Japan ist bekannt für seine exquisite Kunstfertigkeit, und diese offenbart sich auch im Bereich des Buchbindens.
Petra Paffenholz hat auf ihren Reisen viel Wissenswertes über japanische Buchkultur, Papierkunde sowie grundlegende Buchbindetechniken gesammelt. Anhand zahlreicher Anleitungen stellt sie neben der klassischen japanischen Stabbindung auch die Schildkrötenpanzer-Bindung, die Hanfblatt-Bindung oder selbst entwickelte Fantasiebindungen vor.
Auch die Einbände werden in japanischen Techniken gefertigt: Ob gestickt, gefärbt, marmoriert oder als Collage genäht: Es entstehen einzigartig gestaltete Bücher und Hefte – ganz im japanischen Stil.
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Autorin: Petra Paffenholz |
Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Der erste beschäftigt sich mit den Materialien und Techniken, während der zweite Teil zahlreiche Inspirationen anhand fertiger Projekte sowie Anleitungen für die grundlegenden Bindungen bereithält. Im letzten Teil des Buches nimmt die Autorin ihre Leser mit auf ihre Reise durch Japan, die viel zur Entstehung des vorliegenden Buches beigetragen hat. „Buchbinden im japanischen Stil“ geht damit weit über ein reines Anleitungsbuch hinaus, sondern vermittelt zudem japanische Traditionen rund um dieses Thema. Petra Paffenholz‘ Bewunderung gegenüber der japanischen Handwerkskunst ist bereits im Vorwort spürbar. Ein schönes Detail sind einzelne japanische Worte, die in den Fließtext eingearbeitet sind und damit für eine besondere Atmosphäre sorgen. Teilweise finden sich dahinter kleine Sternchen, die auf weiterführende Erläuterungen am unteren Rand der Buchseite verweisen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Verweise auf andere Seiten im Buch, auf denen ein Thema vertieft wird oder sich entsprechende Beispiele finden. Teilweise wirkt das Ganze aufgrund der zahlreichen Verweise ein wenig ungeordnet – hier hätte dem einführenden Anleitungsteil zum Fertigen der Einbände etwas mehr Struktur gutgetan.
Der erste Teil des Buches vermittelt das Grundwissen, das nötig ist, um die Projekte, die im zweiten Teil vorgestellt werden, nacharbeiten zu können. Dieser zweite Teil ist im japanischen Stil nach Jahreszeiten aufgeteilt und wartet mit einführenden Worten und zahlreichen stimmungsvollen Buchprojekten auf. Neben den Farbfotos und Skizzen finden sich am unteren Buchrand Schablonen für die jeweilige Bindung (diese können alternativ auch auf der Verlagsseite heruntergeladen werden), Materiallisten und mal mehr, mal weniger ausführliche Anleitungen zum Binden der gezeigten Bücher. Bei den einzelnen Werken finden sich neben einigen teils persönlichen Worten der Autorin zur Entstehung bzw. dem Hintergrund der Gestaltung Angaben zur Art der Bindung (mit Verweis zur entsprechenden Anleitung), der Schablone und ggfs. Stickvorlage sowie zur benötigten Fadenlänge. Teilweise fallen die ergänzenden Beschreibungen bzw. Anleitungen ein wenig arg knapp aus, was deutlich macht, dass die Autorin Bastelerfahrung voraussetzt.
Während man im Frühling die Stabbindung – teilweise mit Kangxi-Ecken – antrifft, kommt im Sommer die Schildkrötenpanzer-Bindung in verschiedenen Variationen hinzu und der Herbst wartet mit der Hanfblatt-Bindung auf. Im letzten Abschnitt, dem Winter, überrascht die Autorin mit zahlreichen Fantasiebindungen, die die Bücher zu etwas ganz Besonderem machen. Die Anleitungen dazu sind im umfangreichen Anhang des Buches abgedruckt.
Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist im Haupt-Verlag erschienen. Die Covergestaltung ist dabei einem japanischen Buch nachempfunden, was natürlich sehr passend ist. Das angenehm große Format (23,8 x 26,6 cm) bietet ausreichend Platz für die zahlreichen Farbfotos und Skizzen. Der Anhang hält Vorlagen, Bezugsquellen und weiterführende Adressen bereit. Die Vorlagen können darüber hinaus auf der Verlagsseite heruntergeladen werden.
Fazit
In diesem Buch wartet ein gelungener Mix aus Buchbindekunst und japanischer Kultur darauf, von Japan-Interessierten sowie bastelbegeisterten Lesern entdeckt zu werden.
Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort
