Lucinde Hutzenlaub hat einen liebenden Ehemann, vier Kinder und auch sonst alle Hände voll zu tun. Als ihr Mann ein Jobangebot in Tokio bekommt, ist das Chaos perfekt: Mit Kind und Kegel verlässt die Familie die schwäbische Heimat, tauscht Spätzle gegen Sushi ein und macht sich auf ins unbekannte Japan.
„Hallo Japan“ ist eine mitreißende und lustige Geschichte über Kulturschocks, Fettnäpfchen und Erfolgserlebnisse in der Ferne – und ein packender Augenzeugenbericht über das schwere Erdbeben von 2011, das die Familie hautnah in Tokio miterlebte.
Autor: Lucinde Hutzenlaub |
Inhalt, Stil und Sprache
Das erste, was bei „Hallo Japan“ auffällt, ist, dass es sich keineswegs um einen klassischen Reisebericht handelt. Die Autorin war nicht für einen Urlaub in Japan oder für eine Auszeit, sondern hat mehrere Jahre in der Nähe von Tokio gelebt. So handelt es sich bei „Hallo Japan“ nicht um eine Aneinanderreihung von Touristen-Highlights, sondern mehr um eine Tagebuch-Variante, die drei Jahre abdeckt. Da diese eben zufällig in Japan stattfanden, schleicht sich doch jede Menge japanische Kultur in den Bericht. Es werden die klassischen ebenso wie die unerwarteten Fettnäpfchen erwähnt, einige Ausflüge zu Touristen-Highlights beschrieben und auch die Erbeben-Katastrophe von 2011 und ihre Folgen finden Erwähnung. Wer einen fachlichen Bericht über die japanische Kultur sucht oder gar einen Reiseführer, für den ist dieses Buch nichts. Stattdessen zeigt „Hallo Japan“ den Alltag einer deutschen Familie in diesem faszinierenden Land – mit allen Stolperfallen und kleinen Ärgernissen, aber vor allem den schönen Momenten.
Die inhaltliche Vielfalt des Buches findet sich auch im Schreibstil wieder. Während man bei vielen Kapiteln schmunzeln muss, teilweise sogar laut lacht, hat man bei anderen Tränen in den Augen. Die Autorin hat dabei immer einen sehr gut lesbaren Stil, der einen schnell durch die Seiten trägt. An der einen oder anderen Stelle merkt man, dass das Buch die gekürzte Version des Blogs der Autorin ist, aber das fällt kaum störend auf.
In Summe erwartet den Leser ein unterhaltsamer Bericht über das Familienleben in Japan – ein wenig chaotisch, aber immer ausgesprochen liebenswürdig. Besonders sympathisch fand ich dabei, dass es Lucinde Hutzenlaub gelingt, auch den schwierigen Situationen etwas Positives abzugewinnen – eine schöne Botschaft neben der eigentlichen Erzählung.
Aufmachung des Buches
„Hallo Japan“ erschien als Taschenbuch bei Eden Books. Das Cover zeigt die Autorin mit drei ihrer Kinder im traditionellen japanischen Gewand. Die Schriftart des Titels erinnert an japanische Schriftzeichen. In Summe ergibt sich so ein stimmiges und durchaus passendes Bild. Ich hätte mir noch Fotos im Buch gewünscht, aber das ist Kritik auf hohem Niveau.
Fazit
Egal ob man selbst nach Japan auswandern möchte, eine Reise dorthin plant oder einfach nur gerne Reiseberichte liest – „Hallo Japan“ kann ich jedem ans Herz legen, der sich von dem ausgesprochen humorvollen Schreibstil unterhalten lassen möchte.
Hinweise
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