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VEREHRT, UMSCHMEICHELT, GEFÜRCHTET
Der vierte Band der großen Barbarossa-Saga von der Bestseller-Autorin Sabine Ebert und ein großer historischer Roman von erzählerischer Brillanz
Friedrich Barbarossa wähnt sich im Zenit seiner Macht. Zum Kaiser gekrönt, von Königen hofiert, legt er sich sogar mit dem Papst an. Doch die Herren von Mailand provozieren und beleidigen ihn, mit dem jungen Sohn von König Konrad wächst ihm ein Rivale um den Thron heran, und reihenweise gehen Fürsten erneut in Opposition gegen seinen maßlosen Freund und Vetter Heinrich der Löwe, der skrupellos die Zollstation des Bischofs von Freising zerstört, um eine eigene in der noch unbedeutenden Ansiedlung München zu errichten. Vor allem aber braucht Barbarossa dringend einen Erben - doch dieses Glück bleibt ihm und seiner geliebten Beatrix über Jahre verwehrt.
Eine Sorge, die auch den Meißner Markgrafen Otto und seine junge Gemahlin Hedwig bedrückt, die Werber ausschicken, um Siedler in ihr Land zu holen. Auch Ottos Ritter Christian übernimmt diese nicht ungefährliche Aufgabe ...

 

Herz aus Stein Ebert 

 
Autor: Sabine Ebert 
Verlag: Knaur Verlag
Erschienen: 4. November 2019 
ISBN: 978-3-426-22662-9 
Seitenzahl: 528 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Friedrich I. - genannt Barbarossa – hat sein Ziel erreicht: Er ist der gekrönte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Aber eben dieses erstreckt sich von der Ostsee bis weit nach Italien hinein und gerade dort wollen die reichen Städte – allen voran Mailand – sich nicht von einem Fremden, der meistens sehr weit weg ist, regieren lassen. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als mehrmals über die Alpen zu ziehen, um die Aufstände  blutig nieder zu schlagen, immer in der Sorge, dass sich im eigentlichen Deutschen Reich die Fürsten seine Abwesenheit zu nutze machen und versuchen, ihre eigene Macht zu erweitern.
Sabine Ebert setzt ihre erfolgreiche Serie über das 12. Jahrhundert und seine Geschichte spannend und mit großer historischer Genauigkeit fort.

 

Stil und Sprache
Der Epilog von Band 3 „Zeit des Verrats“ gab bereits eine kleine Vorschau auf die Geschehnisse des Jahres 1157, die gleich zu Anfang dieses 4. Teils noch einmal sehr viel ausführlicher beschrieben werden. Die Autorin schildert die historischen Ereignisse des 12. Jahrhunderts chronologisch und daher ist es – zum besseren Verständnis – wichtig, die Reihe „Schwert und Krone“ von Anfang an zu lesen. Die Figuren sind weitgehend die gleichen und entwickeln sich von Buch zu Buch – und mit zunehmendem Alter und größerer Macht – weiter.
Beim vierten Roman einer Serie ist es schwierig, noch etwas Neues über Stil und Sprache der Autorin zu sagen. Sabine Ebert hat auch diesmal sorgfältig und akribisch recherchiert und erzählt „Barbarossas“ Geschichte weiterhin sehr überzeugend und authentisch, und mit der gewohnten, zeitgemäßen Sprache und Ausdrucksstärke.
Dass der Leser ihr dabei mühelos folgen kann, liegt auch – wie schon bei den Vorgängern erwähnt – daran, dass die einzelnen Kapitel neben der Überschrift zusätzlich die Personen bezeichnen, die darin auftreten. So sind auch die häufigen Orts- und Perspektivwechsel kein Problem, sondern tragen dazu bei, dass der Spannungsbogen hoch liegt und bis zum Schluss auf diesem Niveau gehalten wird.

