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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Die epische Rachegeschichte geht weiter. Nachdem Mia einen der Männer umgebracht hat, die für die Zerstörung ihrer Familie verantwortlich sind, bleiben noch zwei über: Kardinal Duomo und Konsul Scaeva. Beide sind jedoch vor der Öffentlichkeit abgeschirmt und für Mia unerreichbar. Schlimmer noch: Die Rote Kirche selbst scheint Scaeva zu schützen …

Um an ihn heranzukommen, geht Mia ein großes Risiko ein: Sie kehrt der Kirche den Rücken und begibt sich selbst in die Sklaverei, um als Gladiatorin an den Großen Spielen in Gottesgrab teilzunehmen. Mia merkt schnell, dass sie diesmal zu weit gegangen ist, denn auf dem blutigen Sand der Arena gibt es keine Gnade und nur eine Regel: Ruhm und Ehre – oder Tod.

 

Das Spiel 

Originaltitel: Godsgrave
Autor: Jay Kristoff
Übersetzer: Kirsten Borchardt
Verlag: Fischer Tor
Erschienen: April 2018
ISBN: 978-3596297597
Seitenzahl: 704 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
War die Handlung im ersten Band der Nevernight-Trilogie noch weitestgehend auf die Vergangenheitsszenen in Gottesgrab und die Ausbildung der roten Kirche beschränkt, lernt der Leser nun in „Das Spiel“ weitere Teile der faszinierenden Fantasy-Welt kennen. Die Orientierung am Römischen Reich wird in dem Band mit den Gladiatoren-Kämpfen nochmal deutlicher als im ersten. Diese Grundlage ergänzt Jay Kristoff mit unglaublich vielen Details und bildet so den perfekten Hintergrund für eine ebenso spannende wie ungewöhnliche Geschichte.


Stil und Sprache
Der Handlung vorangestellt ist eine kurze, sehr humorvoll geschriebene Vorstellung der wichtigsten Charaktere, die zugleich zusammenfasst, was im ersten Band geschah. So kommt man schnell wieder in die Geschichte rein und kann die von Beginn an spannende Handlung voll genießen. Diese wird auf zwei Zeitebenen erzählt – ergänzend zur Gegenwartshandlung wird nach und nach enthüllt, wie Mia vom Ende des ersten Bandes zur Gegenwart gekommen ist und was zu ihren gewagten Entscheidungen führte. Die Geschichte wird in beiden Zeiten weitestgehend aus Mias Perspektive jedoch von einem auktorialen Erzähler erzählt. Dieser bringt dann auch den Sarkasmus ein, den ich schon im ersten Band so mochte.

Der Schreibstil von Jay Kristoff zeichnet sich neben dem dunklen Humor durch eine beeindruckende Liebe zum Detail aus. Da diese durchaus auch auf die Gladiatorenkämpfe zutrifft, ist das Buch erneut nichts für zartbesaitete Leser. Mias Weg ist blutig und das wird nicht reißerisch aber doch detailliert beschrieben.

Die Geschichte erstreckt sich über knapp 700 Seiten und davon war nicht eine Seite langweilig. Die Handlung ist erneut hochkomplex und bei weitem keine seichte Unterhaltung für zwischendurch. Man muss sich auf das Buch einlassen, wird dafür dann aber mit einem intensiven Leseerlebnis belohnt. Wie schon vom ersten Band gewohnt sorgen die vielen Intrigen und Geheimnisse dafür, dass es bis zur letzten Seite zu Überraschungen kommt – entsprechend schockiert und begierig auf mehr klappt man das Buch schließlich auch zu. Die Erwartungen an den dritten und letzten Band der Trilogie sind entsprechend hoch, zumal insbesondere bezüglich Mias besonderer Gabe viele Fragen noch unbeantwortet sind.


Figuren
Viele Charaktere sind dem Leser bereits aus „Die Prüfung“ bekannt und es ist faszinierend zu sehen, wie diese sich nach dem dramatischen Ende weiterentwickeln und welche Geheimnisse noch ans Licht kommen. Auch die neuen Charaktere – von denen es so einige gibt – wurden ausgesprochen gut ausgearbeitet und bieten viele interessante Details und Verwicklungen.

Am besten gefallen hat mir aber erneut Mia, die Protagonistin der Reihe. Ihren Weg hin zur Rache für ihre Familie geht sie unbeirrt weiter und stürzt sich dabei in eine halsbrecherische Situation nach der anderen. Gleichzeitig lernt man sie im Laufe des Buches auch von einer weicheren und verletzlichen Seite kennen, die vom Autor sehr gut vorbereitet und dann beschrieben wurde.


Aufmachung des Buches
Die Gestaltung von „Das Spiel“ passt zur Aufmachung vom ersten Band der Reihe. Wieder erhält man ein hochwertiges Hardcover mit festem Schutzumschlag und teilweise farbigen Karten im Buchinneren. Bei der Textgestaltung fällt erneut schnell auf, dass mit Fußnoten gearbeitet wird. Die Leser des ersten Bands haben die Fußnoten entweder gehasst oder geliebt – ich bin ein großer Fan dieser sarkastischen Seitenkommentare und war entsprechend ein wenig enttäuscht, dass sie im zweiten Band weniger häufig vorkamen.


Fazit
Düsterer Humor, viel Sarkasmus, eine packende Geschichte und faszinierende Charaktere – „Das Spiel“ hat alles geboten, was ich nach dem herausragenden ersten Band der Reihe erhofft hatte und die sehr hohen Erwartungen dabei sogar noch übertroffen. Alle Fantasy-Fans sollten dieser außergewöhnlichen Reihe auf jeden Fall eine Chance geben.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Prüfung