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Es gibt etwas, das Romy Blythe, die siebzehnjährige Kapitänin des Baggerschiffs »Lily«, noch mehr will als das Gold, das sie aus dem Serpentine River graben:

Rache.

Romy hat geschworen, die Feinde zu vernichten, die ihren Freund getötet haben. Doch während sie ihr Schiff durch die gefährliche Strömung steuert, muss sie feststellen, dass sie nicht allen in ihrer Crew vertrauen kann. Mindestens ein Verräter ist an Bord. Andere sind aufrichtiger, als sie glaubt. Während der letzten Fahrt der »Lily« findet Romy heraus, wer sie geworden ist, wer sie sein möchte und wie die Liebe sie verändert hat.

 

Rivergold 

Originaltitel: The Last Voyage of Poe Blythe
Autor: Ally Condie
Übersetzer: Stefanie Schäfer
Verlag: FJB
Erschienen: Oktober 2019
ISBN: 978-3841422248
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Bis auf die Anspielung auf die Liebe – die zwar ein Motiv im Roman ist, aber ansonsten eine völlig untergeordnete Rolle spielt – passt die obenstehende Verlagszusammenfassung hervorragend zum Inhalt und gibt einen guten ersten Einblick in das Buch. „Rivergold“ ist ein Einzelband, der völlig unabhängig von den anderen Büchern der Autorin gelesen werden kann. Wer jedoch die Cassie & Ky Reihe (die Rezension zu Band 1 ist hier verlinkt) kennt, wird durchaus die eine oder andere Verbindung finden.

Grundsätzlich spielt auch „Rivergold“ in einer dystopischen, abgeschiedenen Welt, in der ein Außenposten recht zerstörerisch nach Gold sucht und dabei immer wieder Konflikte mit sogenannten Piraten hat. Die Assoziationen, die man sofort zu Kolonien und dem oft rücksichtslosen Vorgehen der „Eroberer“ hat, werden sicherlich von der Autorin beabsichtigt sein. Auch zum Thema Umweltschutz findet sich die eine oder andere Anspielung, wobei man aus dem Thema durchaus noch mehr hätte machen können.


Stil und Sprache
Man steigt zwei Jahr vor der eigentlichen Handlung ein und erlebt den Verlust von Romy somit hautnah mit. Der Einstieg ist also recht emotional und führt gleichzeitig gut in die Welt des Buches ein. Die Haupthandlung spielt dann zwei Jahre später bei einer weiteren Expedition zur Goldsuche. Romy hat sich durch wichtige Erfindungen mittlerweile hochgearbeitet und fährt als Kapitänin das Baggerschiff. Leider braucht die Handlung nach dem durchaus spannenden Ausgangspunkt eine Weile, um Fahrt auf zu nehmen. Sobald es zum ersten Kampf mit den Piraten kommt, ist aber für Spannung gesorgt und die Handlung hat mir in der Folge gut gefallen. Lange ist unklar, wer der Verräter ist und welche Ursachen hinter dem Konflikt stehen. Die Aufarbeitung der Vergangenheit ist gut gelungen und auch die Wendungen bis zum Schluss haben mir gefallen. Das Ende bietet genau die richtige Mischung aus Abschluss und offener Zukunft.

Der Schreibstil von Ally Condie sagt mir ebenfalls zu. Mit den emotionalen Momenten konnte sie mich zwar nicht hundertprozentig erreichen, das liegt aber sicher auch an meinem Problem mit den Charakteren, auf das ich im nächsten Abschnitt eingehe. Dafür haben mir die Beschreibungen der Welt und der Handlungsorte großartig gefallen. Die Mischung aus Kolonialzeit und Technik ist wirklich gelungen.


Figuren
Die Charaktere waren für mich der ganz große Schwachpunkt des Romans – allen voran die Protagonistin Romy. Obwohl man ihr als Ich-Erzählerin recht nah kommt, fiel es mir unglaublich schwer, eine Verbindung zu ihr zu finden. Das lag vor allem daran, dass sie primär darüber charakterisiert wurde, dass sie ihren Freund verloren hat und nun auf Rache sinnt. Misstrauen, Einsamkeit und Distanziertheit lassen sich darüber sicher erklären, aber mir fehlten zusätzliche Eigenschaften und Interessen.

Auch die Nebenfiguren waren leider nicht viel ausführlicher ausgearbeitet. Die meisten wurden auf einzelne Charaktermerkmale beschränkt und waren dann nur loyal oder nett oder ehrgeizig. Das war einfach zu wenig, um eine Verbindung aufzubauen. Lediglich die paar Piraten, die man näher kennenlernt, bildeten da die rühmliche Ausnahme. Besonders die Piratin, die Lily genannt wurde, hat mir hervorragend gefallen.


Aufmachung des Buches
Was für ein wunderschönes Cover! Sowohl die Farben als auch die goldenen Verzierungen gefallen mir unglaublich gut. Auch das Motiv selbst passt hervorragend. Zwar entspricht die karge Landschaft nicht der Beschreibung im Buch, aber dafür passt die Stimmung der Einsamkeit, die vermittelt wird, perfekt zur Protagonistin. Noch schöner wirkt das alles, weil FJB das Buch als Hardcover mit Schutzumschlag herausgebracht hat.


Fazit
In Summe habe ich eine recht gemischte Meinung zu „Rivergold“. Während die Charaktere mich leider so gar nicht überzeugen konnten, haben mir das Setting und die Handlung gut gefallen. Deswegen empfehle ich jedem Jugendbuch-Leser, sich im Zweifel selbst ein Bild zu machen – allein für das wunderschöne Cover lohnt sich schon ein zweiter Blick auf dieses Buch.


3 Sterne


Hinweise
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