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Auch wenn die Welt scheiße ist, musst du es nicht sein!

Überall lauern sie: Arschlöcher, die sich dreist über alle anderen hinwegsetzen und uns den letzten Nerv rauben. Dabei passiert es schneller, als uns lieb ist, dass auch wir selbst für andere zum Arschloch werden – ganz unbewusst und ungewollt. Anschaulich, witzig und alltagstauglich erklärt Anja Niekerken, wie es uns gelingt, Würde, Respekt, Mitgefühl und Fair Play im Alltag zu erhalten und beherzt auf die Arschlochbremse zu treten.

 

Die Kunst kein Arschloch zu sein 

Autor: Anja Niekerken
Verlag: Knaur
Erschienen: 04/2020
ISBN: 978-3426214770
Seitenzahl: 208 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Als ich die Ankündigung für dieses Buch las, ging ich davon aus, dass es sich dabei um eine Art Ratgeber für die Arbeitswelt handelt, so in der Art: Welche Arschlöcher begegnen mir dort und wie gehe ich am besten mit ihnen um? Das ist sicher eine Möglichkeit, dieses Buch zu lesen, die viel wichtigere Art jedoch ist es, so zu tun, als ginge es um einen selbst – dann macht man unweigerlich einige Schritte in Richtung Selbsterkenntnis.

Anja Niekerken zeigt in ihrem Ratgeber verschiedene sogenannte „Arschlochfallen“ auf und wie man ihrer Meinung nach damit umgehen sollte. Dabei spricht sie verschiedene Werte an, die wir gern für uns reklamieren, aber eben nicht immer selbst vorleben. Da geht es dann um Respekt, Moral, Mitgefühl oder Fairplay und Anja Niekerken setzt sich jeweils kapitelweise damit auseinander. Dabei arbeitet sie sehr viel mit Beispielen, sowohl aus ihrem eigenen Erleben als auch aus Politik und Gesellschaft. Das macht ihren Stil leicht zu lesen und ihre Inhalte gut zu verstehen. Der zweite Schritt danach ist allerdings ungleich schwieriger, da geht es nämlich darum, diese „Arschlochfallen“ zu umgehen bzw. aus ihnen herauszufinden, indem man sein Verhalten hinterfragt, neu bewertet und im besten Fall verändert. Auch hierzu gibt die Autorin praktische Tipps (jeweils drei zum Ende eines Kapitels), die sich allerdings oft sehr ähneln. Da heißt es dann mehrmals zu unterschiedlichen Themen „Such dir ein Vorbild“ und manchmal sind die Tipps auch nicht so besonders speziell und erschließen sich eigentlich jedem schon aus dem Kapitel selbst („Gib Fehler zu.“ S. 74).

Für jemanden, der eine Gedankensammlung zu verschiedenen Aspekten der Selbstreflektion sucht, ist dieser Titel sicher eine große Hilfe, man muss sich jedoch klar machen, dass Anja Niekerken keine Psychologin ist, sondern ausschließlich aus ihrem eigenen Berufsleben (unter anderem als langjährige Führungskraft) heraus diesen Ratgeber formuliert hat. Das bedeutet eben auch, dass es nicht um wissenschaftlich fundierte Thesen geht, sondern eben um eigene Erfahrungen der Autorin. Das mag für manchen wie „Küchenpsychologie“ erscheinen, dennoch bin ich der Meinung, dass es nicht schaden kann, sich mit den benannten „Arschlochfallen“ auseinanderzusetzen. Das gilt besonders für Menschen, die beruflich viel mit anderen Menschen zu tun haben, deren Beruf Führung beinhaltet, aber auch für alle, die etwas gelassener durchs Leben gehen möchten.


Aufmachung des Buches
Der Titel verlockt dazu, beispielsweise auf einem Büchertisch in der Buchhandlung danach zu greifen und die restliche Aufmachung unterstützt das: Das in kräftigem Grün gehaltene Klappbroschurbuch trägt seinen Titel ebenfalls in Knallfarben, das O wird symbolisiert von einer Art Verbotsschild für die eindeutige Mittelfingergeste. Innen gibt es nach einem Vorwort insgesamt 14 gleich aufgebaute Kapitel, die sich jeweils mit einem Stichwort beschäftigen. Ein kurzes Nachwort komplettiert das Buch, das in einem kleinen Anhang noch Anmerkungen und Quellen sammelt.


Fazit
Eine charmante Anleitung zu ein bisschen mehr Selbstreflektion, nicht wissenschaftlich angelegt, aber dafür mit Aha-Effekt. Durchaus lesenswert!


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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