 

Figuren
Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) ist zwar die Hauptperson, an dessen Leben Sabine Ebert ihren Romanzyklus über das 12. Jahrhundert orientiert, aber die meisten seiner Zeitgenossen waren nicht weniger bekannt und interessant, als er. In erster Linie ist da sein Cousin und Konkurrent Heinrich „der Löwe“ zu nennen, der nicht nur fast genau so mächtig war, wie der Kaiser selbst, sondern sich eigentlich als der tatsächliche Nachfolger seines Großvaters – Kaiser Lothar von Supplingenburg – sieht. Anstatt Friedrich in Italien zu unterstützen, dehnt er seinen Herrschaftsbereich beim Kampf gegen die  heidnischen Slaven im Osten weiter aus und geht dabei buchstäblich – selbst „im Namen Gottes“ – über Leichen.
Seine zeitweiligen Verbündeten – Askanier und Wettiner – benutzt er nur so lange er sie braucht und lässt sie danach schmählich im Stich. Je mehr ich über ihn lese – auch über Barbarossa selbst – desto unsympathischer werden mir diese beiden. Vor allem ihr Umgang mit ihren ersten Ehefrauen stößt mich geradezu ab.
Sabine Ebert schildert die Situation der Frauen dieser Zeit sehr ausführlich und mit viel Empathie. Ihr Schicksal interessierte mich persönlich ganz besonders. Obwohl über die meisten nicht viel mehr als ihr Name bekannt ist – z.B. über Hedwig von Meißen oder Clementia von Zähringen, die nach dem Tod ihres Sohnes von Heinrich verstoßen wurde – gelingt es ihr, ihnen ein Gesicht und eine Stimme zu geben und Respekt, Verständnis und Mitgefühl für sie zu wecken.
Wie aus dem Personenverzeichnis und den Stammtafeln ersichtlich, sind fast alle Figuren in diesem Buch – wie auch in der ganzen Serie – historisch und haben gelebt und gehandelt, wie die Autorin es hier darstellt. Natürlich sind manche Szenen – wie z.B. die Dialoge – fiktiv, aber sie fügen sich glaubwürdig und nachvollziehbar in die bekannten geschichtlichen Fakten ein.

 

Aufmachung des Buches
Band 4 der Reihe passt sich in der äußeren Aufmachung seinen Vorgängern an, allerdings sind das Buch und der Schutzumschlag diesmal tiefschwarz. Der Titel und der Name der Autorin, sowie die Hochglanz-Abbildung der Krönungsinsignien des Deutschen Reiches auf der Vorderseite sind – ebenso wie das Lesebändchen – in Gold gestaltet.
Auf den Innendeckeln zeigen 2 Karten das Römisch-Deutsche Kaiserreich – Nord- und Südteil – in den Grenzen von 1165. Am Anfang des Buches befindet sich ein Personenverzeichnis mit fast ausschließlich historischen Namen – nach den wichtigsten Dynastien der Handlung geordnet.
Es folgen 3 Hauptteile mit vielen, unterschiedlich langen Kapiteln, die neben der Überschrift auch Datum und Ortsnamen enthalten. Der Epilog gibt im Jahr 1167 in nur 5 Zeilen einen Ausblick auf den 5. und – wahrscheinlich – letzten Band der Serie. An das Nachwort und die Danksagung der Autorin schließt sich ein Anhang an, mit 11 Stammtafeln der historischen Herrscherhäuser dieser Zeit, sowie ein Glossar, eine Literaturliste und eine Zeittafel, die die Jahre 1152 - 1167 umfasst.
Den Abschluss bilden die Klappentexte der 3 ersten Teile des „Barbarossa-Epos“.


Fazit
Auch im 4. Teil von „Schwert und Krone“ haben die historischen Personen und Ereignisse im „Heiligen Römischen Reich“ des 12. Jahrhunderts nichts von ihrer Faszination verloren. Sabine Ebert schildert sie wieder so spannend, authentisch und lebendig, dass man sie buchstäblich vor Augen hat und sich – selbst über diesen langen Zeitraum hinweg – ein gutes Bild dieser Epoche machen kann.
Das ist wirklich „Geschichtsunterricht“ vom Feinsten.

5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Schwert und Krone - Meister der Täuschung
Band 2: Schwert und Krone - Der junge Falke
Band 3: Schwert und Krone - Zeit des Verrats

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