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Der Lake Midnight: ein einsamer tiefer See mitten in den Wäldern Nordamerikas. Hier hat sich vor fünfzehn Jahren etwas Schreckliches ereignet, das die junge Künstlerin Emma bis heute verfolgt: Ihre drei Freundinnen verschwanden eines Nachts. Man fand bis heute keine Spur von ihnen. Jetzt kehrt Emma zurück an den Lake Midnight. Und dann scheint sich die Geschichte auf grauenvolle Weise zu wiederholen: Wieder verschwinden drei Mädchen…

 

Schwarzer See 

Originaltitel: The Last Time I Lied 
Autor: Riley Sager 
Übersetzer: Susanne Goga-Klinkenberg 
Verlag: dtv 
Erschienen: 07/2019 
ISBN: 978-3423218061 
Seitenzahl: 416 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Emma kehrt nach 15 Jahren an den Ort zurück, der einen tiefen Einschnitt in ihr bis dahin sorgloses Teenie-Leben bedeutete: In Camp Nightingale verschwanden damals ihre drei Mitbewohnerinnen vollkommen spurlos und sie war die letzte Person, die sie lebend gesehen hatte. Nun soll das Camp wieder eröffnet werden mit Emma als Kunstlehrerin. Sie selbst hofft, die Ereignisse von damals für sich aufarbeiten zu können und vielleicht auch endlich herauszufinden, was wirklich passiert ist. Doch dann passiert etwas, das Emma vollkommen aus der Bahn wirft…

Riley Sager hat eine ausgesprochen vielschichtige Handlung konstruiert, die es versteht, den Leser von Anfang an in ihren Bann zu ziehen. Spätestens ab der Hälfte des Buches kann man sich dem Sog der Geschichte nicht mehr entziehen und muss es einfach in einem Rutsch zu Ende lesen.


Stil und Sprache
Riley Sager arbeitet mit mehreren Zeitebenen und rollt so langsam und bedächtig die Ereignisse von vor 15 Jahren neben denen der Gegenwart auf. Emma berichtet aus der Ich-Perspektive und verrät erst nach und nach, warum genau sie meint, schuld am Verschwinden der Mädchen zu sein. Sehr langsam ergeben sich auch Hinweise auf die wahren Geschehnisse, so dass die Spannung stetig gesteigert wird und gegen Ende in ziemlich vielen Überraschungen gipfelt, die selbst erfahrene Thriller-Experten so nicht kommen sehen.

Stilistisch gibt sich Riley Sager zwar Mühe, der große Wurf ist sein Stil jedoch nicht. Allerdings ist das für einen guten Thriller auch nicht erforderlich, da kommt es auf andere Dinge an und die beherrscht er durchaus. Kleine Andeutungen, ab und an sehr wirklichkeitsgetreue Visionen Emmas, verschiedene unerwartete Wendungen, damit geizt Sager wirklich nicht und sie halten die Handlung am Laufen. Ohne diese Kniffe würde entschieden zu wenig passieren und dann hätte auch die Extra-Wendung am Schluss nur halb so große Wirkung.


Figuren
Emma steht ganz klar im Mittelpunkt der Geschichte und erzählt sie auch aus ihrer Sicht. Ihr kommt man einerseits sehr nahe, andererseits gibt sie nur preis, was sie möchte und behält einige wichtige Details lange für sich. Das wiederum baut eine gewisse Distanz auf und man weiß sehr lange nicht, welche Rolle sie damals und heute innehat. Kann man ihr trauen?

Genau diese Frage stellt sich auch bei so ziemlich allen anderen Figuren, jede(r) schleppt mindestens ein Geheimnis mit sich herum und das macht es nicht einfach, selbst mitzurätseln, was vor 15 Jahren passiert ist. Vor allem Theo bleibt lange undurchschaubar, aber so soll es ja auch sein in einem guten Thriller.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch in Klappbroschur zeigt auf dem Cover ein Seeufer bei Nacht, auf dem in den See hinausführenden Steg sieht man die Silhouetten dreier junger Mädchen. Innen gibt es zwei große Teile („Zwei Wahrheiten“, „und eine Lüge“) und insgesamt 44 nummerierte Kapitel sowie einen etwas längeren Epilog, der einige Zeit nach den Ereignissen im Camp spielt.


Fazit
Tolle Story, gut geschrieben und spannend bis zur letzten Seite. Absolut lesenswert!

4 5 Sterne


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