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Kategorie: 1100 – 1250 Hochmittelalter (Gotik)

Ritter, König und zu Lebzeiten schon eine Legende:
Reiten Sie Seite an Seite mit dem Mann, den sie »Löwenherz« nannten!
In seinem historischen Roman lässt Mac P. Lorne mit Richard I. von England einen der berühmtesten Herrscher des Mittelalters lebendig werden.
Nur wenig Zeit ist Richard Löwenherz in seiner Heimat England vergönnt: Nachdem er die Rebellion seines Bruders Johann Ohneland niedergeschlagen hat, bricht Richard mit einem kleinen Heer nach Frankreich auf. In der Normandie und Aquitanien hält der französische König Philipp II. Gebiete besetzt, die rechtens ihm gehören und die er von seinem Vater geerbt hat.
Trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit schlägt das Heer des englischen Löwen seine Gegner ein ums andere Mal, doch Richards Kriegskassen sind fast erschöpft. Schließlich stimmt er einem Waffenstillstand mit Philipp zu. Noch während sie ihr Siegel unter den Vertrag setzen, wissen beide Männer, dass es zwischen ihnen keinen Frieden geben kann …

 

 Der englische Loewe


Autor:  Mac P. Lorne
Verlag: Knaur eBook
Erschienen: 1. Oktober 2020
ISBN: 978-3-426-45229-5
Seitenzahl: 608 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
1194 kehrt der englische König Richard I. – genannt „Löwenherz“ – nach fast vierjähriger Abwesenheit, die er auf dem Kreuzzug und als Gefangener des deutsch-römischen Kaisers Heinrich VI. verbracht hat – in sein Reich zurück. Das haben mittlerweile sein treuloser Bruder Johann „Ohneland“ und der französische König Philipp II. unter sich aufgeteilt.
Wie Richard um sein Recht und sein Erbe kämpft – ehe er nur 5 Jahre später in der Burg Chalus den Tod findet – erzählt Mac P. Lorne spannend und mit großer historischer Genauigkeit.


Stil und Sprache
Der Autor ist für seine umfassende und sehr sorgfältige Recherche bekannt und zwar begibt er sich dazu tatsächlich zu den Orten der Ereignisse, die er in seinen Romanen beschreibt. Für dieses Buch war er – unter anderem – in Rouen, Château Gaillard und Chalus, wo der König am 6. April 1199 starb. Besonders dort hat Mac P. Lorne verblüffende Erkenntnisse gesammelt, die ein völlig neues Licht auf die Umstände von Richards Tod werfen – dazu gibt er in seinem interessanten Nachwort nähere Erläuterungen.

Auf dem Weg dorthin begleitet der Leser „Löwenherz“ und seine Armeen durch das ganze riesige Reich von Nottingham bis zu den Pyrenäen, zu Schlachten und Belagerungen von Burgen und Städten, erlebt aber auch die Aktivitäten seiner Gegner in Gestalt des französischen Königs Philipp II. und seiner Verbündeten. Der Schreibstil ist – wie gewohnt – leicht und flüssig. Die anschauliche und plastische Sprache bewirkt, dass man immer dicht am Geschehen ist und sich jederzeit ein gutes Bild von den Vorgängen machen kann.


Figuren
Alle Figuren in diesem Roman sind historisch und einige davon – wie Eleonore v. Aquitanien und ihre Söhne Richard und Johann oder auch William Marschal, Earl of Pembroke – sind vielen, geschichtsinteressierten Lesern wahrscheinlich schon einmal "begegnet".
Mac P. Lorne gelingt es mühelos, sie seinem Publikum über den Zeitraum von mehr als 800 Jahren nahe zu bringen. Dazu tragen vor allem die vielen – naturgemäß fiktiven – Dialoge bei, die sehr glaubwürdig und stimmig zwischen den verschiedensten Personen stattfinden, dabei aber stets im Rahmen der von ihnen bekannten Handlungen und Motive bleiben.

Richard galt definitiv als Eleonores Lieblingssohn. Er vertraute ihr vollkommen, denn sie war seine beste Beraterin, auch wenn sie nicht immer einer Meinung waren. Es wird wahrscheinlich oft zwischen ihnen zu heftigen Diskussionen gekommen sein und es macht wirklich Spaß, die Wortgefechte zu lesen, die der Autor ihnen hier in den Mund gelegt hat.
Mit wenigen, treffenden Adjektiven porträtiert er auch die weiteren Akteure mit ihren Stärken und Schwächen, Hoffnungen und Ängsten. Seine Figuren sind lebendig und glaubwürdig, sie weinen und lachen, lieben und leiden und der Leser kann das zu jedem Zeitpunkt nachvollziehen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Ebooks zeigt den Ausschnitt eines Ritters im Kettenhemd und dem roten Wappenrock mit den drei schreitenden, goldenen Leoparden – die in England dann zu „Löwen“ wurden. Beide Hände umfassen den Griff des bloßen Schwertes. Quer darüber prangt in silbernen Lettern der Buchtitel, am oberen Rand in goldenen der Name des Autors. Auf das Inhaltsverzeichnis folgen ein Stammbaum der Angevinischen Dynastie, eine Karte von England und Frankreich um das Jahr 1190 und ein Register mit ausschließlich historischen Personen.
Zwischen dem Prolog vom März 1194 und dem Epilog vom April 1199 liegen 8 Kapitel, die – jeweils unter dem Abbild eines Angevinischen Leoparden/Löwen – mit Datum und Ortsnamen versehen sind.
Daran schließen sich die ausführlichen historischen Anmerkungen des Autors, eine Zeittafel, ein Glossar und eine Bibliographie an.


Fazit
Über Richard Löwenherz gibt es mehrere Biografien, auch in Romanen kommt er des Öfteren vor. Allerdings ist er da meistens nur ein Teil der Dynastie „Plantagenet“ – wo es eher um seine Eltern Heinrich II. und Eleonore von Aquitanien geht – oder eine Nebenfigur in den Geschichten von „Ivanhoe“ und „Robin Hood“, weil er zu dieser Zeit der regierende englische König war, der dort in erster Linie als Kreuzfahrer und Gefangener Kaiser Heinrichs VI. geschildert wird.
„Der englische Löwe“ ist also – soweit mir bekannt ist – der erste Roman eines deutschen Autors, in dem Richard I. von England tatsächlich die Hauptperson ist. Mac P. Lorne beschreibt seine letzten 5 Lebensjahre und seinen Tod in der Burg Chalus sehr fesselnd und bewegend und setzt damit nicht nur „einem der berühmtesten Herrscher des Mittelalters“, sondern vor allem auch dem Menschen Richard ein Denkmal.

5 Sterne

Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Das Taschenbuch erscheint am 1.12.2020

Der Autor hat auf seiner Facebook-Seite ... Mac P. Lorne ... viele interessante Informationen und Fotos seiner Recherchereisen zu diesem Buch veröffentlicht.