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Er hat das Morden im Blut

Eine Frau wird am Rande der Lincolnshire Fens brutal erstochen. Kurze Zeit später gesteht ein Mann namens Daniel Kinder den Mord. Ihm liege das Töten im Blut, genau wie seiner leiblichen Mutter, einer skrupellosen Serienmörderin. Doch die ermittelnden Detectives Rowan Jackman und Marie Evans plagen bald Zweifel an seiner Schuld, denn Daniel hat immer wieder Erinnerungslücken. Aus Mangel an Beweisen sind Jackman und Evans gezwungen, ihn gehen zu lassen. Innerhalb weniger Tage verschwindet Daniel – und das einsame Moor wird zum Schauplatz weiterer Morde…

 

Der Sohn der Moerderin 

Originaltitel: The Murderer's Son
Autor: Joy Ellis
Übersetzer: Sonja Rebernik-Heidegger
Verlag: piper
Erschienen: 03/2020
ISBN: 978-3492315210
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eine junge Frau wird in ihrem eigenen Haus brutal ermordet, es gibt weder Spuren noch sonstige Hinweise auf den Täter. Aber schon kurz nach der Tat taucht ein Mann bei der Polizei auf, der die Tat gesteht. Obwohl die ermittelnden Beamten ihm nicht glauben, versuchen sie, ihn mit Hilfe eines Psychologen zu durchschauen: Daniel Kinder ist offenkundig psychisch krank, aber ist er auch ein Mörder?

Was relativ spektakulär beginnt, flacht dann im Laufe der Geschichte immer mehr ab und die Grundidee des geständigen „Täters“, von dem niemand weiß, ob er die Wahrheit sagt, versickert ein bisschen in den vielen Verwirrungen der Geschichte, die für meine Begriffe ein paar Zufälle zu viel enthält.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einem durchaus spannenden Prolog, der 1993 spielt und offenbar in einem unmittelbaren Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen steht. Allerdings habe zumindest ich bis zum Schluss längst vergessen, dass es diesen Prolog überhaupt gab – ein Zeichen?

Danach wechselt die Erzählperspektive immer mal wieder kapitelweise, zuerst ist Marie Evans dran, dann Rowan Jackman, aber immer wieder übernehmen andere Figuren den Erzählpart, von denen man nicht immer weiß, wer sie überhaupt sind. Daniel Kinder kommt genauso zu Wort wie seine Freundin Skye und auch das ein oder andere Opfer gibt einen kurzen Einblick in seine letzten Stunden. Das ist oft gut gelöst, oft aber auch nicht, wenn mitten in einer Szene plötzlich die Perspektive wechselt und man sich als Leser fragen muss, ob das Absicht oder Schludrigkeit ist.

Insgesamt franst die unstete Erzählweise die ganze Geschichte irgendwie aus und zerfasert den an sich ganz interessanten Fall derart, dass man irgendwann die Lust daran verliert. Da kann dann auch das wirklich sehr spannende Finale nicht mehr allzu viel retten.


Figuren
Marie Evans und Rowan Jackman arbeiten noch nicht sehr lange zusammen, kommen aber gut miteinander aus. Sie werden so beschrieben, wie es sich für den ersten Band einer geplanten Reihe gehört: mit ein paar Details als Appetithäppchen, aber doch mit genügend Geheimnissen und unerzählten Einzelheiten, dass man Lust auf mehr bekommt. Was für mich persönlich nicht ganz gelungen ist, ist die Darstellung des Ermittlerteams, das zwar hinten im Buch beschrieben wird, dessen Mitglieder abgesehen von Evans und Jackman praktisch keine Erwähnung finden.

Auch Daniel Kinder hat seine Geheimnisse, die vor allem seine Herkunft betreffen, aber wie diese am Ende aufgelöst wird, das ist schon ein bisschen sehr konstruiert. Das gilt auch für Skye und einige andere Personen der Handlung – alles ein bisschen viel des Guten.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt im Vordergrund einen nachdenklich aussehenden jungen Mann, bei dem es sich um Daniel Kinder handeln könnte, dahinter schaut ihn eine junge Frau besorgt an. Hinter den beiden ist der Himmel genretypisch bedrohlich verdunkelt. Innen gibt es 31 nummerierte Kapitel und danach eine kurze Personenbeschreibung der Protagonisten.


Fazit
Nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut. „Der Sohn der Mörderin“ hat seine Stärken, aber leider auch einige Schwächen, so dass es insgesamt nur für eine Durchschnittswertung reicht.


3 Sterne


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