Was ist besser, als die Frau des mächtigsten Mannes der Stadt zu sein? Die mächtigste Frau der Stadt zu sein – ohne Mann.
Als Marcella von ihrem eigenen Ehemann, dem Unterweltboss Marcus Riggins, umgebracht wird, schwört sie Rache. Und weil sie mit einer zerstörerischen Superkraft wiedererweckt wird, fällt es ihr nicht schwer, sie auch zu bekommen. Gegen alle Widerstände setzt sich Marcella an die Spitze des Imperiums ihres Mannes und merzt ihre Feinde gnadenlos aus. Auch mit der Hilfe anderer EOs, die sie um sich schart.
Alles läuft wie am Schnürchen – bis sie ihren größten Fehler begeht: Sie spielt Victor Vale und Eli Ever gegeneinander aus – ohne zu ahnen, welche Dämonen sie damit entfesselt …
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Originaltitel: Vengeful |
Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Verlagszusammenfassung verschafft einen guten ersten Eindruck der Handlung von „Vengeful“. Zwar stehen Eli und Victor erheblich stärker im Fokus der Handlung, als man es nach der Zusammenfassung vermuten würde, aber Marcellas Handlungsstrang wird sehr gut eingefangen. Da es sich bei dem Buch um eine Fortsetzung handelt, sollte man grundsätzlich die Reihenfolge der Reihe einhalten und falls noch nicht geschehen zuerst „Vicious“ lesen. Zum einen werden dort die Grundlagen der Superkräfte ausführlicher erläutert und zum anderen treten auch viele Charaktere im zweiten Band erneut auf, die nun nicht mehr so ausführlich vorgestellt werden.
Stil und Sprache
Die Handlung von „Vengeful“ beginnt sechs Wochen vor dem großen Finale mit dem Tod und der Wiedererweckung von Marcella. Im Laufe der knapp 500 Seiten folgen allerdings noch viele Zeitsprünge, sodass auch deutlich weiter zurückliegende Geschehnisse beleuchtet werden. Durch die Kapitelüberschriften, die neben dem Handlungsort auch den -zeitpunkt zeigen, behält man dabei den Überblick. Die Autorin springt nicht nur zwischen den Zeiten sondern nutzt auch den Wechsel zwischen den Erzählperspektiven, die jeweils in der dritten Person geschrieben sind, geschickt zum Spannungsaufbau. Für mich war das Buch dadurch fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite, wobei es zum großen Finale dann nochmal deutlich an Tempo und Wendungsreichtum zunimmt.
Der Schreibstil von V.E. Schwab überzeugt dabei ein weiteres Mal, ebenso wie der Ideenreichtum der Autorin und die Logik hinter den verschiedenen Superkräften. Nach der letzten Seite hat man so auch das Gefühl, dass noch viele weitere Geschichten in dieser Welt schlummern könnten. Zusammen mit dem Ende sorgt das dafür, dass man sich den nächsten Band der Reihe sehnlichst wünscht. Da dieser noch nicht mal im englischen Original angekündigt ist, wird er allerdings wohl leider noch eine Weile auf sich warten lassen.
Figuren
Nachdem der erste Band der Reihe sich vorrangig um die Geschichte von Victor Vale und Eli Ever dreht, führt die Autorin V.E. Schwab in „Vengeful“ mit Marcella eine weitere starke Protagonistin ein. Auch sie ist eine Anti-Heldin, wie sie im Buche steht. Zwar kann man ihr Machtstreben und vor allem ihre Rachepläne durchaus nachvollziehen, andererseits pflastert sie ihren Weg dabei auch ohne Rücksicht oder Maß mit Toten. Es war allerdings ehrlich gesagt wirklich mal was anderes, eine so machthungrige Frauenfigur im Fokus der Handlung zu haben, zumal das Genre ansonsten eher von männlichen Protagonisten und schutzbedürftigen Frauenfiguren dominiert wird.
Auch die anderen Figuren wurden ein weiteres Mal sehr überzeugend ausgearbeitet. Zu den bereits bekannten Charakteren kommen neben Marcella noch weitere hinzu. Besonders auf die Hintergründe der Gestaltwandlerin bin ich sehr gespannt, hoffentlich werden diese im nächsten Buch der Reihe beleuchtet.
Aufmachung des Buches
Der Fischer Tor Verlag hat „Vengeful“ passend zum ersten Band der Reihe ebenfalls als Klappbroschur mit einem rot gehaltenen Cover rausgebracht. Diesmal zeigt das Cover eine Frau, vermutlich Marcella, die mit ihrer Körperhaltung und dem düsteren Hintergrund gut zur Stimmung im Roman passt.
Fazit
Nachdem „Vicious“ mir bereits sehr gut gefallen hat, setzt „Vengeful“ sogar noch etwas drauf. Das Buch ist von der ersten Seite an spannend, verbindet ein weiteres Mal geschickt verschiedene Perspektiven und Erzählstränge und würzt die Handlung mit hervorragend ausgearbeiteten Charakteren. Großartig!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Vicious
