch recht weit verbreitet ist wie z.B bei den Kartäuser Klößen, die viele verschiedene regionale Namen haben. Viele Speisen befinden sich noch im Repertoire der KöchInnen, andere sind schon draus verschwunden, entweder weil die Rezepte nie aufgeschrieben wurden und/oder es sich um sogenannte "Arme-Leute-Küche" handelt, die aus der Mode gekommen war und nun wieder entdeckt wird.

Die Autorin und ihr Team versuchen dem Vergessen entgegen zu wirken und alte Rezepte für nachfolgende Generationen zu bewahren. Den traditionellen Rezepte stellt Nett noch ein paar moderne an die Seite, die zumeist aus ihrer Feder stammen und jetzt nicht sooo spannend sind. Sortiert sind die Rezepte nach Vorspeisen, Beilagen und Dressings/ Hauptspeisen/ Kuchen, Desserts und Schnickschnack. Diese Unterteilung ist etwas unglücklich gewählt, weil es zumindest in der Pfalz keine Vorspeisen im klassischen Sinn gibt. Etliche Gerichte, die man unter Vorspeisen findet, gelten als Zwischengerichte oder werden zum Wein gereicht. Einige kenne ich auch als Hauptgerichte. Alles in allem handelt es sich aber um schlichte (manchmal zu sehr) Gerichte, die in der Regel einfach nachzukochen sind, denn die Zutaten bekommt man im Supermarkt um die Ecke und die Arbeitsanweisungen sind gut verständlich, wenn auch recht knapp gehalten. Man sollte deshalb über Kocherfahrung verfügen, d.h das Buch ist nicht für Anfänger zu empfehlen. Das finde ich schade, denn gerade weil sie selten sehr komplex sind, eignen sich die Rezepte für diese Zielgruppe.

Des Weiteren geben Symbole Hinweise auf Zubereitungszeit, Personenzahl und ob es sich um ein vegetarisches Gericht, von denen es erfreulich viele gibt, handelt. Tipps ergänzen die Anweisungen. Dann gibt es noch das DRUMHERUM – hier wird Hintergrundwissen zu den verwendeten Produkten gegeben und hie und da eine kleine Anekdote, die mit diesem Rezept verknüpft ist, erzählt.

Zum Schluss noch ein Punkt, den ich anzumerken habe, ich hatte etwas mehr Hintergrund zur Sendung erwartet. Wer sucht die Rezept-Aufgaben aus? Was passiert, wenn beim Kochen in der Sendung ein Gericht misslingt, z.B Kuchen verbrennt? Solche Fragen bleiben leider unbeantwortet. Andererseits wird im Klappentext auch nicht angekündigt, dass es welche geben wird.

Aufmachung des Buches
Das Hardcover zeichnet sich durch seine gute Ausstattung aus - fester Einband, stabiles Papier sowie Fadenheftung - und sogar ein Lesebändchen hat der Verlag spendiert.

Das Layout gefällt mir gut, da hat man sich viele Gedanken gemacht, um dem Buch eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen. Bereits das Cover des Buches macht gute Laune und erzeugt ein Gefühl sommerlicher Unbeschwertheit; Fotos der Autorin und ein paar Szenefotos aus der TV-Sendung lockern zusätzlich auf. Einzig die Food-Fotografie findet nur bedingt meine Zustimmung. Zu viele Bilder irritieren durch den ungünstigen Lichteinfall und die Speisen kommen dadurch nicht richtig zur Geltung. Und machen leider gar keine Lust, sie nachzukochen. Schade.

Zu Beginn des Buches findet man das Inhaltsverzeichnis zusammen mit den Umrissen der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, in die die Fundorte der Rezepte eingetragen wurden. Bereits hier sind die vegetarischen Gerichte erfreulicherweise gekennzeichnet. Leider fehlt ein Register, so dass man erst umständlich suchen muss, anstatt einen schnellen Zugriff zu haben.

Fazit
Solides Kochbuch mit ein paar Schönheitsfehlern.


3 Sterne


Hinweise
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