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Du nennst dich Aimee Sinclair. Du bist Schauspielerin, jeder kennt dich, niemand weiß, woher. Doch ich weiß genau, wer du bist. Was du getan hast. Und ich beobachte dich.

 

Ich weiß wer Du bist 

Originaltitel: I Know Who You Are
Autor: Alice Feeney
Übersetzer: Sabine Längsfeld und Karen Witthuhn
Verlag: rowohlt
Erschienen: 08/2020
ISBN: 978-3499001628
Seitenzahl: 400 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Aimee Sinclair ist Schauspielerin und führt das Leben, das sich viele ihrer Fans wünschen. Doch eines Tages kommt sie nach Hause und ihr Mann ist weg – einfach spurlos verschwunden. Schnell gerät Aimee selbst ins Visier der Ermittler und manchmal weiß sie selbst nicht genau, was wahr ist und was nicht. Hat sie tatsächlich selbst ihr Bankkonto aufgelöst? Ist sie gewalttätig gegenüber ihrem Mann gewesen, hat sie ihn gar umgebracht? Schließlich hat sie eine Vergangenheit, von der niemand etwas weiß …

Alice Feeney versucht an den großen Erfolg ihres ersten Psychothrillers (Manchmal lüge ich) anzuknüpfen, allerdings übertreibt sie es dieses Mal etwas mit dem Verwirrspiel, das die Grundlage der Geschichte bildet. Hier ist alles etwas sehr dick aufgetragen und besonders die Auflösung hat meiner Meinung nach etliche Schwachstellen, die dazu führen, dass man das Buch etwas ernüchtert zur Seite legt.


Stil und Sprache
Aimee Sinclair erzählt die komplette Geschichte aus der Ich-Perspektive und so weiß man auch sofort, dass die Parallelhandlung im Jahr 1987 sich ebenfalls um sie dreht. Der Nachteil daran ist allerdings, dass man als Leser keine neutrale Haltung einnehmen kann, denn man weiß ja nur, was Aimee einem verraten will. Und so ist man ihr quasi „ausgeliefert“ und muss sich irgendwann entscheiden, ob und wie weit man ihr vertrauen will – was nicht ganz einfach ist, weil sie sich selbst einige Dinge nicht glaubt.

Spannung kommt erst relativ spät auf und besonders was die Parallelhandlung mit der jungen Aimee angeht, weiß man lange nicht genau, worauf diese hinauslaufen wird. Natürlich erfährt man irgendwann die Zusammenhänge wenigsten teilweise, aber etliche Fragen bleiben offen und werden auch ganz am Ende nicht hinreichend erklärt. Das Ende ist sowieso in meinen Augen der große Knackpunkt, denn es wirkt unausgegoren und ausgesprochen unglaubwürdig auf mich.


Figuren
Aimee Sinclair hieß früher einmal anders und diese Namensänderung ist der Dreh- und Angelpunkt in ihrem Leben. Darauf baut sich ihre komplette Existenz und vor allem die als Schauspielerin auf, denn nur wenn sie eine Rolle spielt, ist sie entspannt und halbwegs glücklich. Sie ist eine zerrissene Persönlichkeit, in deren Leben ziemlich viel schief gelaufen ist und die immer noch das große Trauma in ihrer Kindheit verarbeiten muss.

Die anderen Figuren erhalten immer nur die Tiefe, die ihnen Aimee zugesteht und bleiben vielfach eher blass. Über die Motive von Maggie erfährt man ebenso wenig wie über die von Aimees verschwundenem Mann, auch wenn man relativ schnell eine Ahnung hat, dass sie ihn nicht getötet hat. Hier wäre etwas mehr Detailverliebtheit schon schön gewesen, so bleiben dem Leser die meisten Charaktere fremd.


Aufmachung des Buches
Das in Klappbroschur aufgemachte Buch ist ganz in Schwarz gehalten und zeigt auf dem Cover ein halb im Schatten liegendes Frauengesicht mit rot geschminkten Lippen. Innen gibt es 74 nummerierte und teilweise mit Zeit und Ort der Handlung versehene Kapitel sowie einen kurzen Epilog. Nach einer Danksagung der Autorin folgt noch eine kurze Leseprobe aus dem Debütroman der Autorin.


Fazit
Hier hat die Autorin für ihren zweiten Thriller zu viel gewollt und zu wenig gegeben, „Ich weiß wer du bist“ kann man lesen, muss man aber nicht.


3 Sterne


Hinweise
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