Bei einer Wanderung verschwinden zwei junge Frauen spurlos. Erst ein Jahr später wird Tessa aus den Fängen ihres Entführers befreit, der bei der Rettungsaktion stirbt. Für die Freundin kommt jede Hilfe zu spät. Als Tessa ein mit Nadeln gespicktes menschliches Herz per Post erhält, ahnt sie, dass der Albtraum noch nicht vorbei ist. Hat ihr Peiniger einen Nachfolger bestimmt? Doch sie will kein Opfer mehr sein und bringt sich damit erneut in höchste Gefahr …
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Autorin: Julia Corbin |
Die Grundidee der Handlung
Zwei Frauen verschwinden bei einer Wanderung. Nur eine überlebt das ein Jahr andauernde Martyrium in den Fängen ihres Entführers. Doch die Rückkehr in ein normales Leben wird gänzlich zunichte gemacht, als Tessa kurz nach ihrer Rettung ein mit Nadeln gespicktes Herz per Post erhält. Kurz darauf wird die erste Leiche gefunden …
Julia Corbin fährt im dritten Fall mit den Ermittlern Hall & Hellstern alles auf, was die Schreibfeder hergibt. Dieser Thriller ist wahrlich nichts für Zartbesaitete!
Stil und Sprache
Zu Beginn des Buches werden die wichtigen Figuren der Mannheimer Kripo kurz vorgestellt, bevor der Thriller 44 Tage in der Vergangenheit ansetzt. Während die aktuellen Ermittlungen zunächst in gemächlichem Tempo voranschreiten, sind es vor allem diese Rückblicke in einem zweiten Handlungsstrang, die den Spannungsbogen immer weiter ansteigen lassen und straff gespannt halten. Im Verlauf wechseln sich mehrere Handlungsstränge auf zwei Zeitebenen ab, treiben die Handlung voran und insbesondere die rückblickenden Erzählungen machen nicht nur die Figur Tessa greifbar, sondern unterfüttern die gesamte Handlung. Durch Variationen in der Erzählstimme merkt man schnell, aus wessen Perspektive man gerade in der 3. Person das Geschehen verfolgt.
Julia Corbin ist eine Meisterin der Qualen und des Grauens, die sie den Opfern in ihrem Thriller angedeihen lässt. Wer ein eher schwaches Nervenkostüm sein Eigen nennt, sollte daher einen Bogen um „Nadelherz“ machen. Gänsehaut pur ist hier garantiert! Einen Wermutstropfen gibt es allerdings, denn zum Ende hin kommt Karen dahinter, wer die Fäden in der Hand hat, und wurden alle Verdächtigen bisher stets namentlich genannt, ist hier plötzlich nur noch von „der Person“ die Rede. Der Leser fühlt sich durch diesen Versuch, die Dramatik künstlich zu unterstreichen, an der Nase herumgeführt, statt dass der gewünschte Effekt erzielt wird. Diese Effekthascherei hätte dieser ansonsten gelungene und undurchschaubare Thriller wahrlich nicht nötig gehabt, der in einem hollywoodreifen Finale gipfelt.
Figuren
Alexis Hall steht als Hauptfigur natürlich im Mittelpunkt der Ermittlungen. Wie nicht anders von ihr zu erwarten, opfert sie sich für die Auflösung des Falls wieder einmal auf, doch auch privat gibt es einiges, das sie beschäftigt. Ihre beste Freundin Karen Hellstern steht ihr bei den Ermittlungen als Kriminalbiologin einmal mehr zur Seite, auch wenn sich ihr Leben nach dem letzten gemeinsamen Fall gravierend geändert hat und sie sich mit der Tatsache, plötzlich einen Teenager bei sich wohnen zu haben, erst arrangieren muss.
Neben einigen weiteren bereits bekannten und liebgewonnenen Figuren ist es vor allem Tessa, die der Leser besonders gut kennenlernt. Sie ist ein undurchschaubarer, interessanter und vielschichtiger Charakter. Der Entführer hingegen kommt recht einseitig daher. Er erscheint einfach nur widerwärtig und sadistisch.
Aufmachung des Buches
Die Klappenbroschur ist im Diana-Verlag erschienen und fügt sich optisch wunderbar in die Reihe ein. Der Titelschriftzug samt Nadeln ist geprägt und mit Spotlack überzogen. Insgesamt macht die Verarbeitung einen einwandfreien Eindruck und der Buchrücken ist nach dem Lesen frei von Knicken.
Fazit
Ein spannender Thriller, interessante Figuren und eine überraschende Auflösung. Lediglich der erwähnte Wermutstropfen und die etwas überzogene Verfolgungsjagd am Ende sorgen für einen Abzug in der Bewertung.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Bestimmung des Bösen
Band 2: Das Gift der Wahrheit
