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Es ist eine bitterkalte Nacht in New York, als auf der Treppe vor einem leeren Bürogebäude eine tote Frau gefunden wird. Alles sieht nach einem misslungenen Überfall aus, doch Eve Dallas ahnt schon, dass die Leiche bewusst dort abgelegt wurde. Jetzt muss sie nur herausfinden, warum jemand so etwas tun würde. Verdächtige gibt es einige, doch mit der tatkräftigen Unterstützung ihres milliardenschweren Ehemanns Roarke und ihrer toughen Partnerin Peabody kommt Eve der Lösung des Falls bald näher, denn einige der mächtigsten Männer der Stadt hatten durchaus ein Motiv für den Mord …

 

Aus süesser Berechnung 

Originaltitel: Calculated in Death
Autor: Nora Roberts als J.D. Robb
Übersetzer: Uta Hege
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Dezember 2018
ISBN: 978-3-7341-0621-7
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mitten in der Nacht wird Eve zu einem Tatort hinzugezogen, weil der vermeintlich ausgeartete Überfall kleine Ungereimtheiten aufweist. Schnell wird klar, dass es sich um einen geplanten Mord handelt und die Schnitzeljagd beginnt. Verdächtige gibt es zunächst einige, alles erfolgreiche Geschäftsmänner mit viel Geld und so graben sich Eve und ihr Team durch deren Leben, bis sie dem Täter immer näher kommen …

Ein schwacher Band der Serie, denn der Täter und sein Auftraggeber sind nicht die gewohnten raffinierten Verbrecher, die sich gekonnt der Verfolgung entziehen. Die Umsetzung zeigt ebenfalls einige Schwächen und so leidet die Spannung.


Stil und Sprache
Hat dies wirklich Nora Roberts selbst geschrieben? Die Person der Übersetzerin hat sich jedenfalls nicht geändert, was mein erster Gedanke war. Der Schreibstil ist ungewohnt, weniger flüssig und hat zusätzliche Eigenheiten, wie zum Beispiel die falsch zitierten Sprichwörter, die Eve im privaten Gespräch rege benutzt und ständig von Roarke korrigiert werden. Dann sind auch neue Ausdrücke ohne Erklärung aus dem Revier dabei, wie die Kollegen der Trachtengruppe – bekannte Nebencharaktere aus den Reihen der Polizisten aus Eves Team. Und zu guter Letzt lobt Eve ihre Untergebenen sehr oft, zwar meistens nur in Gedanken, aber es hat den Anstrich von Eigenlob, da Eve die meisten im Team dazu geholt hat.

Auch die Spannung greift nicht ganz wie gewohnt und die zukünftigen Wendungen konnte ich teilweise noch vor Eve erkennen. So gibt es zwar einige Opfer, aber die Ermittler rennen dem Täter mehr hinterher als dass sie ihn jagen. Der Showdown ist interessant geplant und wird tatsächlich über einige Stationen ausgetragen. Im gesamten fehlt aber irgendwie das gewohnte Etwas an Spannung, Gefahr und Raffinesse, sodass ein schaler Nachgeschmack zurückbleibt.


Figuren
Eve Dallas ist in diesem Fall eher blass und hat sich zu einer „normalen Figur“ entwickelt. Sie tritt weder ihren Vorgesetzten oder Untergebenen auf die Füße oder in deren Hintern, noch streitet sie sich mit ihrem Ehemann. Roarke bestimmt mittlerweile fast komplett, was Eve zu Hause isst, was sie zu Anlässen trägt und wann sie ins Bett muss. Kein Aufmucken, kein Verhandeln, nichts. Seit wann lässt sie so – bei aller Liebe zu ihrem Ehemann – über sich bestimmen wie ein unartiges Kind? Für andere Protagonisten mag das üblich sein, zu Eve passt es meiner Meinung nach nicht wirklich.

Roarke überzeugt da schon besser, auch wenn er diesmal anscheinend fast seine ganzen Geschäfte beiseite schieben kann und für nichts anderes lebt, als zur Hintergrundrecherche und um über das Wohl seiner Frau zu wachen. Ihm passt es ausgezeichnet, sich so ausgiebig um Eve und die Fälle zu kümmern.

Die Nebenfiguren sind zunächst zahlreich und wie bunte Farbspritzer, die nur langsam Konturen annehmen. Einige Zeit hatte ich Probleme, einzelne Geschäftsmänner auseinander zu halten. Der Mörder selbst ist diesmal nicht gerade intelligent, was zu wenig raffinierten, aber wirkungsvollen Anschlägen führt. Die bisher bekannten Charaktere aus dem Revier sowie Eves persönliches Umfeld sind wie gewohnt ausgezeichnet gelungen.


Aufmachung des Buches
Auch der 36. Band der Serie zeigt die gewohnte schwarze Aufmachung mit einer glänzenden Blüte und den ebenfalls mit einer Lackschicht versehenen Schriftzügen in Fokus. Die Rückseite ist komplett in einem matten Schwarz gehalten und zeigt lediglich die Inhaltsangabe.


Fazit
Der Fall konnte mich nicht im gewohnten Masse mitreißen, dafür war die Story einfach zu wenig spannend, die Wendungen zum Teil vorhersehbar und die Dialoge zuweilen fast langweilig. Für mich einer der schwächsten Bände und daher gibt es nur eine durchschnittliche Bewertung.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 31: Mörderische Hingabe
Band 32: Verrat aus Leidenschaft
Band 33: In Rache entflammt
Band 34: Tödlicher Ruhm
Band 35: Verführerische Täuschung

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