Smaller Default Larger

Acht mächtige Studenten-Verbindungen beherrschen nicht nur den Campus der Elite-Universität Yale, sondern nehmen seit Generationen Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA – das neunte Haus jedoch überwacht die Einhaltung der Regeln. Denn die Macht der Verbindungen beruht auf uralter, dunkler Magie: So können die Mitglieder der »Skull & Bones« die Börsenkurse aus den Eingeweiden lebender Opfer vorhersagen, während Haus Aurelian durch Blutmagie Einfluss auf das geschriebene Wort nehmen kann – ebenso hilfreich für Juristen wie für Bestseller-Autoren …

Als auf dem Campus von Yale eine Studentin brutal ermordet wird, sind die Fähigkeiten der Außenseiterin Alex Stern gefragt, die eben erst vom neunten Haus rekrutiert wurde: Nur Alex ist es auch ohne den Einsatz gefährlicher Magie möglich, die Geister der Toten zu sehen. Um eine Verschwörung aufzudecken, die weit über 100 Jahre zurückreicht, muss Alex ihre Fähigkeiten bis aufs Äußerste ausreizen.

 

Das neunte Haus 

Originaltitel: Ninth House
Autor: Leigh Bardugo
Übersetzer: Michelle Gyo
Verlag: Knaur
Erschienen: Februar 2020
ISBN: 978-3426227176
Seitenzahl: 528 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Leigh Bardugo zählt auf Grund ihrer Grischa-Trilogie und ihrer Krähen-Dilogie zu meinen Lieblingsautorinnen. Entsprechend ist auch „Das neunte Haus“ schnell auf meiner Lese-Liste gelandet. Die Urban Fantasy Geschichte spielt an der amerikanischen Hochschule Yale und dreht sich um die mächtigen, real existierenden Studenten-Verbindungen. Diese hat Leigh Bardugo nun mit Magie, einem Mord und einer Protagonistin mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ergänzt – fertig ist spannendste Fantasy-Unterhaltung. Fans der Autorin sollten auf jeden Fall einen Blick auf das Buch werfen. Allerdings am besten erstmal in die Leseprobe, denn Sprache und Stimmung sind schon um einiges „erwachsener“ als in den sonstigen Werken der Autorin. Nicht ohne Grund wird das Buch im englischen Original damit beworben, der erste Fantasy-Titel für Erwachsene der Autorin zu sein.


Stil und Sprache
Nach dem genretypischen Prolog, der viel Verwirrung und düstere Vorahnungen auslöst, wird die eigentliche Handlung von „Das neunte Haus“ auf zwei Zeitebenen erzählt. Die Gegenwart – die kurz vor dem Prolog angesiedelt ist – wird aus Sicht von Alex Stern in der dritten Person beschrieben. Die Vergangenheitsperspektive wird aus der Sicht Ihres Mentors Daniel Arlington erzählt. Der Einstieg fiel mir in beiden Perspektiven nicht so ganz leicht. Die Autorin bringt am Anfang viele Informationen über das Magie-System und die unterschiedlichen Studenten-Verbindungen ein, die mich erstmal regelrecht überfahren haben. Dadurch, dass Alex in der Vergangenheitsperspektive selbst noch neu ist und viel lernen muss, ist man zwar nicht alleine mit all den Fragen, aber es hat trotzdem recht lange gedauert, bis die Handlung Fahrt aufgenommen hat und ich mich ganz fallen lassen konnte. Dafür wird man dann im Folgenden aber mit viel Spannung und so einigen überraschenden Wendungen belohnt. Durchhalten lohnt sich also absolut und nach diesem Finale kann ich den nächsten Band kaum erwarten.

Der Schreibstil von Leigh Bardugo liest sich gewohnt gut. Er ist allerdings wie schon erwähnt deutlich erwachsener als in ihren bisherigen Büchern. Das äußert sich zum einen darin, dass viel geflucht wird, zum anderen in so mancher expliziter Beschreibung von Grausamkeit und Gewalt. Auch eine Triggerwarnung hätte bei dem Buch sicher nicht geschadet. Mir hat der Schreibstil trotzdem gut gefallen, ich musste mich allerdings erst daran gewöhnen, dass der typische Humor der Autorin sehr viel seltener und mit düsterer Grundstimmung eingefügt ist.


Figuren
Alex Stern ist die Protagonistin des Buches sowie das neuste Mitglied des neunten Hauses und sie macht es dem Leser nicht so ganz leicht, mit ihr warm zu werden. Auf den ersten Blick wirkt sie unnahbar und exzentrisch. Dass man sich ihr nach und nach doch öffnet, liegt an zwei Faktoren. Zum einen erfährt man mehr über ihre Vergangenheit und kann schließlich sehr gut nachvollziehen, warum sie wurde wie sie nun ist. Zum anderen macht ihre Bereitschaft, viel für die unbekannte Tote zu riskieren und für Gerechtigkeit zu sorgen sie auf jeden Fall sympathisch. Am Ende des Buches hat man sie schließlich ins Herz geschlossen und freut sich, sie in kommenden Bänden weiter auf ihrem Weg zu begleiten.

Von den Nebencharakteren lernt man Daniel Arlington, genannt Darlington und das zweite Mitglied des neunten Hauses, bedingt durch die Perspektivwechsel am besten kennen. Auch er war mir anfangs jedoch zu wenig greifbar. Generell sind die Charaktere in der ersten Hälfte des Romans noch recht blass und gehen in all den vielen Informationen zur Magie und den Verbindungen unter. Das ändert sich in der zweiten Hälfte zum Glück und die wichtigen Figuren erhalten die benötigte Tiefe.


Aufmachung des Buches
Der Knaur Verlag hat „Das neunte Haus“ passend zu den vorherigen Büchern von Leigh Bardugo als Klappbroschur herausgebracht. Das Covermotiv ist an das englische Original angelehnt und wurde ansprechend mit Spotlack veredelt. Die Farbgestaltung gefällt mir wirklich gut, so kommt die düstere Stimmung gut rüber.


Fazit
Auch wenn „Das neunte Haus“ deutlich von den bisherigen Veröffentlichungen von Leigh Bardugo abweicht, hat es mir nach ein paar Anfangsschwierigkeiten sehr gut gefallen. Düster, voll faszinierender Magie und mit viel Potential für folgende Bände – ein wirklich guter Einstieg!


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo