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Befreit von jeglicher Form des Schicksals sind die altnordischen Gottheiten Loki und Hel bereit für die Entfesselung des Endkampfs Ragnarök – der Apokalypse auf Erden. Und in den Regionen vieler Pantheons haben sie Verbündete für ihren verheerenden Plan gefunden.

 

Zerschmettert 

Originaltitel: Scourged
Autor: Kevin Hearne
Übersetzer: Friedrich Mader
Verlag: Klett-Cotta
Erschienen: Juli 2019
ISBN: 978-3-608-98134-6
Seitenzahl: 332 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Endkampf um die Erde und deren Bewohner steht kurz bevor und Atticus, Granuaile und Owen versuchen ein letztes Mal, möglichst viele Verbündete für ihre Seite zu gewinnen. Dann beginnt Ragnarök mit einzelnen, eher kleinen Naturkatastrophen, zu denen die drei Druiden von Gaya, der Mutter Erde, gerufen werden. Doch schon bald muss Atticus zum Hauptschauplatz und sich dort seiner letzten Aufgabe stellen: Die Menschheit zu retten oder dabei zu sterben …

Von Beginn weg ist klar, wohin oder besser gesagt zu welcher gigantischen Katastrophe das Ganze führen wird. Der Weg beginnt noch eher mit zu bewältigenden Gegnern, doch die Herausforderungen steigen mit jedem Tag.


Stil und Sprache
Alle bisherigen Bände sind in einer kurzen Zusammenfassung der Handlung vorangestellt und rufen schnell in Erinnerung, wie es zum vorliegenden Endkampf kommen konnte. So steigt man mühelos in die Handlung ein und für Spannung ist von Beginn weg gesorgt. Danach dauert es jedoch eine Weile, bis die Einzelkämpfe eine dermaßen große Bedrohung annehmen, dass sie nicht mehr ohne Verluste bewältigt werden können.

Wiederum erzählen Atticus, Granuaile und Owen abwechselnd die Ereignisse aus der Ich-Perspektive und diesmal sind sie fast ausschließlich einzeln unterwegs, um Verbündete zu suchen und erste Katastrophen abzuwenden. Der Schreibstil ist dem Erzähler perfekt angepasst und die Perspektive wird mit dem entsprechend Bild – Hund, Pferd oder Bär – unter der Kapitelzahl angezeigt. Aber auch ohne diesen Hinweis weiß man inzwischen schon nach wenigen Zeilen, wen man gerade begleitet. Owen mit seiner direkten und derben Sprache hat ebenso seinen Charme wie auch Granuaile, die oftmals auf Sinnsuche ist und viele ihrer Gedanken sowie Gefühle präsentiert. Auch Atticus plagt sich mit den Schuldgefühlen aus den vergangenen Fehlern, die dazu führen, dass einzelne Situationen nochmals kurz dem Leser in Erinnerung gerufen werden.

Zuerst sind es Einzelkämpfe, die die Druiden ausfechten müssen, bis sich ein gewaltiges Heer dem Feind stellen muss. Dieser Endkampf dauert lange, ist brutal und blutig und nichts für zarte Gemüter. Vieles ist unvermeidlich, wird vom Leser erwartet und kann trotzdem nicht vorhergesehen werden, weil sich nun mal Sagengestalten und Götter an keine Logik halten. So werden nicht nur die Figuren ständig überrascht, sondern mit ihnen auch der Leser.


Figuren
Wie bereits beschrieben sind die drei Druiden jeweils alleine auf Mission und machen sich dabei viele Gedanken über die Vergangenheit, Gegenwart und – hoffentlich – noch mögliche Zukunft. Atticus auf sich alleine gestellt ist etwas weniger interessant, als wenn er mit Granuaile philosophiert oder sich mit Owen im Streitgespräch befindet. Oberon bleibt oftmals zu Hause und seine witzigen Dialoge haben sich fast ein wenig totgelaufen. Granuaile und Owen haben mich dagegen teilweise überrascht und mir sehr gut gefallen. Sie suchen und finden ihren richtigen Platz und diese Entwicklung ist ausgezeichnet gelungen.

Bei den zahlreichen Nebenfiguren bin ich manchmal ein wenig gestolpert, wer Freund oder Feind ist. Gefühlt sämtliche Figuren aus den bisherigen Bänden sind über kurz oder lang mit von der Partie und auch wenn jeweils ein Hinweis eingeflochten ist, was der entscheidende Berührungspunkt mit Atticus gewesen ist, waren es mir einfach zu viele Gottheiten, um den Überblick ständig behalten zu können. Dafür war es ausgesprochen spannend zu lesen, was passiert, wenn sie alle auf dem Schlachtfeld stehen. Auch einige Verbündete in Atticus‘ Rücken hegen noch einen Groll und könnten ihm gefährlich werden.


Aufmachung des Buches
Atticus mit einem brennenden Schwert dominiert das ansonsten düstere Cover des Taschenbuches. Auch der letzte Band wurde wiederum als Klappbroschur verlegt, zeigt aber bereits nach dem einmaligen Lesen eine Falte am Buchrücken. Auf der Rückseite sind nur schattenhafte Umrisse einer Umgebung mit Steinquadern zu sehen mit der darüber gelegten Inhaltsangabe.


Fazit
Hier ist er also, der Endkampf um die Menschheit und die Erde. Die Spannung ist manchmal kaum auszuhalten, für ruhige Momente bleibt ab einem gewissen Punkt oft weder für die Figuren noch für den Leser Zeit. Und doch kommt es zuweilen ganz anders als erwartet und das Ende könnte ebenso gut ein Abschied, aber auch vielleicht ein Neubeginn sein. Für mich ist die Serie um Atticus eine ganz besondere Reise mit Sagengestalten und Göttern, die man sich auf jeden Fall nicht entgehen lassen sollte.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 4: Getrickst
Band 5: Erwischt
Band 6: Gejagt
Band 7: Erschüttert
Band 8: Aufgespießt

Stories aus der Chronik des eisernen Druiden: Überfallen

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