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Hallo Frau Roberts. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview genommen haben.

Nun ist Aileen P. Roberts gar nicht Ihr richtiger Name, sondern ein Pseudonym. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Warum veröffentlichen Sie Ihre Bücher nicht unter Ihrem richtigen Namen Claudia Lössl?

Das Pseudonym stammt eigentlich von meinem 1. Roman. Ich dachte, dass sich ein Highlandroman von einer schottisch klingenden Autorin besser verkauft und da ich eine sehr starke Bindung zu Schottland habe, wurde ich eben Aileen P. Roberts. Nachdem ich dann durch die Rhiann–Bücher, ‚Tochter des Mondes‘ und ‚Dìonàrah – Das Geheimnis der Kelten‘ einen gewissen Bekanntheitsgrad hatte, fand ich es einfach nicht sinnvoll, unter richtigem Namen zu veröffentlichen und quasi noch mal von vorne anzufangen.


Zum Schreiben gefunden haben Sie durch Ihren Mann, als dieser an einem Fantasy-Roman arbeitete. Doch was fasziniert Sie am Schreiben?

Für mich ist es ein Stück Selbstverwirklichung, fremde Welten und ihre Bewohner entstehen zu lassen finde ich faszinierend. Oder auch, in meinen Schottlandromanen, den Lesern einen Einblick in dieses faszinierende Land zu geben und ihnen in meinen Jugendromanen die in Deutschland eher unbekannte Rasse der Highlandponies nahezubringen macht mir sehr viel Spaß.


Ihr erster, im Eigenverlag veröffentlichter Roman ist „Rhiann – Nebel über den Highlands“. Warum hatten Sie sich seinerzeit für die Veröffentlichung im Eigenverlag entschieden?

Als ich zu schreiben anfing habe ich natürlich viele Foren durchforstet oder mir Fachliteratur besorgt – das einstimmige Fazit war: An große Verlage kommt man sowieso nicht ran und wenn, dann dauert es Jahre. Da ich nicht zu den sehr geduldigen Menschen gehöre, habe ich eben zunächst selbst veröffentlicht und parallel versucht, trotzdem an größere Verlage zu schreiben.


Nun ist vor kurzem der Roman „Thondras Kinder – Die Zeit der Sieben“ im Goldmann-Verlag erschienen. Worum geht es in dem Auftakt dieses Fantasy-Zweiteilers?

Es geht um sieben junge Krieger, die Erwählten des Kriegsgottes Thondra, die immer wiedergeboren werden, um die Welt vor dem Zerbrechen zu retten.
Es ist ein Roman, der von Freundschaft, Verrat, Magie und Liebe handelt.
Neben ein paar Neuschöpfungen von mir sind auch Elfen, Zwerge und Zauberer zu finden.


Aus welchem Grund haben Sie dieses Buch nicht im Eigenverlag veröffentlicht? War es schwer, einen Verlag von dem Manuskript zu überzeugen?

Thondras Kinder war eines der Manuskripte, die ich, wie auch schon ein paar andere zuvor, parallel zu Verlagen geschickt habe. Plötzlich hat sich Goldmann gemeldet, das war natürlich toll! Es hat auch "nur" etwa 2 Jahre gedauert.


Wie sind Sie auf die Idee zu diesem Roman gekommen?

Ehrlich gesagt kam der zündende Funken beim Autofahren, als ich ein Lied von Man´oWar gehört habe (grinst). Da ging es um Krieger, die immer wiedergeboren werden, um zu kämpfen – und schwupps, waren Thondras Kinder geboren. Da ich jedoch nicht nur männliche Hauptdarsteller wollte, wurden es 7 Krieger, fünf Männer, zwei Frauen, und ich habe eine magische Fantasywelt außen herum erschaffen.


Wie lange haben Sie an „Thondras Kinder“ gearbeitet?

Das kann ich bei meinen Büchern nie ganz genau sagen, da ich teilweise mehrere Bücher parallel schreibe und korrigiere, aber ich denke, vom 1. Wort bis zur Veröffentlichung sind etwa 2 Jahre vergangen.


Im Dezember erscheint der zweite und finale Band, „Thondras Kinder – Am Ende der Zeit“. Geben Sie uns schon einen kleinen Einblick, wie es mit Rijana, Ariac und den anderen fünf Kindern Thondras weitergeht?

Nachdem sich die Sieben endlich gefunden haben, steht die Schlacht gegen König Scurr bevor. Doch nicht nur aus Ursann droht Gefahr, sondern auch aus den eigenen Reihen …
Es gibt ein Wiedersehen mit den Zwergen und Elfen.


Die Figuren in Ihrem neuesten Roman sind authentisch und lebendig ausgearbeitet. Doch wie lernen Sie Ihre Figuren kennen? Erstellen Sie eine Art Checkliste?

