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Die Vergangenheit holt jeden ein.

Teilzeitpolizistin Eddie Beelitz bekommt endlich eine Chance, sich zu beweisen: Als eine Frau, die in der Immobilienbranche arbeitete, tot aufgefunden wird, beruft man Eddie ausdrücklich in das Ermittlerteam. Sie findet heraus, dass die tote etliche Feinde hatte und ihre Mutter in einer Intensivpflege-Wohngemeinschaft unterbringen wollte. Die Polizistin bitte ihren Freund Zombie um Hilfe, der den Einrichtungsleiter kennt. Doch als Zombie während der Ermittlungen auf einen alten Feind trifft, holt ihn sein dunkelstes Geheimnis ein. Wird ihm seine Vergangenheit zum Verhängnis?

 

Jenseits von tot 

Autor: Lucie Flebbe
Verlag: grafit
Erschienen: 10/2019
ISBN: 978-3894255916
Seitenzahl: 288 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Als auf einem alten Industriegelände ein Obdachloser eine Leiche findet, sieht sich Eddie Beelitz schon wieder ellenlange Protokolle tippen und alle möglichen Hilfsarbeiten für ihren Chef bei der Bochumer Polizei erledigen. Doch die Staatsanwältin erinnert sich an Eddies gutes Gespür im letzten Fall und beruft sie ausdrücklich ins Ermittlungsteam. Eddie tut sich vor allem am Anfang ziemlich schwer, denn die tote Frau hatte jede Menge Feinde und lange nicht alle Zeugen sind kooperativ. Nur ungern bittet sie Zombie um Hilfe, denn sie merkt schnell, dass ihm dieser Fall und die daran Beteiligten viel näher gehen, als er zugeben will…und dass er viel gefährlicher ist als gedacht.

Lucie Flebbe hat sich für den Abschluss ihrer Trilogie einen ziemlich komplizierten, aber auch in mehrfacher Hinsicht spektakulären Fall ausgedacht. Nicht nur die Lösung des Mordfalls steht im Mittelpunkt, genauso dramatisch geht es mit Eddies Privatleben und nicht zuletzt mit Zombies Geschichte weiter…wirklich schade, dass es schon vorbei ist mit den beiden, ich hätte sie gern noch ein Stück begleitet.


Stil und Sprache
Es geht nicht nur inhaltlich zur Sache, auch sprachlich nimmt besonders Zombie kein Blatt vor den Mund, der Mann denkt sogar in Fäkalsprache…aber alles andere würde auch nicht zu ihm passen! Er erzählt ungefähr gleichberechtigt mit Eddie abschnittweise seine Sicht der Dinge. Das ist praktisch, denn oft sind die beiden getrennt unterwegs und als Leser erhält man so einen relativ kompletten Überblick. Interessant wird dieser geschickte Perspektivansatz besonders dann, wenn Eddie und Zombie in derselben Situation stecken und – wie schon aus den beiden ersten Bänden bekannt – beide jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen.

Inhaltlich beginnt alles eher etwas gemächlich, aber schon bald nimmt die Handlung Fahrt auf und das Tempo steigert sich unaufhaltsam bis zu einem echten Kracherfinale. Was da an Action und Dramatik geboten wird, geht weit über einen typischen Regionalkrimi hinaus und würde auch als Filmszene bestechen!

Ich hatte mir schon länger versucht vorzustellen, wie diese Trilogie im Hinblick auf Eddies und Zombies private Geschichte enden könnte und bin mit Lucie Flebbes Idee dazu absolut zufrieden! Die Art von „Happy End“ passt zu den beiden, die mit Sicherheit ihren Weg weiter gehen werden. Leider ohne ihre LeserInnen, aber so ist das nun mal mit Romanfiguren…


Figuren
Eddie Beelitz war zu Beginn der Trilogie mehr als überfordert, mit ihrem Beruf, ihrer Ehe und auf eine Art mit ihrem kompletten Leben. Das hat sich inzwischen gründlich geändert, sie ist deutlich selbstbewusster geworden, wenn auch nicht immer und in allen Lebenslagen Herrin der Lage. Das muss sie aber auch gar nicht sein, denn sie hat ja Zombie, der sich von ihrem persönlichen Angstgegner zu einem (fast immer) verlässlichen Partner gewandelt hat. Auch er macht eine authentische Entwicklung durch, bearbeitet seine Schwächen, ist aber vor Rückschlägen nicht gefeit. Auch in diesem Band gibt es eine entsprechend erschreckende Szene, in der er sich nur äußerst knapp im Griff hat. Aber wie gesagt, alles wirkt absolut echt und glaubwürdig, das gilt auch für die Nebenfiguren, die wieder einmal zahlreich sind und deren Beschreibung direkt Bilder im Kopf entstehen lässt. Klasse gemacht!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch passt wiederum gut zu den beiden ersten Bänden, der Titel ist mit schwarzer Farbe auf eine bröckelnde Mauer gemalt. Innen gibt es keine richtige Kapiteleinteilung, sondern abwechselnd werden Abschnitte von Eddie und Zombie erzählt und sind jeweils mit deren Namen überschrieben.


Fazit
Ein packendes Finale für eine großartige Trilogie! Absolut auf den Punkt, da sind keine weiteren Worte nötig!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Jenseits von Wut
Band 2: Jenseits von schwarz

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