Keiner weiß, wer sie sind
Bei Renovierungsarbeiten finden Handwerker in einem Kellerraum eine junge Frau und einen zweijährigen Jungen, kaum noch am Leben. Niemand hat sie als vermisst gemeldet, und der ältere Mann, dem das Haus gehört, behauptet, die beiden nie zuvor gesehen zu haben. DI Adam Fawley übernimmt die Ermittlungen und stößt auf den Fall einer jungen Frau, die vor zwei Jahren mit ihrem Sohn verschwunden ist. Das Kind wurde schließlich in einem Kinderwagen gefunden, doch von der Mutter fehlt seither jede Spur. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Frauen?
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Originaltitel: In the Dark |
Die Grundidee der Handlung
Eigentlich will Mark Sexton bald in seine umgebaute Doppelhaushälfte einziehen, doch es kommt anders: In der gemeinsamen Kellerwand mit dem Nachbarhaus klafft ein Riss und dahinter blicken ihn große, angstvolle Augen an. Die junge Frau ist offenbar mit ihrem Kind im Keller eingekerkert, allerdings behauptet der greise Hausbesitzer, sie noch nie gesehen zu haben. Adam Fawley und sein Team stehen vor einem Rätsel, denn die Frau spricht nicht. Als dann auf dem Grundstück eine Frauenleiche gefunden wird, wird der Fall immer mysteriöser …
Cara Hunter hat schon in ihrem ersten Fall für Ermittler Adam Fawley ein riesiges Verwirrspiel erdacht und auch dieser Fall hat es in sich. Es gibt unzählige Twists und immer, wenn man meint, nun müsse das aber die Lösung sein, kommt es wieder anders. Toll gemacht!
Stil und Sprache
Ohne eine echte Kapiteleinteilung ist es zu Beginn schwierig, sich in die Dynamik der Geschichte hineinzudenken. Es erzählen verschiedene Personen jeweils ihren Teil der Geschichte, davon bis auf Adam Fawley selbst alle in der dritten Person. Von Anfang an gibt es dadurch viele schnelle Wechsel von Perspektiven und Handlungsorten. So baut sich schnell Spannung auf und spätestens ab der Hälfte kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Dabei ist es stilistisch gar nicht mal eine große Offenbarung, aber Cara Hunters Stil ist leicht zu lesen und sorgt dafür, dass man fix vorankommt. Statt eines großen Finales hat sich die Autorin für mindestens fünf spontane Wendungen auf den letzten 20 Seiten entschieden und das passt hervorragend zum Aufbau der Story.
Figuren
Adam Fawley ist zwar der Protagonist dieser Reihe, er gibt aber nur sehr verhalten Einzelheiten über sich preis, was irgendwie schade ist. So fällt es nicht ganz leicht, sich in ihn hineinzuversetzen und seine Handlungen und Gedanken zu verstehen. Auch über die übrigen Teammitglieder erfährt man als Leser nur das Nötigste, mir gefällt aber sehr gut, dass man trotzdem eine Entwicklung verfolgen kann. So gibt es ein bisschen „Heimatgefühl“ für den Serienfreund und man kann sich dennoch gut auf die eigentliche Handlung konzentrieren.
Verschiedene andere Beteiligte erhalten ebenfalls rudimentäre Charakterzüge, ihnen ist aber allen gemeinsam, dass sie ihre Geheimnisse möglichst bewahren wollen und das tun sie dann auch bis zum Schluss.
Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs zeigt eine hölzerne (Keller)Treppe, die nach oben zu einer halb geöffneten, offenbar alten Tür führt. Der Titel des Buches wurde auf die Treppenstufen „verteilt“, insgesamt passt die Aufmachung perfekt zum düsteren Inhalt. Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog keine richtigen Kapitel, lediglich jeweils drei Sternchen kennzeichnen neue Abschnitte. Unterbrochen wird der Fließtext immer wieder durch Protokollaufzeichnungen, Mails oder SMS-Wechsel. Es gibt sogar kleine Zeichnungen und Darstellungen von Whiteboardeinträgen des Ermittlerteams. Sehr interessant, auch wenn dadurch manche Aspekte des Falls doppelt erwähnt werden.
Fazit
Auch der zweite Fall für Ermittler Adam Fawley und sein Team entpuppt sich als grandioses Verwirrspiel, das bis zum am Ende mit immer neuen Wendungen aufzuwarten weiß. Ganz großes Kino!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Sie finden dich nie