Das Wichtigste ist für mich immer zuerst der Name, der zu meiner Figur passen muss, dann schreibe ich mir grob auf, wie er oder sie aussieht und welche Charaktereigenschaft er hat. Wenn ich allerdings ein oder zwei Kapitel geschrieben habe, "lebt" die Figur in meinem Kopf so, dass ich eigentlich keine Checkliste mehr brauche, höchstens bei den Nebendarstellern, die nicht so häufig auftauchen.


Haben Sie bestimmte Rituale, die Sie beim Schreiben einhalten, beispielsweise eine feste Schreibzeit oder eine festgelegte Seitenzahl pro Tag?

Nein, eigentlich nicht, wobei ich schon zusehe, dass ich regelmäßig schreibe. Wenn ich mit einem Buch anfange, packt es mich meistens sowieso derart, dass ich eher aufpassen muss, dass ich auch mal schlafe (lacht). Allerdings gibt es auch Tage, an denen gar nichts geht, dann mache ich mich auch nicht verrückt und korrigiere nur das Geschriebene. Eine Schreibblockade hatte ich bisher – auf Holz klopf – noch nicht.


Planen Sie Ihre Romane erst bis ins kleinste Detail, bevor Sie mit dem Schreiben beginnen oder sind Sie eher der Typ, der munter drauflos schreibt?

Ich habe im Prinzip die grobe Geschichte im Kopf. Bei komplexen Geschichten, vor allem Fantasybüchern, schreibe ich mir meist eine ungefähre Kapitelaufteilung auf und zeichne eine Karte. Dann schreibe ich aber eher drauf los und manchmal geschehen dann auch unvorhergesehene Dinge oder Personen entstehen, die ich nicht geplant hatte …


Apropos planen: Arbeiten Sie bereits an einem weiteren Romanprojekt? Wenn ja, worauf dürfen sich Ihre Leser freuen?

Ich habe mit einem weiteren Fantasyroman begonnen, das Manuskript für einen historischen Schottlandroman liegt in der Schublade, der 3. Fortsetzungsteil von "Die Tochter des Mondes" ist noch nicht veröffentlicht und meine Jugendromanreihe "Deana und der Feenprinz" wird auch fortgesetzt. Also gibt es viel zu freuen.


Wie kann man sich einen Tag in Ihrem Leben vorstellen, wenn Sie an einem Roman arbeiten?

Da ist eigentlich keiner gleich und es kommt drauf an, ob ich Reitstunden oder Reittherapie geben muss. Das wird von Woche zu Woche neu ausgemacht und ist relativ flexibel – was meiner Persönlichkeit doch sehr entgegen kommt, denn starre Vorgaben sind mir ein Gräuel (lacht).
Morgens ist immer relativ wenig mit mir anzufangen, dann fahre ich meistens erst zu den Pferden, mache meine tägliche Stallarbeit, eventuell gehe ich reiten. Dann wird gefrühstückt und ich setze mich so gegen 10 oder 11 an den Schreibtisch. Emails checken und dann geht’s los. Zuerst lese ich, was ich am Tag vorher geschrieben habe, dann versinke ich in der Geschichte und vergesse meistens das Mittagessen. Je nachdem, ob ich nachmittags noch Reitunterricht geben muss oder nicht, schreibe ich dann durch und muss dann eventuell meine Schreiberei wegen der lästigen Dingen des Lebens – einkaufen oder mal putzen (was ich dann auch meistens vergesse) – unterbrechen.
Wenn mein Mann von der Arbeit kommt, essen wir und verbringen den Abend gemeinsam. Manchmal fange ich dann noch mal an, wenn er im Bett ist. Aber das ist unterschiedlich …


Wie gehen Sie mit Kritik an Ihren Werken um?

Ich befürchte, damit muss man einfach leben (lernen). Bisher habe ich ja größtenteils positive Rezensionen bekommen, was einen Autor natürlich sehr freut, denn das Buch ist ja ein Stück von einem selbst. Dass nicht jedem mein Buch gefällt ist auch klar und ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand sagt: Das und das hat mir nicht gefallen – damit kann ich leben. Wirklich ärgern tue ich mich nur über unsachliche Kritik, oder wenn jemand Dinge behauptet, die schlicht und einfach nicht stimmen.


Was lesen Sie selbst gerne?

Leider komme ich nicht mehr allzu oft zum Lesen, aber wenn, dann lese ich selbst gerne Fantasy oder auch mal historische Romane.


Gibt es etwas, das Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben möchten?

Auch unwahrscheinliche Träume können wahr werden, lasst euch nicht von dem abbringen, was euch wirklich wichtig ist!


Ich danke Ihnen für das Interview.
 

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